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Pressemitteilungen - Archiv

Kultusminister Harms: Philologenverbandsfunktionäre fallen Lehrkräften Sachsen-Anhalts in den Rücken

17.01.2001, Magdeburg – 6

  • Bildungsministerium

 

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 006/01

 

 

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 006/01

 

Magdeburg, den 17. Januar 2001

 

Kultusminister Harms: Philologenverbandsfunktionäre fallen Lehrkräften Sachsen-Anhalts in den Rücken

 

Kultusminister Dr. Gerd Harms hat die äußerungen der Funktionäre des Philologenverbandes zur Lehrkräftesituation scharf kritisiert.

"Die Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen-Anhalt leisten mehrheitlich eine sehr gute Arbeit. Diese Arbeit ist mindestens ebenso gut wie die ihrer Kolleginnen und Kollegen aller anderen Bundesländer. Wer ihnen rät, Sachsen-Anhalt den Rücken zu kehren, spielt mit der Zukunft unseres Landes", sagte der Minister. Das Vorgehen des Verbandes sei besonderes unverständlich, weil derzeit die Tarifverhandlungen mit den Lehrergewerkschaften über die Zeit nach 2003 laufen, die genau auf das abzielen, was auch der Philologenverband fordert. "Platte Forderungen über die Medien sind kontraproduktiv. Dabei kritisiere ich überhaupt nicht, wenn einzelne Lehrkräfte ihre berufliche Perspektive auch in anderen Bundesländern suchen.", so Harms. "Mein Ziel liegt aber darin, die berufliche Perspektive für unsere Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt zu erhalten und nicht, wie es der Philologenverband tut, sie mit einem Fußtritt außer Landes zu befördern und das Ganze als Kritik an der Landesregierung zu verkaufen. Gerade der Philologenverband, der sonst an jeder Stelle die Information und das Gespräch mit den Betroffenen vor öffentlichen Verlautbarungen fordert, hat jetzt nichts Besseres zu tun, als mit einem schwierigen und differenzierten Problem einseitig und undifferenziert an die öffentlichkeit zu gehen. Das schafft Verunsicherung und bringt uns der Lösung kein Stück näher."

Natürlich ist allen Beteiligten bekannt, dass wir in den neuen Ländern eine spezifische, komplizierte Situation erleben. Da ist auf der einen Seite der Tarifunterschied Ost-West, der alle im öffentlichen Dienst Beschäftigten betrifft. Dazu kommt in allen Bereichen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen die Problematik der seit 1990 drastisch zurückgegangenen Geburtenzahlen. Diesen Prozess haben die Kindertagesstätten und teilweise die Grundschulen bereits erlebt, mit teilweise schwerwiegenden Auswirkungen auf Standorte und Beschäftigung. In den weiterführenden Schulbereichen steht diese Entwicklung jetzt vor der Tür. Die Schülerzahlen an den Gymnasien werden von 70.500 im kommenden Schuljahr über 53.000 im Schuljahr 2005 bis auf 31.700 im Schuljahr 2010 sinken. Schon allein die Kenntnis dieser Zahlen macht klar, dass die Sicherung einer vernünftigen Perspektive sowohl für die sich im Dienst befindlichen, als auch für junge in der Ausbildung stehenden Lehrkräfte keine Tartarenmeldungen, sondern sachliche Verhandlungen und kreative Ideen erfordert. Deshalb führt die Landesregierung bereits jetzt Gespräche mit den Gewerkschaften über die Fortsetzung des Tarifvertrages nach 2003. Konkrete Beschäftigungsumfänge waren dabei bisher noch kein Gesprächsgegenstand. Für eine zielführende Diskussion um das tatsächliche Problem, die Zukunft der Lehrerinnen und Lehrer in den neuen Ländern unter den Bedingungen eines sich genau gegensätzlich entwickelnden Bedarfs in den Altländern, war dieser "Presseaufschlag" der Philologenverbandsspitze mit Sicherheit kein Beitrag. "Der Philologenverband sollte sich gut überlegen,", so Harms abschließend, "was er mit Katastrophenmeldungen in dieser Phase der Gespräche erreicht.".

 

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