Die Entwicklung dieser Kompetenz ist essentiell, um Schülerinnen und Schüler auf eine zunehmend digitalisierte Welt vorzubereiten. Medienbildung beginnt bereits in der Lehrkräfteausbildung und setzt sich über den gesamten schulischen Bildungsweg hinweg fort.
Bildungsministerin Eva Feußner: „Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz zur Medienbildung, der die Lehrkräfteausbildung, die Fortbildung von Lehrkräften und die direkte Unterstützung von Schulen und auch unseren Schülerinnen und Schülern umfasst. Ziel ist es, allen Beteiligten die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, um digitale Medien reflektiert und verantwortungsvoll einzusetzen und zu nutzen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Konzepten und Programmen wird auch zukünftig eine zentrale Rolle in der Bildungslandschaft Sachsen-Anhalts spielen.“
Medienkompetenz als fester Bestandteil der Lehrpläne
Die Förderung von Medienkompetenz ist nicht nur ein ergänzendes Bildungsangebot, sondern fest in den Lehrplänen aller Schulformen verankert. Bereits seit 2019 wurden die Curricula entsprechend der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ überarbeitet und an die Anforderungen der digitalen Gesellschaft angepasst. Dabei wurden sowohl überfachliche als auch fachspezifische Anforderungen formuliert. In der Grundschule liegt der Fokus auf dem „Internet-ABC“, während in der Sekundarschule das Thema „Leben und Lernen in der digitalen Welt“ im Mittelpunkt steht. Im Gymnasium und Beruflichen Gymnasium sind digitale Kompetenzen integrativer Bestandteil der fächerübergreifenden Themenkomplexe. Durch diese systematische Verankerung wird gewährleistet, dass Schülerinnen und Schüler frühzeitig die notwendigen Fähigkeiten erwerben, um digitale Medien sicher und kritisch zu nutzen.
Medienbildung als integraler Bestandteil der Lehrkräfteausbildung (1. Phase)
Auch bereits im Lehramtsstudium müssen medienpädagogische und mediendidaktische Inhalte eine wichtige Rolle spielen, damit angehende Lehrkräfte auf den sinnvollen Einsatz digitaler Medien im Unterricht vorbereitet werden. An den Universitäten des Landes wird das Thema in fachdidaktischen, fachwissenschaftlichen und bildungswissenschaftlichen Modulen in obligatorischen und fakultativen sowie in extracurricularen Angeboten integriert. So hat beispielsweise die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg den ergänzenden Studiengang „Medienbildung“ entwickelt, der für die Lehramtsstudierenden aller vier Schulformen angeboten wird.
Medienkompetenz im Vorbereitungsdienst (2. Phase)
Auch während des Vorbereitungsdienstes stehen praxisnahe Fortbildungen zu digitalen Unterrichtsmethoden im Fokus. Veranstaltungen wie der Mediendidaktische Tag oder fachspezifische Seminare ermöglichen es angehenden Lehrkräften, ihre Kompetenzen im Bereich der digitalen Bildung weiterzuentwickeln.
Fortbildung für aktive Lehrkräfte (3. Phase)
Die kontinuierliche Fortbildung von Lehrkräften ist ein weiterer Schwerpunkt des Landes. Das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) bietet jährlich eine Vielzahl an Fortbildungen und Abrufangeboten zur Medienbildung an. Schwerpunkte sind unter anderem der Einsatz digitaler Medien im Unterricht, Datenschutz, die Medienproduktion oder digitale Unterrichtsgestaltung und -methoden. Die Nachfrage nach diesen Angeboten steigt stetig, was den hohen Stellenwert der digitalen Bildung im Schulalltag unterstreicht.
Unterstützung der Schulen durch Digitalassistenz und Medienpädagogische Beratung
Um Schulen bestmöglich bei der Umsetzung von Medienbildung zu unterstützen, wurde das Projekt „Digitalassistenz für Schulen in Sachsen-Anhalt“ ins Leben gerufen. Digitalassistentinnen und -assistenten begleiten Schulen bei der Entwicklung digitaler Konzepte und unterstützen Lehrkräfte bei der Nutzung moderner Technologien. So gab es im Jahr 2024 knapp 500 Kontakte mit Schulen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Ergänzend dazu leistet die Medienpädagogische Beratung wertvolle Hilfestellung bei der Integration digitaler Medien und der Entwicklung vom Medienbildungskonzepten. Neben Fortbildungen und Abrufangeboten bieten die medienpädagogischen Beraterinnen und Berater, selbst aktive und erfahrene Lehrkräfte, praxisnahe und bedarfsorientierte Beratung vor Ort an.
Gezielte Programme für Schülerinnen und Schüler
Neben der Qualifizierung von Lehrkräften stehen auch die Schülerinnen und Schüler im Fokus der Medienbildung. Mehrere Projekte bieten praxisnahe Ansätze zur Förderung der Medienkompetenz:
Das Projekt Sachsen-Anhalt Medienticket (SAMT) zielt darauf ab, das Medienwissen von Lernenden der 9. Klassen zu erfassen und zu fördern. Das SAMT verbindet die alltägliche Mediennutzung der Lernenden mit den Lehrplaninhalten von Sachsen-Anhalt und ermöglicht es Lehrkräften, Unterrichtsinhalte gezielt auf die Medienbildung auszurichten. Durch die Teilnahme am Projekt verbessern Lernende ihre Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien und bereiten sich auf die Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft vor.
Das Landesprojekt MedienRallye bietet Lernenden Gelegenheit, theoretisches Wissen praktisch anzuwenden und wertvolle Erfahrungen im Umgang mit neuen Medien zu sammeln. Im Schuljahr 2024/2025 kann thematisch zwischen den MedienRallyes „Künstliche Intelligenz (KI): Wir kennen die Chancen und Risiken“ und „Nachhaltigkeit: Mehr als nur ein Wort!“ gewählt werden.
Auch das Medienscout-Programm befähigt Schülerinnen und Schüler, als Peer-Coaches ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zur Seite zu stehen – sei es beim sicheren Umgang mit Social Media, bei der Prävention digitaler Konflikte oder bei Fragen zur Mediennutzung. Auch für Lehrerinnen und Lehrer sind sie eine Unterstützung im Schulalltag und zu Elternabenden.
Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern Schulen mit Projekten und versierten Personen der Medienkompetenzförderung vernetzt, wie z. B.: wie der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, dem Verband junger Medienmachender Sachsen-Anhalt fip>media, dem Netzwerk Medienkompetenz Sachsen-Anhalt oder der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.
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