Kultusministerium - - Pressemitteilung Nr.: 128/00

Magdeburg, den 16. November 2000

Verleihung des Schülerfriedenspreises durch Kultusminister Dr. Gerd Harms / Harms: "Es ist notwendig, positive Signale zu setzen."

Am 16. November 2000, dem Internationalen Tag der Toleranz, hat Kultusminister Dr. Gerd Harms den mit insgesamt 5000.- DM dotierten Schülerfriedenspreis des Landes Sachsen-Anhalt an 22 Schülergruppen und 4 Einzelpreisträger verliehen.

In seinem Grußwort vor der Preisverleihung betonte der Minister, dass es notwendig sei, gerade in der heutigen Zeit positive Signale zu setzen. "Wir stehen leider vor dem Phänomen", so Harms "dass in der Berichterstattung über Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Gesellschaft und Schule häufig vergessen wird zu berichten, dass es auch auf der anderen Seite sehr ermutigende Beispiele gibt."

Mit dem Schülerfriedenspreis des Landes Sachsen-Anhalt sollen Projekte ausgezeichnet werden, denen der Friedensgedanke und die Völkerverständigung zu Grunde liegen. Diese Aspekte dürfen, wie Harms erklärte, niemals in ihrer Bedeutung unterschätzt werden, auch wenn wir uns in Mitteleuropa an die lange Zeit des Friedens gewöhnt haben. Dieser Frieden sei im übrigen nur über Aussöhnung, über Kompromisse mit Nachbarn und über internationale Verständigung erreicht worden. "Aber wie im Großen, so im Kleinen", fuhr der Minister fort, "Kompromissbereitschaft, Akzeptanz des Anderen, Vertrauen, Einhalten von Absprachen, Einsicht in die Begrenztheit der eigenen Macht, Toleranz. Das sind die entscheidenden Werte, die über die Friedenserziehung vermittelt werden und die unsere Kinder und Jugendlichen - und eigentlich auch viele Erwachsene - erleben und erfahren müssen."

Die präsentierten Arbeiten der Schülerinnen und Schüler lobte der Minister als beispielhaft, weil in ihnen deutlich werde, dass die Inhalte verinnerlicht worden seien und nicht nur zu einer Präsentation aufbereitet wurden. Harms: "Die Projekte zeigen nicht nur das Wissen um den Frieden, sondern auf gelungene Weise Ansätze, wie Frieden, auch im Kleinen umgesetzt werden kann. So kann in unserer Gesellschaft etwas wachsen."

Liste der Preisträgerinnen und Preisträger des

Schülerfriedenspreises 2000

Schulname

Projektname

Projektbeschreibung

Grundschule Weitlingstrasse Magdeburg

"Krieg und Frieden"

Wie erleben Kinder in Deutschland "Krieg und Frieden" - eine Dokumentation in Bild und Ton

Ganztagsgrundschule Lindenhof Magdeburg

"Freundschaft mit Marta"

Der Elternrat der damaligen Kl. 2b trat an den Klassenleiter heran, ein Kind der Dritten Welt als Patenkind finanziell zu unterstützen. Monatlich wurde eine Spende von Klassen und Klassenkollegium, Erlöse aus Kuchenbasar, Flohmärkten, Schulfesten, Lebenslaufaktionen, Tombolas erbracht, die personengebunden an unserer Patenkind Marta, Idelia Zacharias in Las Carretas, Guatemala geschickt wurden. Folgende Inhalte verfolgen wir in unserem Langzeitprojekt: Kennenlernen der Lebensbedingungen der Dritten Welt, Solidarität wecken, Anderssein akzeptieren, Vorbeugung gegen Ausländerfeindlichkeit, Aufeinander Rücksicht nehmen, einander helfen, Verantwortung tragen, Erfahrungen sammeln. Dieses Projekt wird von der Schule solange durchgeführt, bis Marta ihre Ausbildung absolviert hat.

