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Ministerium passt Unterrichtsorganisation an: Schwerpunkt auf Kernunterricht

Um die zur Verfügung stehenden Ressourcen, insbesondere das Arbeitsvermögen der Lehrkräfte, effizienter einzusetzen, hat das Ministerium für Bildung zum Schuljahr 2025/26 die Erlasse für die Unterrichtsorganisation angepasst sowie die Stundentafeln leicht verändert.

Für die Grundschulen bedeutet dies konkret: Um die Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu stärken, wird - ähnlich wie bereits in anderen Bundesländern - die Stundentafel in der Schuleingangsphase um eine zusätzliche Stunde für Lesen, Schreiben und Rechnen erweitert.

Neu für Sekundar- und Gemeinschaftsschulen wird das Angebot des Fachs Informatik - verpflichtend eine Stunde, aufwachsend ab Klassenstufe 6.

Zentrale Herausforderungen bleiben die Absicherung und Erhöhung der Unterrichtsversorgung vor dem Hintergrund des anhaltenden Lehr- und Fachkräftemangels. Ziel ist es, bei der zwischen Schulen und Schulformen recht unterschiedlich verteilten Unterrichtsversorgung für Ausgleiche zu sorgen und Arbeitsvermögen gerechter zu verteilen.

Zudem werden die zur Verfügung stehenden schulischen Organisationsmaßnahmen effizienter angewandt. Dies bedeutet unter anderem:

  • Überprüfung und Anpassung der Grund- und Zusatzzuweisungen, d.h. es wurden vor allem die so genannten Förderpoolstunden (Allgemeine, präventive und sonderpädagogische Förderung) geprüft, um vorhandene Potentiale zielgerichteter einzusetzen
  • Ausrichtung der Zuweisung von Arbeitsvermögen an Schulen nach tatsächlichen Schülerzahlen, nicht mehr nach Prognosen sowie anhand dessen Neuberechnung der Grundbedarfe
  • Anwendung von stringenteren Regeln für die Klassen- und Lerngruppenbildung
  • Minimierung der Reservestunden für Lehrkräfte

Der entstehende Bedarf an Arbeitsvolumen, das dem Förderpool entnommen wird, wird künftig verstärkt von einer neuen Personalkategorie (Pädagogische Unterrichtshilfen als Lehr- und Lern-Assistenten) kompensiert, damit sich Lehrkräfte auf den Kernunterricht konzentrieren können. Grundschulen profitieren zudem teilweise vom neuen Startchancen-Programm, das gezielt Schulen in besonderen sozialen Lagen unterstützt.

Bildungsstaatssekretär Jürgen Böhm: „Wir werden die Unterrichtsorganisation straffer und effizienter ausrichten. Damit reagieren wir auf den anhaltenden Lehrkräftemangel und die Ungleichverteilung der Unterrichtsversorgung im Land. In herausfordernden Zeiten muss das kostbare Arbeitsvermögen der Lehrkräfte dahin gelenkt werden, wo es am dringendsten gebraucht wird. Schule muss sich zunehmend auf den Kernunterricht konzentrieren. Zusatzbedarfe werden systematisch überprüft und dort, wo möglich, von Unterstützungspersonal übernommen. Bei den Anpassungen handelt es sich mitnichten - wie bereits unterstellt - um Taschenspielertricks, sondern um sinnhafte und den Zeiten angemessene Organisationsentscheidungen.“