Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 109/00

Magdeburg, den 6. Oktober 2000

Kultusminister Harms unterzeichnet am 9. Oktober 2000 in Quedlinburg öffentlich-rechtlichen Theatervertrag zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und dem Nordharzer Städtebundtheater

Am 9. Oktober 2000 wird im Rahmen einer außerordentlichen Verbandsversammlung des Zweckverbandes Nordharzer Städtebundtheater in Quedlinburg der Anschlussvertrag über die Förderung des Städtebundtheaters im Zeitraum 2001 bis 2004 unterzeichnet. Es ist der erste von weiteren geplanten Vertragsabschlüssen zur Weiterführung der in 2000/2001 auslaufenden Theaterverträge. Gegenwärtig werden 14 Bühnen an 9 Standorten durch das Land vertragsgebunden gefördert. Das Land hat allen Theaterstandorten Verhandlungen über Anschlußverträge angeboten.

Der Vertrag sieht vor, dass das Land dem Zweckverband für das Betreiben des Nordharzer Städtebundtheaters für die Dauer von vier Jahren einen jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 7,65 Mio DM gewährt. Erstmals ist im Vertrag auch eine mehrjährige Landesförderung für Theaterbaumaßnahmen verbindlich verankert. Damit werden für einen mittelfristigen Zeitraum verlässliche rechtlich und finanzielle Rahmenbedingungen für die künstlerische Arbeit des Ensembles garantiert.

Kultusminister Dr. Gerd Harms würdigte mit Blick auf die bevorstehende Vertragsunterzeichnung besonders die Leistung der Städte und Landkreise Halberstadt und Quedlinburg für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Theaterstruktur in der Region. Mit dem Modell des regionalen Verbundtheaters sei es gelungen, die Finanzierungslasten ausgewogen und mit Augenmaß für die finanziellen Möglichkeiten der Zuwendungsgeber auf die Landkreise und Städte der Region zu verteilen. Nur so sei es zum Nutzen des Publikums möglich, ein Mehrspartentheater mit einem Leistungsangebot von mehr als 550 Vorstellungen im Jahr vorzuhalten. Mit der Bespielung der Naturbühnen in Thale und Altenbrak sowie weiteren Abstecherorten in der Region leistet das Theater außerdem einen wichtigen Beitrag für den Kulturtourismus. Heute gehört das Modell zu einem der erfolgreichsten in den neuen Bundesländern. Mit durchschnittlich 150.000 Zuschauern pro Spielzeit und einem Kostendeckungsgrad von ca. 13 % hält das aktuelle Leistungsbild inzwischen auch einem bundesweiten Vergleich stand.

Harms stellte fest, dass das kulturpolitisch erfolgreiche Zusammenwirken der Region außerdem überzeugend zeige, dass trotz der angespannten öffentlichen Haushalte die Gestaltung einer zukunftsfähigen Kulturpolitik möglich sei - insofern könne das Modell "Nordharz" auch Beispiel und Anregung für andere Theaterstandorte in Sachsen- Anhalt mit ähnlichen Problemlagen sein. Das eindeutige Bekenntnis einer Region und ihrer Bürgerinnen und Bürger zum Theater habe hier auch das Land in die Pflicht genommen, die weitere Entwicklung der Bühne fördernd zu begleiten.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich zur Vertragsunterzeichnung am 9. Oktober 2000 um 11.00 Uhr in die Neue Bühne Quedlinburg, Marschlinger Hof, eingeladen.

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