Am 1. September 1948 traten in Bonn 65 Frauen und Männer zum „Parlamentarischen Rat“ zusammen: Sie waren die Gründungsväter und -mütter des Grundgesetzes, die nicht nur parteipolitische Grenzen überwinden, sondern auch die richtigen Lehren aus der gescheiterten Weimarer Republik und der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus ziehen mussten. Der Parlamentarische Rat beschloss am 8. Mai 1949 das Grundgesetz, das am 23. Mai 1949 in Bonn feierlich verkündet und unterzeichnet wurde: Damit war die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Am 23. Mai 2024 Jahr wird das Grundgesetz nun 75 Jahre alt.
Dazu erklärt Bildungsministerin Eva Feußner:
„Das Grundgesetz bildet noch immer das Fundament unserer Gesellschaft und verkörpert die Werte und Prinzipien, auf denen unsere Nation aufgebaut ist. Das Jubiläum ist ein Grund zum Feiern, aber auch zum Innehalten und Nachdenken.
In den vergangenen 75 Jahren hat sich das Grundgesetz als lebendiges Dokument erwiesen, das sich den sich wandelnden Zeiten angepasst hat, aber den Kern unserer demokratischen Prinzipien bewahrt. Es garantiert die Würde jeder und jedes Einzelnen, schützt die Meinungsfreiheit und sichert die Rechte und Freiheiten aller Bürgerinnen und Bürger.
Doch während wir den besonderen Jahrestag feierlich begehen, dürfen wir nicht vergessen, dass wir auch weiterhin die Verantwortung tragen, diese Werte zu verteidigen und zu schützen. In einer Welt, die mit Herausforderungen wie zunehmendem Populismus konfrontiert ist, müssen wir wachsam bleiben und uns aktiv für eine gerechte Gesellschaft einsetzen, die auf den im Grundgesetz festgeschriebenen Grundrechten, Werten und Prinzipien fußt.
Gerade in dieser Verantwortung spielen Schulen eine herausragende Rolle. Sie sind die Keimzellen unserer Gesellschaft, in denen junge Menschen nicht nur Wissen erlangen, sondern auch zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern heranwachsen. Schulen lehren nicht nur Fakten, sondern auch die Werte des Grundgesetzes: Toleranz, Respekt und das Verständnis für die Rechte und Freiheiten jeder und jedes Einzelnen. Sie sind somit unverzichtbar für die Bewahrung und Weitergabe unserer demokratischen Traditionen.“