UNESCO - ProjektschuleGrundschule Wust

"Projekttag Solidarität"

Folgende Ziele wurden für diesen Tag gesetzt: Informationen über Menschenrechte, Erarbeitung einer bildlichen Darstellung dazu, Schreiben von Briefen an Freunde in andere Länder (Minsk, Schilute, Tansania), Bastelarbeiten, Solidaritätsbasar, Zubereitung von Pizzas, Friedenslauf. Das tolle Ergebnis des Projekttages, welches wiederholt durch die gute Zusammenarbeit von Schülern, Eltern, Lehrern u. Erziehern möglich wurde, ermutigte die Schule, mit dem Erlös des Basars und dem durch eine Lehrerspende erbrachten Restbetrag die Patenschaft für ein von Plan international vermitteltes Kind (Patenkind: Linda Tschongwe) zu übernehmen.

Tanzgruppe der Grundschule "Am Zoo" Magdeburg

"Europäische Tänze"

Darstellug der Zusammengehörigkeit und Einheit verschiedener europäischer Staaten in einem friedlichem Europa :Es wird begonnen mit einem deutschen , einem französichen und einem spanischen Volkstanz. Anschließend vereinen sich die einzelnen Tanzgruppen zu einem gemeinsamen Tanzkreis

Europaschule Grundschule Westerhüsen Magdeburg

"Lernen verbindet"

Interkulturelle Woche/Woche des ausländischen Mitbürgers; Besuch aus Kuba und Mosambik. Es wurde über das Leben der Kinder in ihren Ländern berichtet, wie es ihnen geht, sie leben, womit sie spielen ...

Klasse 4 a der Grundschule "J.-W.-Goethe" Bernburg

"Gegen Gewalt an Schulen"

Buntstiftzeichnungen von Schülern einer vierten Klasse zum Thema Gewalt. Angeregt sich mit diesem Theme zu beschäftigen wurden die Schülerinnen und Schüler durch ein im Klassenzimmer aufgehängtes Plakat zum Schülerfriedenspreis 2000

Sabrina Höse Grundschule "Käthe Kollwitz" Luth. Wittenberg

"Gewalt"

nicht über Schule entstanden u. eingereicht: Einzelbeitrag einer Schülerin Auseinandersetzung mit dem Thema "Gewalt" Schülerin einer 3. Klasse

Simone

Specht Albert-Schweizer-Gymnasium Coswig

"Die Gesichter des Krieges"

nicht über Schule entstanden und eingereicht. Einzelbeitrag einer Schülerin

Gedicht und andere Texte Grundgedanke war der Kosovo-Krieg

Sabine und Christine Wede Gymnasium Jessen

"Das Bild"

nicht über Schule entstanden u. eingereicht: Einzelbeitrag zweier Schülerinnen Die Schülerinnen wollen, dass die Menschen die sich dieses Bild ansehen, sich Gedanken darüber machen, wie Menschen in Vietnam, Westafrika und überall auf der ganzen Welt mit den Folgen, welche durch Gewalttaten verursacht wurden, leben. Sie wollen zeigen, welche Ereignisse im letzten Jahrhundert passiert sind. Man kann nur Menschen zum Nachdenken bringen, wenn man sie direkt damit konfrontiert.

Gymnasium "An der Rüsternbreite" Köthen

"1945 - Wie war es damals?

Schülerinnen und Schüler stellten fest, dass im Geschichtsunterricht zwar über große historische Ereignisse diskutiert wird, aber wie es in der Heimatregion nach 1945 aussah bleibt den meisten Jugendlichen verborgen. So befasste sich eine Schülergruppe mit zwei Schicksalen und versuchte, die Aussagen und Materialien entsprechend zu verwerten.

