Pressemitteilungen des Ministeriums für Bildung
Professor Dr. Jan-Hendrik Olbertz wird
Präsident des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik e.V. / Hans-Dietrich
Genscher wird Ehren-Präsident
22.06.2004, Magdeburg – 148
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 148/04
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 148/04
Magdeburg, den 22. Juni 2004
Professor Dr. Jan-Hendrik Olbertz wird
Präsident des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik e.V. / Hans-Dietrich
Genscher wird Ehren-Präsident
Professor Dr. Jan-Hendrik Olbertz wurde gestern zum Präsidenten des
Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik e.V. gewählt. Er tritt die Nachfolge von
Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher an, der zum Ehren-Präsidenten
berufen wurde. Auf amerikanischer Seite bleibt weiterhin US-Botschafter a.D.
Andrew Young Präsident des Wittenberg-Zentrums.
Professor
Olbertz erklärte anlässlich seiner Wahl: ¿Als Präsident des Wittenberg-Zentrums
für Globale Ethik möchte ich dazu beitragen, das Anliegen der globalen Ethik zu
befördern, weil sie für das Zusammenleben der Menschen in aller Welt eine
zentrale Rolle einnimmt. Es ist für Sachsen-Anhalt eine außergewöhnliche
Chance, wenn die für uns alle so bedeutenden Zukunftsfragen in Wittenberg
bearbeitet werden. Hier an diesem authentischen Ort der Weltgeschichte kann es
gelingen, ein wissenschaftliches Kompetenzzentrum und Dialogforum für
internationale Begegnungen aufzubauen. Diese Idee möchte ich im Rahmen meiner Möglichkeiten
unterstützen. Wir haben in Wittenberg eine einzigartige Chance, den
internationalen Theorie-Praxis-Dialog ergebnisorientiert voranzutreiben.¿
Hans-Dietrich
Genscher zu der Wahl von Professor Olbertz: ¿Ich bin glücklich, dass Professor
Olbertz dieses wichtige Amt übernimmt, zumal ich ihn seit Jahren kenne und
persönlich sehr schätze. Er hat als anerkannter Erziehungswissenschaftler
inhaltlich hohe Kompetenz in Fragen der Ethik, zugleich hat er Erfahrung und
organisatorisches Geschick in der Leitung einer solchen Institution. Das
Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik hat hier eine exzellente Persönlichkeit
gewonnen! Die Mission unseres Zentrums halte ich für eine Aufgabe von
zunehmender Bedeutung. Die Entwicklung gibt Anlass zu der Erwartung, dass das Wittenberg-Zentrum
für Globale Ethik dieser Aufgabe immer stärker gerecht werden kann.¿
Die
Vize-Präsidenten Dr. Eberhard von Koerber und Ministerpräsident a.D. Dr.
Reinhard Höppner sowie Präsidiumsmitglied Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang
Böhmer unterstrichen ebenfalls die Bedeutung der Wahl von Professor Olbertz und
dankten Herrn Genscher für seine großen Verdienste um die Gründung und den
Aufbau des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik e.V.. Insbesondere die
Bereitschaft von Herrn Genscher, als Ehren-Präsident
weiterhin dem Zentrum zur Verfügung zu
stehen, wurde besonders begrüßt.
Professor
Jan-Hendrik Olbertz (Jahrgang 1954) ist von Hause aus Professor für Erziehungswissenschaft
an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und derzeit Kultusminister
des Landes Sachsen-Anhalt (parteilos).
Zuvor
war er
Direktor der Franckeschen Stiftungen zu Halle und von 1996-2000
Gründungsdirektor des Instituts für Hochschulforschung (HoF) Wittenberg.
Zum Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik e.V.
Das Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik ist dem Ziel verpflichtet, den
Aufbau einer neuen, stärker Prinzipien orientierten Weltordnung mitzugestalten.
Es geht darum, tragfähige ethische Kernprinzipien der zukünftigen
Weltgesellschaft zu entwickeln, zu diskutieren und zu implementieren, die auf
wechselseitige Kooperation in globalem Maßstab ausgerichtet sind: auf Frieden,
Gerechtigkeit, Demokratie und allgemeinen Wohlstand. Diese Initiative ist
bewusst in der Lutherstadt Wittenberg als welthistorischem Ort reformatorischen
Denkens angesiedelt worden.
Das Wittenberg-Zentrum wurde 1998 gegründet unter dem Vorsitz von
Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher und Botschafter a.D. Andrew
Young, dem Weggefährten von Martin Luther King in der amerikanischen
Bürgerrechtsbewegung und späteren Bürgermeister von Atlanta. Ministerpräsident
Dr. Reinhard Höppner, der Unternehmer Eberhard von Koerber und der
amerikanische Geschäftsmann Paul Rosser sind ebenso Gründungsväter wie der
verstorbene Wirtschaftsminister Dr. Klaus Schucht. Die Initiative wird
unterstützt von namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Kirchen.
Im Präsidium sitzen derzeit neben den beiden Präsidenten Prof. Olbertz
und Botschafter Young die vier Vize-Präsidenten Dr. Eberhard von Koerber, Dr.
Reinhard Höppner, Paul Rosser und Dr. Claus Halle, außerdem Ministerpräsident
Prof. Wolfgang Böhmer, Minister Jeffrey T. Radebe aus Südafrika, Prof. Roland
Berger, der Wirtschaftsethiker Prof. Dr. Dr. Karl Homann, Wittenbergs Oberbürgermeister
Eckhard Naumann, Pater Dr. Clemens
Dölken O.Praem., Stefanie Haccius und Norbert Wenner.
Mitglieder des Vorstands sind Minister a.D. Johann Konrad Keller und
Prof. Dr. Ingo Pies, der zugleich Wissenschaftlicher Direktor des Forschungsinstituts
ist.
Mitglieder des Vereins sind u.a. der Vorsitzende der katholischen
deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, der Magdeburger Altbischof
Dr. Christoph Demke sowie die evangelischen Theologen Dr. Friedrich Schorlemmer
und Prof. Richard Schröder.
Das Zentrum, das im Gebäude
der altehrwürdigen Wittenberger Universität
Leucorea beheimatet ist, hat drei Aktivitätsfelder:
1.
Reflexion: Angebote zur
verantwortungsbewussten Entwicklung von Nachwuchs-/ Führungskräften aus
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
2. Dialog: Konkrete
Praxisprojekte im Rahmen des Programms ¿Building Global Cooperation¿ mit
Dialogprozessen für globale Fragen
3.
Forschung: Wissenschaftliches
Kompetenzzentrum für die Fragen der Ethik im Zeitalter der Globalisierung
Zur wissenschaftlichen Fundierung dieser Aktivitäten hat das
Wittenberg-Zentrum in Zusammenarbeit mit dem Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft und der Dieter-Schwarz-Stiftung einen Stiftungslehrstuhl für
Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg initiiert.
Dieser ist seit Oktober 2002 mit Prof. Dr. Ingo Pies besetzt. Zum Januar 2003
wurde ein Forschungsinstitut mit fünf Abteilungen eingerichtet, die von
externen Professoren geleitet werden. In Wittenberg ist bereits jetzt ein 15köpfiges
Team aus Mitarbeitern, Doktoranden und Stipendiaten tätig. Für die Abteilung 1
¿Nachhaltigkeit¿ hat Dow Chemical zwei weitere Forschungsprofessuren
bereitgestellt, die an der Handelshochschule Leipzig angegliedert sind und ab September 2004 ihre Arbeit in Wittenberg
aufnehmen werden.
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