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Pressemitteilungen des Ministeriums für Bildung

Kultusminister Harms stellt Expertise zum "Ethik- und Religionsunterricht in der Schule mit Zukunft" vor

23.08.2001, Magdeburg – 103

  • Bildungsministerium

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 103/01

 

Magdeburg, den 22. August 2001

 

 

Kultusminister Harms stellt Expertise zum "Ethik- und Religionsunterricht in der Schule mit Zukunft" vor

 

Kultusminister Dr. Gerd Harms hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz die Expertise "Ethik- und Religionsunterricht in der Schule mit Zukunft" der öffentlichkeit vorgestellt. Der Bericht enthält neben einer fundierten rechtlichen Darstellung eine präzise Situationsanalyse des Ethik- und Religionsunterrichtes in Sachsen-Anhalt. Er wurde von einer Expertengruppe erarbeitet, die im Auftrag von Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner und Kultusminister Dr. Gerd Harms einberufen worden war. Mit der Moderation der Arbeitsgruppe war der Direktor des Pädagogisch-Theologischen Instituts Kloster Drübeck, Christoph Hartmann , betraut, der bei der Pressekonferenz anwesend war und gemeinsam mit dem Minister zu Einzelheiten der Expertise Stellung nahm.

 

Kultusminister Harms bezeichnete die Expertise als gute Grundlage für eine breit angelegte öffentliche Diskussion über die Wertebildung an den Schulen. In besonderer Weise hob der Minister die praxisnahen Vorschläge für eine weitere Verbesserung der werteorientierten schulischen Bildung hervor. Harms: "Einige der Empfehlungen halte ich für ausgesprochen wichtig, um zu einer spürbaren und von allen Seiten gewünschten Verbesserung der Unterrichtsversorgung mit Ethik- und Religionsunterricht zu kommen." Harms unterstrich in diesem Zusammenhang den Vorschlag der Arbeitsgruppe, seitens der Kirchen die gegenseitige Anerkennung der Unterrichtsangebote der jeweils anderen Konfession auszuweiten, damit schon bei Angebot eines Religionsunterrichtes und des Ethikunterrichtes der Wahlpflichtbereich in den Schulen zum Tragen käme. Der Minister verwies hierbei auf einen entsprechenden Modellversuch, welcher derzeit an 18 Schulen in Sachsen-Anhalt erprobt werde.

 

Damit die empfohlene Ausgestaltung des Wahlpflichtbereichs gelingen kann, halten die Experten die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für den Ethik- und Religionsunterricht im Lande für nötig. Dies sei nicht allein ein wichtiges politisches Signal, sondern bilde auch die Voraussetzung für eine Intensivierung der fachlichen Arbeit und die Stärkung fächerverbindender Perspektiven. Die Koordinierungsstelle sollte nach Meinung der Experten mit einem Ethikdidaktiker oder einer Ethikdidaktikerin sowie einem Religionspädagogen bzw. einer Religionspädagogin besetzt sein. Kultusminister Harms kündigte an, die Einrichtung einer solchen Stelle am Landesinstitut für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung des Landes Sachsen-Anhalt (LISA) zu prüfen.

 

Die Fachwissenschaftler kommen in ihrem Gutachten zu dem Ergebnis, dass den Schulleitungen eine Nachweispflicht bei nicht vorhandenem Angebot von Ethik- und Religionsunterricht auferlegt werden sollte, damit die Gründe für nicht angebotenen Ethik- und konfessionellen Religionsunterricht plausibel zu erkennen sind. "Dieser Punkt entspricht meinem Vorschlag, die Weiterentwicklung des Ethik- und Religionsunterrichtes zum Bestandteil der Schulprogramme zu machen.", sagte Harms.

 

Als problematisch bezeichnete der Minister die Forderung der Arbeitsgruppe nach einer Ausweitung des Einstellungskorridors für Religions- und Ethiklehrkräfte. In den letzten beiden Schuljahren sei der Einstellungskorridor für Lehrkräfte dieser Fachrichtungen bereits deutlich erweitert worden. Einerseits habe es sich schon als schwierig erwiesen, diese Stellen mit geeigneten Fachkräften zu besetzen, weil auf dem Arbeitsmarkt nicht annähernd so viele ausgebildete Pädagogen mit den nötigen Fächerkombinationen vorhanden sind. Auf der anderen Seite hätten allein im Schuljahr 2000/2001 insgesamt 51 staatliche Lehrkräfte mit den Ausbildungsfächern evangelischer Religionsunterricht und katholischer Religionsunterricht in diesen Fächern keinen Unterricht erteilt, überwiegend mit der Begründung, dass an den jeweiligen Schulen kein Bedarf signalisiert worden sei. Harms bekräftigte an dieser Stelle es müsse alles unternommen werden, diese Lehrkräfte künftig zum Einsatz zu bringen. Daneben halte er es insbesondere im Fach Ethikunterricht für wichtig, weitere Reserven aus dem bestehenden Personalkörper zu gewinnen.

 

Harms dankte abschließend den Experten für die geleistete Arbeit. "Die Arbeit der Arbeitsgruppe ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachleuten der beiden großen Kirchen und von Ethikdidaktikern. Alle beteiligten Experten haben bei den gemeinsamen Sitzungen mit großem Engagement und in offener und konstruktiver Atmosphäre miteinander diskutiert und dabei interessante Vorschläge zur Weiterentwicklung des Ethik- und Religionsunterrichtes in Sachsen-Anhalt entwickelt."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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