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Internationaler Tag der Menschenrechte - Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und LISA veröffentlichen Handreichung „Die DDR ist Geschichte“

Am 10. Dezember wird der Internationale Tag der Menschenrechte gefeiert. Er ist der Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

Die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker: „Freiheit, Demokratie und Rechtstaatlichkeit sind nicht selbstverständlich – daran erinnern wir am Internationalen Tag der Menschenrechte, am 10. Dezember. Es ist für die Zukunft unserer Demokratie unverzichtbar, die nachwachsenden Generationen darüber aufzuklären, wie die SED-Diktatur die Menschenrechte missachtete und politisch Andersdenkende rücksichtslos verfolgte. Es gab in der DDR mutige Frauen, Männer und Jugendliche, die sich für die in der Charta der Menschenrechte der Vereinten Nationen verbrieften Freiheitsrechte einsetzten, Missstände beklagten und so den Weg zur Friedlichen Revolution von 1989 bahnten. Diese Geschichte wirkt bis heute nach und es braucht die Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer und den Freiraum im Unterricht, um diese Fragen zu diskutieren.“

Um dies zu unterstützen hat ihre Behörde in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) die Handreichung „Die DDR ist Geschichte“ erarbeitet, um den Lehrkräften vielfältiges und multimediales Unterrichtsmaterial zu Geschichte der SED-Diktatur zur Verfügung zu stellen.

Bildungsministerin Eva Feußner: „Schülerinnen und Schüler, aber auch junge Lehrkräfte haben – mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung – kaum noch Berührungspunkte mit der Geschichte der DDR und der SED-Diktatur. Eltern, Verwandte oder Bekannte erzählen aus der Zeit der deutschen Teilung, aber oftmals ist der Lebensort Schule der einzige, an dem sich junge Menschen intensiv mit dem Ost-West-Konflikt und mit der Wiedervereinigung seit 1989/90 beschäftigen können. Ich freue mich daher, dass mit der neuen Handreichung ein sehr flexibles und an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler angepasstes Angebot vorgelegt wurde.“

Die Handreichung richtet sich an Lehrkräfte der Klassenstufen zehn bis zwölf der allgemeinbildenden Schulen und an Lehrkräfte an den Berufsschulen. Sie ist modular aufgebaut und kann an die jeweilige Unterrichtssituation angepasst werden.

In sechs Themenschwerpunkten werden den Lehrerinnen und Lehrern Quellen, Arbeitsblätter, Hintergrundinformationen und fertige Unterrichtspläne zur Verfügung gestellt. Filme und Audio-Begleitmedien können die Lehrkräfte kostenlos über den Bildungsserver des LISA abrufen. Dies ermöglicht eine moderne und abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung, um die verschiedenen fachbezogenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf die DDR-Geschichte zu stärken. Autoren sind Annette Hildebrandt und Lothar Tautz, deren jahrelange Erfahrungen bei Schulprojekten zur DDR-Geschichte in die Handreichung eingeflossen sind.

Im ablaufenden Jahr hat die Landesbeauftragte in Kooperation mit dem LISA zwei erfolgreiche Lehrerfortbildungen durchgeführt und gut vierzig Lehrkräften aus allen Teilen des Landes die Handreichung vorgestellt und die Arbeitsmöglichkeiten damit erläutert. Auch für das kommende Jahr sind weitere solche Fortbildungen geplant.

Die Handreichung ist kostenlos. Sie kann gedruckt über das LISA und die Behörde der Landesbeauftragten bezogen oder digital über den Bildungsserver des Landes Sachsen-Anhalt abgerufen werden.

Die Handreichung ist hier abrufbar.

Hintergrund:

Der Internationale Tag der Menschenrechte erinnert an die Verabschiedung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948. Lediglich die Sowjetunion, einige der von ihr abhängigen Satellitenstaaten, Saudi-Arabien und Südafrika enthielten sich bei der Abstimmung ihrer Stimme. Im Jahr 1950 machte die UN-Generalversammlung den Tag zu einem internationalen Gedenktag. Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen erinnern an diesem Tag regelmäßig an aktuelle Menschenrechtsverletzungen und zeichnen Bürgerrechtler aus.