Klassen 9 und 10 Gymnasium im Malzmühlenfeld Schönebeck

"Schupartnerschaft mit der "Irstaskolan Västerás" "

Bericht über langjährige Schulpartnerschaft und Dokumentation des Schüleraustausches i. Schwerpunkte: - Einsichten in den Alltag einer schwedischen Familie; Unterricht und Freizeit an schwedischen Schulen; Erweiterung und Vertiefung von Fremsprachekenntnissen; Teilnahme am prakt. Unterricht , Foto- und Videodokumentation

Diesterweg-Gymnasium Tangermünde

"Schule für Laos"

Bau einer Schule in Laos

- "Solidaritätsaktionen" -

Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Haldensleben

"Miteinander reden - Voneinander lernen - Füreinander"

Auf der Grundlage partnerschaftlicher Beziehungen der Städte Haldensleben, Ciechanow (Polen) und Helmstedt gestaltet sich das Projekt. Die dargestellten Inhalte der Repräsentation verdeutlichen insbesondere die emotional geprägten Ergebnisse (Ciechanow-eine polnische Stadt, Krakow-eine Stadt mit Tradition, Auschwitz-ein Massenvernichtungslager ...) Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus in Deutschland

Gymnasium "An der Rüsternbreite" Köthen

"Auf den Spuren von Anne Frank"

Gemeinsame Schülerarbeit von niederländischen und deutschen Jugendlichen. Die Besichtigung des Konzentrationslagers Buchenwald und die Eindrücke des Besuches der Euthanasie-Gedenkstätte in Bernburg wurdenin gemeinsamer Projektarbeit dokumentiert und in Form von Anschauungstafeln päsentiert.

Klasse 9 bis 11 Norbertus-Gymnasium Magdeburg

"Erinnerung ist das Geheimnis der Versöhnung"

Teilnehmende des Projektes waren Schüler/innen des Gym. Magdeburg, des J.-Kepler-Gym. in Weil (Baden-Württemberg) u. d. Gymn. in Strzegom Polen, d. h. das Projekt war eine deutsch/deutsch/polnische Jugendbegegnung, bei der die Jugendlichen sich gemeinsam mit dem dunkelsten Kapitel der deutsch-polnischen Geschichte auseinandergesetzt haben und auf der Grundlage dieses Verständnisses der Geschichte Perspektiven für eine deutsch-polnische Verständigung entworfen, aufgebaut und in einer Broschüre zusammengefaßt haben. Die Broschüre verdeutlich die tiefe innere Anteilnahme, mit der sich alle Teilnehmer/innen an dem Projekt beteiligt haben.

Europa-Gymnasium Dessau

"Flucht und Vertreibung in Europa"

Das Europagymnasium Dessau unterhält zahlreiche Schulpartnerschaften zu europäischen Schulen und hat einen hohen Anteil von Schülerrinnen und Schülern, die als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen sind. Dies war Anlaß, die gemeinsame europäische Geschichte unter dem Aspekt " Flucht und Vertreibung in Europa" zu bearbeiten, besonders auch unter dem Hintergrund des Kosovo-Krieges

Arbeitsgemeinschaft Medien Gottfried-August-Bürger-Gymnasium Benndorf

"Einander verstehen heißt sich kennenlernen

Im Schuljahr 1999/2000 gab es zum ersten Mal das Fach Moderne Medienwelten. Der Arbeitsauftrag war das Erstellen einer Multimedia-Präsentation. Durch die AG "äthiopien" wurden wir angeregt, dass Thema "Leben in äthiopien" zu wählen. Wir erhielten Bücher u. Briefe, die unsere äthiopischen Freunde geschrieben haben, damit wir diese nutzen konnten. Mit unserem erstellten Projekt (CD) wollen wir Anderen die Gepfogenheiten u. die Sitten der äthiopier näherbringen, ihre Einstellung zu diesen Menschen verändern, versuchen, andere Kulturen u. ihre Besonderheiten zu akzeptieren.

Arbeitsgemeinschaft"Athiopien" Gottfried-August-Bürger-Gymnasium Benndorf

"Schulbücher für die Kinder in äthiopien"

Durch die Briefpartnerschaft zur Schule in äthiopien lernte die AG gleichen Namens die Arbeits- u. Lernbedingungen dort kennen. Es stellt sich heraus, dass in äthiopien viele Lernmaterialien fehlen. Man beschloss zu helfen und eine Bibliothek zu errichten. Es wurden Spendenaktionen und Wettbewerbe durchgeführt um das Geld für benötigte Bücher zu sammeln. Es wurde ein großer Erfolg. Durch das errichten der Bibliothek verbesserten sich die Arbeits- und Lernmöglichkeiten in den Schulen. Das eintreffen der Materialien wurde in äthiopien wie ein Volksfest gefeiert.

