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Pressemitteilungen - Archiv

Kultusminister Dr. Gerd Harms: Schuljahr 2000/2001 bringt wichtige Innovationen im Grundschulbereich / In anderen Schulformen nur geringe Korrekturen / Über 250 junge Lehrerinnen und Lehrer sorgen für frischen Wind an den Schulen Sachsen-Anhalts

22.08.2000, Magdeburg – 82

  • Bildungsministerium

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 082/00

 

Magdeburg, den 22. August 2000

 

 

Kultusminister Dr. Gerd Harms: Schuljahr 2000/2001 bringt wichtige Innovationen im Grundschulbereich / In anderen Schulformen nur geringe Korrekturen / über 250 junge Lehrerinnen und Lehrer sorgen für frischen Wind an den Schulen Sachsen-Anhalts

 

Nach vielfältigen Vorbereitungen und Planungen beginnt an den Schulen in Sachsen-Anhalt am kommenden Donnerstag das neue Schuljahr 2000/2001. Wie Kultusminister Dr. Gerd Harms bei einer Pressekonferenz zum Schulbeginn am Dienstag, dem 22.08.2000 in Magdeburg betonte, ist er besonders erfreut darüber, dass insgesamt über 250 junge Lehrerinnen und Lehrer in den Schuldienst eingestellt werden konnten. Dies sei besonders auf die Bereitschaft vieler Lehrerinnen und Lehrer zurückzuführen, die Möglichkeiten zur Altersteilzeit in Anspruch zu nehmen. Harms wertete es als ein dringendes Anliegen, nicht allein den Altersdurchschnitt an den Schulen zu senken, sondern den jungen Absolventinnen und Absolventen unserer Hochschulen eine berufliche Perspektive zu eröffnen.

 

"Die wichtigsten änderungen", so Harms, "vollziehen sich in diesem Schuljahr im Grundschulbereich. Nachdem nun gesetzlich festgelegt ist, dass alle Grundschulen im Lande die Möglichkeit haben, nach einem entsprechenden Beschluss der Gesamtkonferenz die flexible Schuleingangsphase einzuführen, bemerken wir eine wachsende Bereitschaft, die ersten beiden Schuljahrgänge nach diesem Modell zu organisieren. In diesem Schuljahr 2000/2001 sind es bereits 15 Schulen, welche die veränderte Schuleingangsphase einführen, die Tendenz ist eindeutig steigend. Im kommenden Schuljahr werden voraussichtlich weitere 40 Schulen mit der flexiblen Schuleingangsphase arbeiten. Dieses Modell gibt Kindern auf ideale und kindgerechte Weise die Möglichkeit, je nach ihrem Kenntnis- und Entwicklungsstand den Unterrichtsstoff der ersten beiden Jahre schneller oder langsamer zu absolvieren - in einem Jahr, in zwei Jahren oder in drei Jahren - und dies ohne unnötigen Druck. Weiter entwickelte Kinder, die beispielsweise schon lesen und schreiben können, langweilen sich nicht in der Schule und können immer etwas Neues lernen. Sie können sogar, wenn sie es schaffen, bereits nach einem Jahr in die dritte Klasse wechseln. Auch Kinder, die bisher zurückgestellt wurden, können besser gefördert werden, weil sie sich die Zeit zum Lernen nehmen können, die sie für ihr Fortkommen benötigen.", sagte der Minister.

 

In dem Kontext der Schulzeitstraffung nannte Harms das sachsen-anhaltische Oberstufenmodell "13 kompakt", welches nach positivem Abschluss der Modellversuchsphase möglicherweise flächendeckend in Sachsen-Anhalt eingeführt werde. Wir setzen in Sachsen-Anhalt darauf, dass die gymnasiale Ausbildung sinnvoll konzentriert wird, die Durchlässigkeit des Systems erhalten bleibt und möglichst viele Schülerinnen und Schüler eine chancengerechte Bildung unter guten und zumutbaren Bedingungen erhalten."

Als Ziele für das neue Schuljahr 2000/01 nannte Harms als erstes die Erfassung und Bekämpfung von Unterrichtsausfall. "Wie werden im kommenden Schuljahr zu repräsentativen Zeiten zunächst eine flächendeckende Erhebung des tatsächlichen Unterrichtsausfalls durchführen, um dann gezielte Maßnahmen ergreifen zu können."

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit im nächsten Schuljahr liege in der Fortführung und weiteren inhaltlichen Ausgestaltung der schulischen Konzepte für mehr Toleranz und gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit . Beispielhaft nannte der Minister hier die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu Konfliktschlichtern und die Friedenserziehung in der Schule. Maßnahmen zur Gewaltprävention bildeten einen Schwerpunkt in der Lehrerfortbildung. Harms: "Wir müssen alle gesellschaftlichen Kräfte bündeln, um eine Schule der Toleranz und Weltoffenheit zu erreichen." Der Kultusminister bekräftigte, dass er auch eine weitere deutliche Stärkung der integrativen Erziehung und Bildung behinderter Kinder in der Regelschule anstrebe.

Als dringendes Anliegen bezeichnete der Minister weiterhin eine noch zu verstärkende Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft . "Wir sind durch vielfältige Aktivitäten in Sachsen-Anhalt schon auf einem guten Weg, aber trotzdem brauchen wir noch einen stärkeren Wirtschaftsbezug an den Schulen des Landes. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise mit den IHK"s und Handwerkskammern eine Vereinbarung getroffen, die den Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit einräumt, Betriebspraktika zu absolvieren. Ich halte dies für sinnvoll, damit die Schülerinnen und Schüler noch besser auf die Anforderungen des Berufslebens vorbereitet werden können und auch die Beratungskompetenz der Lehrerinnen und Lehrer erhöht wird."

Nach den Worten des Kultusministers ist die Stärkung der Einzelschule eines seiner vordringlichen Ziele. "Auch in diesem Punkt kommen wir in diesem Schuljahr ein beachtliches Stück weiter, z.B. durch die Einrichtung der Weiterbildungskurse für Schulleiterinnen und Schulleiter, die schülerbezogene Lehrerstundenzuweisung in der Grundschule und die Gestaltung der Stundentafel."

 

Harms hob in seinen weiteren Ausführungen hervor, dass in allen Reden und Aufsätzen von Personen aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft immer wieder die Bedeutung der Bildung für die Zukunft unsrerer Kinder hervorgehoben werde. "Bildung ist zu Recht ein Top-Thema in der öffentlichen Diskussion.", sagte Harms. Nur selten erführen jedoch die Lehrerinnen und Lehrer die Anerkennung, die ihnen zustehe. "Sie sind es, die Wissen und Werte vermitteln. Sie sind es, von denen es abhängt, inwieweit diese Anforderungen an unser Bildungssystem umgesetzt werden. Auf diese Aufgabe und diese Verantwortung können Sie zu Recht stolz sein. Ich möchte den Lehrerinnen und Lehrern in unserem Land auf diesem Wege für die geleistete Arbeit herzlich danken und wünsche ihnen viel Erfolg und Kraft für das bevorstehende neue Schuljahr."

 

 

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