Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 110/00

Magdeburg, den 6. Oktober 2000

Kultusminister Harms: Ein Ansatz für lebendigen Geschichtsunterricht / Eröffnung der Wanderausstellung "Von Deutschland nach Deutschland"

Kultusminister Dr. Gerd Harms wird am 9. Oktober 2000 um 12.30 Uhr im GutsMuths-Gymnasium in Quedlinburg die Wanderausstellung "Von Deutschland nach Deutschland" eröffnen. "Die jüngeren Schülerinnen und Schüler haben die Einschränkung des Reiserechts in der DDR nie kennen gelernt", sagte der Minister, "um so wichtiger ist es, sich der Unfreiheit zu erinnern, um die Freiheit erhalten zu können. Dies ist ein guter Ansatz für lebendigen Geschichtsunterricht."

Die Ausstellung wurde von der landeseigenen Gedenkstätte Marienborn konzipiert und gemeinsam mit der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg und der Gedenkstätte "Roter Ochse", Halle umgesetzt. Sie enthält einen historischen Streifzug von der Einschränkung des Reiserechts in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) nach 1945 bis zur Forderung nach Reisefreiheit in der DDR in der Revolution im Herbst 1989. Es werden sowohl Einzelschicksale als auch politische Hintergründe von Fluchtversuchen aus der ehemaligen SBZ und DDR dargestellt.

Um sich besser mit der Ausstellung auseinander setzen zu können, wurden von der historisch-kulturellen Lernwerkstatt Salzwedel als Begleitmaterial Arbeitsblätter für die pädagogische Arbeit mit der Ausstellung an Schulen erstellt.

"Gerade weil die Einschränkung des Rechts auf ungehinderte Reise ein düsteres Kapitel unserer Zeitgeschichte ist, brauchen wir die Auseinandersetzung mit dem Thema", sagte Minister Harms, "es sollte auch zum Nachdenken anregen, wie wir unsere nachbarschaftlichen Beziehungen künftig gestalten".

Die Ausstellung wird insgesamt an 12 Standorten in Sachsen-Anhalt zu sehen sein.

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