Ober- und Werkstufe 1 der Schule "Unterm Regen-bogen" und der Theater-AG des "Käthe-Kollwitz-Gymna-siums"

"Zwei Wege - ein Ziel"

Ein Gemeinschaftsprojekt der Ober- und Werkstufe 1 der Schule "Unterm Regenbogen" und der Theater-AG des "Käthe-Kollwitz-Gymnasiums" Salzwedel. Behinderte und Nichtbehinderte spielen gemeinsam ein eingeübtes Theaterstück - eine Erfahrung, ein selbstverständliches Miteinander

Klasse 5a Pestalozzi-Schule für Lernbehin-derte l Stendal

"Gegen Gewalt und aggressives Verhalten"

Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a der LB-Schule setzten sich mit den Ursachen für aggressives Pausenverhalten auseinander. Gemeinsam mit dem Diakoniewerk Osterburg und den Sozialpädagogen der LB-Schule führten sie zu diesem Thema eine Projektwoche durch. Dabei enstanden die Gipsmasken und die Collage gegen Gewalt

Petri-Sekundar-schule Schwanebeck

"Kinder spenden für Kinder"

Eine entstandene Freundschaft lässt sich nicht ausknipsen wie ein technisches Gerät. Die Freude am Helfen und an der Aufrechterhaltung der Kontakte zu den Kindern in der ZASt (Asylaufnahmestelle für Asylbewerber). Die Kinder des dortigen Kindergartens erhielten Spielzeug, Bastelmaterial sowie eine Geldspende.

"Weltfrieden, Gerechtigkeit,

Völkerverständ-gung..."

Ziel: Erziehung zur Toleranz und Menschenachtung. Ergebnis: Erfahrungen der Schüler/innen im Umgang mit unterschiedlichen Meinungen, Toleranzentwicklung im zwischenmenschlichen Bereich, Wissen über friedliche Entwicklung in der Geschichte Deutschlands.

Sekundar-schule "Am Regenstein" Blankenburg (Harz)

"Gesund leben in einer gesunden Umwelt"

Zeitungsmeldungen: "Kinder in Deutschland-über 2 Millionen sind zu dick" bewirkten, bei den Schülern Untersuchungen durchzuführen, Ergebnisse zusammenzutragen, Aufklärungsarbeit zu leisten. Die langjährigen Partnerbeziehungen zu ungarischen Schülern boten sich an, diese einzubeziehen, gemeinsame Untersuchungen durchzuführen, um in einem zweiten Projekt in Ungarn vergleichbare Schülerarbeiten zu organisieren.

Sekundar-schule "Völker-freundschaft" Köthen

"Krieg und Frieden"

Gestaltung einer Litfassdäule in der Innenstadt. ( Präsentation der Säule für 10 Tage)

Sekundar-schule Schönhausen

"Partnerschaft der IV. Oberschule Silute"

Dokumentation der Schulpartnerschaft zwischen der IV. Oberschule Silute (Litauen) und der Sekundarschule Schönhausen (Altm) unter Einbeziehung fast des gesamten Dorfes

Norbertus-gymnasium in Verbindung mit Caritas-verband f.d. Bistum Magdeburg e.

"Kennst Du das Gefühl, fremd zu sein?"

Manche Situationen oder Gegenstände sind selbst für Deutsche hier im Land fremd. Eigene Erfahrungen mit der Fremdheit sind ein wichtiger Aspekt, um Verständnis und Einfühlungsvermögen für Menschen aus anderen Ländern zu gewinnen. Umsetzung des Themas in 4 verscheidenen Projektgruppen und Genres

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