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Pressemitteilungen - Archiv

Arbeitsgruppe Wissenschaftsstruktur übergibt Bericht und Empfehlungen zur Hochschullandschaft Sachsen-Anhalt / Kultusminister Harms: Empfehlungen bieten gute Diskussionsgrundlage für Qualitäts- und Effizienzsteigerung von Lehre und Forschung in Sachsen-Anhalt

26.04.2001, Magdeburg – 57

  • Bildungsministerium

 

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 057/01

 

 

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 057/01

 

Magdeburg, den 26. April 2001

 

 

Arbeitsgruppe Wissenschaftsstruktur übergibt Bericht und Empfehlungen zur Hochschullandschaft Sachsen-Anhalt / Kultusminister Harms: Empfehlungen bieten gute Diskussionsgrundlage für Qualitäts- und Effizienzsteigerung von Lehre und Forschung in Sachsen-Anhalt

 

Der mit Spannung erwartete Bericht der Arbeitsgruppe Wissenschaftsstruktur wurde am 26. April 2001 erstmalig der öffentlichkeit vorgestellt. Die Arbeitsgruppe Wissenschaftsstruktur war von Sachsen-Anhalts Kultusminister Dr. Gerd Harms im Sommer 2000 als zeitweiliges, externes Beratungsgremium mit hochkarätigen Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern sowie Hochschulexpertinnen und -experten aus dem gesamten Bundesgebiet unter der Leitung des ehemaligen Wissenschaftsstaatssekretärs des Landes Schleswig Holstein, Dr. Dieter Swatek, eingesetzt worden. Diese sollte aus der Außensicht eine Begutachtung der Hochschullandschaft des Bundeslandes Sachsen-Anhalt vornehmen. Zielstellung der Arbeitsgruppe war, aus dieser Analyse Empfehlungen zu formulieren, die dem Land und seinen Hochschulen Wege aufzeigen, wie durch Strukturreformen und Profilbildungen optimierte Handlungsspielräume für die Hochschulen des Landes geschaffen werden können. Die Empfehlungen sollen dem Minister und den Hochschuleinrichtungen in Sachsen-Anhalt als Diskussionsgrundlage für die Steigerung von Qualität und Effizienz von Lehre und Forschung dienen.

 

Kultusminister Harms dankte der Arbeitsgruppe für die verdienstvolle, kritische und zeitaufwendige Bestandsaufnahme sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen. "Nach Lektüre des vorgelegten Berichts ist zunächst grundlegend festzustellen, dass es sich um ein sachliches und faires Papier handelt, das aus der Außensicht die Aufbauleistungen des Landes im Hochschulbereich würdigt und Empfehlungen zum Abbau von Schwächen gibt. Intention dieser Empfehlungen ist allein die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit der Hochschuleinrichtungen. Aus den allgemeinen Empfehlungen geht hervor, dass wir in Sachsen-Anhalt inzwischen auf eine gute Grundlage aufbauen können.", sagte Harms. "Die Hochschullandschaft und die Struktur der außeruniversitären Forschungseinrichtungen Sachsen-Anhalts wurde in den vergangenen Jahren erheblich umgestaltet und modernisiert. Die Arbeitsgruppe würdigt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Absicht des Landes Sachsen.-Anhalt, auch in schwieriger finanzieller Situation den Hochschulen eine auskömmliche Finanzierung zu garantieren und damit einen wesentlichen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Landes zu leisten. Die Studierendenzahlen haben sich kontinuierlich erhöht, Personalkörper wurden erneuert, nicht zuletzt durch erhebliche Bau- und Geräteinvestitionen hat der Wissenschaftsbereich einen großen Umschwung erfahren. Nachdem bis 1994 der Hochschulbau in Sachsen-Anhalt noch unter einem erheblichen Rückstand litt, hat die jetzige Landesregierung im Aufbau dieses Bereichs eine ganz wesentliche Priorität gesehen. Um die Konkurrenzfähigkeit unserer Hochschuleinrichtungen im bundesdeutschen und internationalen Kontext auszubauen, sind jedoch jetzt Entscheidungen notwendig, wie einige weniger günstige Entwicklungen korrigiert werden können. In diesem Zusammenhang liefern die konkreten Empfehlungen der Arbeitsgruppe gute Entscheidungsgrundlagen. Wie im Einzelnen mit den Empfehlungen umzugehen ist, muss nun in einem offenen Diskussionsprozesses mit den Hochschuleinrichtungen erörtert werden. Die Richtung ist aber vorgegeben: wir werden bewusst den Weg gehen, die Selbststeuerungsprozesse der Hochschulen im Rahmen der staatlichen Vorgaben zu stärken."

