Pressemitteilungen des Ministeriums für Bildung
Willems: ?Kritik des
Landesverbandes deutscher Privatschulen ist unangemessen und polemisch?
21.08.2006, Magdeburg – 173
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 173/06
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 173/06
Magdeburg, den 21. August 2006
Willems: ¿Kritik des
Landesverbandes deutscher Privatschulen ist unangemessen und polemisch¿
Der Vorsitzende des
Landesverbandes deutscher Privatschulen (VdP), Jürgen Banse, hat in einem
dpa-Interview eine stärkere Unterstützung der Privatschulen durch das Land
Sachsen-Anhalt eingefordert. Er empfinde Vorbehalte seitens der Landesregierung
gegen Schulen in freier Trägerschaft, die bürokratischen Hürden für die Errichtung
neuer Schulen seien zu hoch, außerdem bekämen die freien Schulen nicht das
Geld, das ihnen zustünde.
Staatssekretär Winfried Willems
wies diese Kritik als unangemessen und polemisch zurück und stellte klar:
¿Mit dem Inkrafttreten des Neunten
Gesetzes zur änderung des Schulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt und der Neufassung
der Ersatzschulverordnung zum 01.08.2005 wurden die Rahmenbedingungen für die
Schulen in freier Trägerschaft bereits deutlich verbessert. So erhalten
bewährte Schulträger für eine genehmigte Ersatzschule derselben Schulform schon
nach einjährigem Schulbetrieb und nicht nach einer dreijährigen Wartezeit eine
vorzeitige Finanzhilfe, die 75 v. H. der üblichen Finanzhilfe beträgt.
Die neue Landesregierung bekennt
sich in ihrer Koalitionsvereinbarung ausdrücklich zu den Schulen in freier Trägerschaft
als notwendige Bereicherung der Bildungslandschaft. Sie hält an dem Finanzierungsmodell
fest und beabsichtigt in der kommenden Legislaturperiode für noch mehr Transparenz
in der Berechnung und Darstellung der Kosten der öffentlichen Schulen zu sorgen.
Die Landesregierung unterstützt
jede seriöse und qualifizierte Initiative zur Gründung einer freien Schule.
Diese Position ist mit Blick auf die schwierige Situation in der
Schulentwicklungsplanung nicht immer einfach zu vertreten. So wurden seit 2002
im allgemein bildenden Bereich 27 Ersatzschulen (darunter 18 Grundschulen) genehmigt.
Im Vergleich dazu waren es im Zeitraum von 1994 - 2002 insgesamt 23 Ersatzschulen
im allgemein bildenden Bereich. Dabei ist immer wieder - auch von Herrn Banse ¿
die konstruktive Haltung des Kultusministeriums gewürdigt worden. Die
Notwendigkeit gewissenhafter Prüfung der Anträge wurde bislang nicht
bezweifelt. Insofern ist die Kritik des VDP am Engagement der Landesregierung
im Bezug auf die Errichtung von Ersatzschulen und auf Entwicklung der Anzahl
der Grundschulen in freier Trägerschaft mehr als deplatziert.
Regelmäßig wird fälschlicherweise behauptet,
das Land zahle für die Schülerinnen und Schüler an Schulen in freier
Trägerschaft nur etwa 65 % der Schülerkosten einer vergleichbaren öffentlichen
Schule. Dabei ist in vielen Gesprächen und Stellungnahmen verdeutlicht worden,
dass ein direkter Vergleich der Ausgaben je Schüler an öffentlichen Schulen mit
der Finanzhilfe für Schulen in freier Trägerschaft nicht sachgerecht ist. So
sind bei der Finanzhilfe dort Abschläge vorzunehmen, wo im öffentlichen
Schulwesen Sonderbelastungen vorhanden sind. Das betrifft vor allen Dingen die
vermehrten Ausgaben aufgrund der drastisch zurückgehenden Schülerzahlen und der
damit verbundenen Notwendigkeit, ein möglichst wohnortnahes Schulangebot vorzuhalten.
Es kann dem Land nicht zugemutet werden, Ausgaben, die notwendigerweise im
öffentlichen Schulwesen geleistet werden müssen und für die Schulträger freier
Schulen nicht aufzukommen haben, bei der Finanzhilfe der freien Schulen zu
berücksichtigen. Im übrigen hat bis heute noch keine Schule in freier
Trägerschaft aus finanziellen Gründen schließen müssen.
Wenn die Ersatzschulfinanzierung nicht
auskömmlich wäre, gäbe es wohl kaum so viele Gründungsinitiativen.
Im übrigen sollte auch den freien
Trägern die Haushaltslage der öffentlichen Hand deutlich sein.¿
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