Pressemitteilungen des Ministeriums für Bildung
Raubkunst-Rückgabe
21.07.2003, Magdeburg – 161
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 161/03
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 161/03
Magdeburg, den 21. Juli 2003
Raubkunst-Rückgabe
Berlin / Magdeburg,
21.07.2003. Eine
Holzstatue aus dem 15. Jahrhundert wurde jetzt durch die Bundesrepublik
Deutschland an die Erben des jüdischen Kunsthändlers A. S. Drey zurückgegeben.
Dies gaben die Oberfinanzdirektion Berlin und die
Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg bekannt. Bei dem
spätgotischen Standbild handelt es sich um eine Darstellung des Heiligen Georg
als Drachentöter, das einem um 1480 tätigen Tiroler Meister zugeschrieben wird.
Die Galerieinhaber der Firma A. S. Drey mussten 1936 aus
Deutschland emigrieren. Am 17. Juli 1936 wurde die Figur zusammen mit weiterem
Inventar der Münchner Kunsthandlung als ¿Räumungsverkauf¿ im Auktionshaus
Graupe versteigert. Später gelangte die Georg-Statue in den Besitz Hermann
Görings. Nachdem die Alliierten keine Anspruchsberechtigten ausfindig machen
konnten, wurde das Werk schließlich der Bundesrepublik Deutschland übergeben.
Im Jahr 2000 veröffentlichte die nunmehr zuständige Oberfinanzdirektion Berlin
Angaben zu der 123 Zentimeter hohen Figur in der Internet-Datenbank www.lostart.de. Private Recherchen führten
schließlich zur Ermittlung der Herkunft.
Mit den in den USA und in Großbritannien lebenden Erben
wurde jetzt die Rückgabe des bisher ans Deutsche Historische Museum entliehenen
Werkes vereinbart. ¿Gemäß den Grundsätzen des deutschen Wiedergutmachungsrechts
ist auch im Fall der Galerieinhaber der Firma A. S. Drey ein
verfolgungsbedingter Vermögensverlust anzunehmen und die Statue zurückzugeben¿,
so Harald König von der Oberfinanzdirektion Berlin.
Ansprechpartner:
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3066, E-Mail: harald.koenig@bmf.bund.de
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