 

Wie Harms zu einzelnen Empfehlungen ausführte, ist sowohl den Hochschulen als auch dem Land durch die Arbeitsgruppe einiges ins Stammbuch geschrieben worden.

 

 

Unstreitig sei, dass das Land die Rahmenbedingungen für selbstständiges Handeln der Hochschulen verbessern müsse. Beispielhaft nannte der Minister die weitere Flexibilisierung der Hochschulhaushalte durch Ausweitung der Budgetierung auf die beiden Universitäten, eine erfolgsbasierte Finanzierung in Verbindung mit Instrumenten der Kosten-Leistungsrechnung, um die interne Steuerung transparent zu gestalten. Hierzu gehöre auch eine regelmäßige Evaluierung der Lehre und der Forschungsleistungen als Verfahren der Qualitätssicherung- und -verbesserung.

Die Nachfrage nach berufsbezogener Weiterbildung werde in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erheblich ansteigen. Die Hochschulen sollten durch das Land in die Lage versetzt werden, mit Unternehmen und Einzelpersonen Weiterbildungsverträge abzuschließen und aus ihren Weiterbildungsaktivitäten Einnahmen zu erzielen, die nicht zuschussmindernd geltend gemacht werden sollen.

Das Angebot gemeinsam von Unternehmen und Hochschulen getragener dualer Kompaktstudiengänge sollte auch an anderen Fachhochschulen eingerichtet werden.

Das Hochschulmarketing sollte als gemeinsame Aufgabe verstanden werden. Land und Hochschulen werden sich der Aufgabe der nationalen und internationalen Wertung von Studierenden und Wissenschaftlerinnen sowie Wissenschaftlern stellen.

Im Interesse der Verbesserung der Koordinierung der Studienangebote innerhalb des Landes wird ein hochschulübergreifender Konsens zur Modularisierung der Studienangebote auf der Basis des European Credit Transfer System (ECTS) dringend empfohlen.

 

 

 

 

Eine leistungsfähige Bildungs- Wissenschafts- und Forschungslandschaft mit gut ausgestatteten Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bezeichnete Harms als eine der wichtigsten Grundlagen für die erfolgreiche Zukunft des Landes. Das Vorhandensein attraktiver Hochschulen und wissenschaftlicher Einrichtungen sei entscheidend für die Innovations- und Entwicklungsfähigkeit einer Region und schaffe hochwertige Arbeitsplätze. "Die Hochschuleinrichtungen müssen sich in der heutigen Zeit zunehmend dem nationalen und internationalen Vergleich stellen.", sagte der Minister. "Um in diesem globalen Wettbewerb zu bestehen, ist die Entwicklung maßgeschneiderter, differenzierter Lösungen für den Auf- und Ausbau der Fakultäten und Fachbereiche notwendig."

Auch die Arbeitsgruppe Wissenschaftsstruktur kommt zu dem Ergebnis, dass Exzellenz und Unverwechselbarkeit für die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen des Landes sowohl untereinander als auch im überregionalen Vergleich wesentliche Voraussetzungen seien. In diesem Sinne sei die Schärfung der qualitativen Profile dringend geboten. Es müsse im Interesse der jeweiligen Hochschule liegen, diejenigen Bereiche zu stärken, in denen Spitzenleistungen vorliegen bzw. zu erwarten sind und solche Bereiche, die sich bisher nicht durch entsprechende Leistungen bewährt haben, abzubauen.

"Nicht möglichst viel nebeneinander zu machen ist das Gebot der Stunde, sondern die Konzentration auf die Stärken, den Ausbau der exzellenten

Nachdrücklich hob der Minister hervor, dass die Universitäten und Hochschulen in einer noch konsequenteren Profilbildung die Chance zur Optimierung bestehender Potenziale sehen sollten, durch welche die Fachgebiete und die Hochschuleinrichtungen in ihrer Leistungsfähigkeit weiter gestärkt werden. Nur so kann der Boden weiter für Spitzenleistungen bereitet werden, die in den nächsten Jahren die wissenschaftliche und auch wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes bestimmen werden."

 

Der Bericht der Arbeitsgruppe Wissenschaftsstruktur ist ab 26. April 2001 im Internet unter folgenden Adressen abrufbar:

 

Langfassung:

www.mk.sachsen-anhalt.de/min/service/bericht_ws_struktur.doc

 

Kurzfassung:

www.mk.sachsen-anhalt.de/min/service/kf_bericht_ws_struktur.doc

 

 

 

 

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