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Pressemitteilungen des Ministeriums für Bildung

Kultusminister Harms eröffnet in der Moritzburg Halle die Ausstellung mit Werken aus der Sammlung Gerlinger

08.06.2001, Magdeburg – 75

  • Bildungsministerium

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 075/01

 

Magdeburg, den 8. Juni 2001

 

 

Kultusminister Harms eröffnet in der Moritzburg Halle die Ausstellung mit Werken aus der Sammlung Gerlinger

 

In seinem Grußwort zur Ausstellungseröffnung in der Moritzburg Halle mit 80 Werken der Dresdner Brücke-Künstler aus der bekannten Gerlinger Sammlung dankte Kultusminister Dr. Gerd Harms ausdrücklich dem anwesenden Prof. Hermann Gerlinger dafür, dass er sich entschieden habe, Teile seiner Sammlung für zwei Jahre der Moritzburg in Halle zu Ausstellungszwecken zu leihen. Harms betonte, dass die Moritzburg ein sehr guter Ort für die Brücke-Sammlung Hermann Gerlingers sei, da es hier die Aktivitäten und Forschungen zur klassischen Moderne gebe und zudem bereits eine Expressionistensammlung. Dies alles harmoniere sehr gut mit den Objekten der Ausstellung. "In den zwanziger Jahren", fuhr Harms fort, "beherbergte die Moritzburg eine der qualitätsvollsten Expressionisten-Sammlungen Deutschlands. 1937 wurde sie von den Nationalsozialisten zerschlagen. Nur wenige Werke kehrten nach dem 2. Weltkrieg nach Halle zurück, viele befinden sich heute in anderen Museen. Mit der Sammlung Herrmann Gerlinger, die für 2 Jahre als Leihgabe in die Staatliche Galerie Moritzburg Halle gekommen ist, kann das Landeskunstmuseum noch einmal an die einstigen großen Zeiten anknüpfen und sowohl Beginn als auch Höhepunkte des Expressionismus in Deutschland darstellen. Der große und schmerzliche Verlust, den deutsche Museen erlitten haben, weil die Nationalsozialisten die moderne, zeitgenössische Kunst aus den Sammlungen verbannten oder mit der Aktion "Entartete Kunst" verstreuten und zu großen Teilen auch vernichteten, ist auch von der Staatlichen Galerie Moritzburg zu beklagen."

 

Der Minister betonte, dass die ostdeutschen Museen im Gegensatz zu den westdeutschen nach dem Ende des 2. Weltkriegs kaum oder nur kurze Gelegenheit gehabt hätten, ihre ehemaligen Sammlungen zu rekonstruieren oder neue Sammlungen der klassischen Moderne aufzubauen. Mit Gründung der DDR und der Währungsreform 1949 seien diese Bemühungen abgebrochen. Harms: "Von da an hatte ein Museum wie die Moritzburg keine Chance mehr, über den westlichen Kunstmarkt Werke zu erwerben. Vor diesem Hintergrund muss man die Entscheidung von Herrn Gerlinger, seine Sammlung zur Ausstellung in ein Museum der neuen Bundesländer zu geben, besonders würdigen."

 

Insgesamt seien die neuen Bundesländer aber nicht nur in dieser Hinsicht anders zu bewerten als die alten Länder, sagte Kultusminister Harms. Aus bekannten Gründen sei es in der DDR nahezu unmöglich gewesen, Privatsammlungen auf die Beine zu stellen, wie das im Westen an vielen Stellen üblich gewesen sei. Die Tatsache, dass privater Besitz der öffentlichkeit zugänglich gemacht werde, könne auch ein Zeichen für viele hier lebende Menschen sein, ihre finanziellen Möglichkeiten auch zum Wohle der Allgemeinheit noch stärker zu nutzen. Hier denke er durchaus an das Engagement im Bereich der privaten Stiftungen, an privates Sponsoring, insgesamt an die Verbindung von privatem Geld mit dem Namen des Geldgebers und der Idee, für die Gesellschaft, für die öffentlichkeit etwas zu präsentieren oder zu erreichen, wobei die Definition dieser Idee dem privaten Entschluss entspringe.

 

 

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