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IQB-Bildungstrend 2022 vorgestellt – Kompetenzen in Deutsch und Englisch im Ländervergleich

Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hat heute den Bildungstrend 2022 vorgelegt, mit dem die Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Englisch von Schülerinnen und Schülern am Ende der 9. Jahrgangsstufe länderspezifisch abgebildet werden.

Die Kompetenzerfassung erfolgte im Zeitraum zwischen Mai und Juli 2022 unter den Nachwirkungen außergewöhnlicher Bedingungen: Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler hatten eine zweijährige Phase pandemiebedingter Schulschließungen sowie den Wechsel von Fern- und Präsenzunterricht hinter sich. Somit ist davon auszugehen, dass der Bildungstrend 2022 teilweise auch Effekte dieser Einschränkungen des Schulbetriebes widerspiegelt.

Während in Deutsch die Kompetenzbereiche Lesen, Zuhören und Orthografie getestet wurden, waren es in Englisch die Kompetenzbereiche Lesen und Hörverstehen. Ergänzende Befragungen der Schülerinnen und Schüler, ihrer Eltern, der Deutsch- und Englisch-Lehrkräfte sowie der Schulleitungen dienten der Erhebung von Informationen zu soziodemografischen Merkmalen und Lernbedingungen Jugendlicher.

Per Zufallsziehung nahmen aus Sachsen-Anhalt 91 Schulen teil, darunter 44 Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen und Integrierte Gesamtschulen, 39 Gymnasien und Kooperative Gesamtschulen sowie 8 Förderschulen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es Sachsen-Anhalt (wie auch Sachsen und Bayern) im Fach Deutsch gelingt, trotz des bundesweiten Kompetenzrückgangs relativ gute Ergebnisse zu erreichen. Dagegen konnte Sachsen-Anhalt im Fach Englisch entgegen dem bundesweit eher positiven Trend kaum punkten.

Des Weiteren wurde deutlich, dass die Ergebnisse auch Einflüssen sozialer und zuwanderungsbedingter Disparitäten unterliegen. Der Fokus muss daher vor allem im Bereich der Sprachförderung insgesamt und im Besonderen bei Kindern mit Zuwanderungshintergrund liegen.

Derzeit werden bereits schul- und klassenübergreifend Vorbereitungsklassen zur Sprachförderung von schulpflichtigen Migrantinnen und Migranten in der Stadt Halle geplant. Eine Ausweitung auf andere Kommunen ist vorgesehen.

Zudem sollen abschließend zwei erfreuliche Befunde des IQB-Bildungstrends 2022 nicht unerwähnt bleiben: Zum einen sind auch die meisten Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I – wie im Primarbereich – mit ihrer Schule sehr zufrieden und fühlen sich gut integriert. Zum anderen geben sowohl die teilnehmenden Deutsch- als auch die Englischlehrkräfte an, mit ihrer Berufswahl sehr zufrieden zu sein, mit Begeisterung zu unterrichten und viel Anstrengung in ihren Beruf zu investieren. Dies weist darauf hin, dass die Tätigkeit als Lehrkraft nicht nur sehr anspruchsvoll ist, sondern offenbar auch in hohem Maße zufriedenstellend.

Hintergrund:

Mit den IQB-Bildungstrends wird regelmäßig überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler in Deutschland die mit den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) definierten Kompetenzziele erreichen. Aus den Ergebnissen in den Kompetenztests kann darauf geschlossen werden, inwieweit die Kompetenzen einer Schülerin oder eines Schülers den in den Bildungsstandards festgelegten Regelstandards, den Mindeststandards oder den Optimalstandards entsprechen oder ob sie diese unterschritten haben.

Grußwort des Bildungsministers Jan Riedel

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Schülerinnen und Schüler,
geschätzte Lehrkräfte und Eltern,

mit Beginn meines Amtes als Minister für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt übernehme ich eine verantwortungsvolle Aufgabe, der ich mit Respekt und Entschlossenheit begegne. Nach vielen Jahren als Schulleiter weiß ich, wie entscheidend gute Bildung für unsere Gesellschaft ist – und wie sehr sie vom Engagement aller Beteiligten lebt. Ich kenne die täglichen Herausforderungen, aber auch die täglichen Leistungen jeder und jedes Einzelnen.

Mein Ziel ist es, gemeinsam unsere Schulen weiter zu stärken und für Verlässlichkeit und Qualität in Schule und Ausbildung zu sorgen. Gute Bildung lebt vom Engagement der Akteure vor Ort, die wir stärken wollen – dafür stehe ich ein.

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit allen, denen unsere Schulen, unsere Kinder und die Zukunft unseres Landes am Herzen liegen – und auf einen offenen, konstruktiven Dialog mit allen, die unsere Bildungslandschaft mitgestalten.

Jan Riedel
Minister für Bildung des Landes Sachsen-​Anhalt