Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 076/00

Magdeburg, den 24. Juli 2000

Kultusminister Dr. Harms weihte Neubau des Ausstellungs- und Verkaufsgebäudes der Staatlichen Glasmanufaktur Derenburg ein

Kultusminister Dr. Gerd Harms hat heute den Neubau des Ausstellungs- und Verkaufsgebäudes der Staatlichen Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg seiner Bestimmung übergeben. In seinem Grußwort würdigte der Minister, dass jährlich durchschnittlich 100.000 Besucher die Glasproduktion besichtigen und die bekannten Kunsthandwerksprodukte kaufen. "Das neue Gebäude wird dazu beitragen, den Absatz weiter zu verbessern und das Fremdenverkehrsangebot der Region noch effektiver ergänzen", sagte der Minister. "Deutlich verbessert werden damit auch die wirtschaftlichen Chancen für den Erhalt von im Lande einmaligen und in Deutschland selten gewordenen Kunsthandwerken und die Möglichkeit ihrer Nutzung auch für Wissenschaft und Lehre." Der Bau soll, wie Harms betonte, Künstlerinnen, Künstlern und auch Kunsthandwerkern der Region in Zukunft regelmäßig als Plattform für Ausstellungen dienen. Den Anfangspunkt hierzu markiert eine Ausstellung der Kunstwerke, die während einer Glaswerkstatt der regelmäßig in der Manufaktur arbeitenden Studentengruppen entstanden sind.

Nachdem bereits in den Jahren 1996 bis 1998 Arbeiten u.a. zur Rekonstruktion der Altbaufassade erfolgt waren, begann im Jahre 1999 der Neubau des Ausstellungs- und Verkaufsgebäudes, um für die zahlreichen Besucher ein attraktives Verkaufsangebot bereitstellen zu können. Nur 9 Monate nach der Grundsteinlegung im August 1999 konnte der Neubau fertiggestellt werden.

Für das Vorhaben hat das Land Sachsen-Anhalt einen Betrag von insgesamt 3,2 Mio DM zur Verfügung gestellt, davon 400.000 DM für Außenanlagen und Einrichtung. Kultusminister Dr. Harms: "Damit konnten sowohl der finanzielle als auch der zeitliche Rahmen exakt eingehalten werden".

Einige Details zu dem neuen Bauwerk

Der Neubau fügt sich mit seiner Stülpschalung aus Lärchenholz gut in den Charakter des Umlandes ein. Die Nähe des Harzes und seines Holzreichtums inspirierte den Architekten zu einer hölzernen Tragekonstruktion. Für die Betonung der eingesetzten Werkstoffe stehen auch die Wandscheiben aus Stahlbeton und die großzügige Fensterkonstruktion. Eine gestalterische Besonderheit stellt die auf eine Konstruktion von Leonardo da Vincis zurückgehende Treppe dar, bei der der Hinaufgehende nicht dem Herabsteigenden begegnet. Dies wurde dadurch erreicht, dass zwei Treppen ineinander verschachtelt wurden.

Die Besucher werden zunächst in das Obergeschoss geleitet, wo ein Cafe zum Aufenthalt lädt und interessante Produkte sachsen-anhaltischer Firmen angeboten werden. Vor allem kann aber der kunsthandwerklich interessierte Betrachter von hier aus den Glasbläsern und Glasgraveuren bei der Arbeit zusehen. Das neue Haus ermöglicht in beiden Gebäudeebenen das Erleben der spezifischen Glasberufe.

Im Erdgeschoss findet der Besucher ein reichhaltiges Angebot an Glasprodukten, im Mittelpunkt stehen dabei die Sortimente aus eigener Fertigung.

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