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Presseerklärung - Staatssekretär
Willems: ?GEW dramatisiert die Zahlen der Schüler ohne Hauptschulabschluss, um
die Schulstrukturdebatte einseitig und undifferenziert zu beeinflussen?
02.10.2008, Magdeburg – 155
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 155/08
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 155/08
Magdeburg, den 2. Oktober 2008
Presseerklärung - Staatssekretär
Willems: ¿GEW dramatisiert die Zahlen der Schüler ohne Hauptschulabschluss, um
die Schulstrukturdebatte einseitig und undifferenziert zu beeinflussen¿
Staatssekretär Willems nahm heute
zu den Äußerungen des GEW-Chefs Lippmann zur Anzahl der Schülerinnen und
Schüler ohne Hauptschulabschluss Stellung: ¿Ich wundere mich sehr darüber, dass
die GEW die Verantwortung für die Aufgabe, jedem Schüler einen Schulabschluss
zu ermöglichen, nur bei den Schulbehörden und der Politik sucht. Vielmehr ist
dies eine gemeinsame Aufgabe, und zwar zu allererst der Schulen selbst und der
engagierten Lehrerinnen und Lehrer und in besonderer Weise der Eltern. Die
Voraussetzungen dazu sind da, vor allem durch eine sehr gute Unterrichtsversorgung.¿
In diesem Zusammenhang wies der
Staatssekretär darauf hin, dass, wie die GEW sehr wohl wisse, bereits vielfältige
schulfachliche Maßnahmen ergriffen und erhebliche Ressourcen eingesetzt worden
sind. Diese umfassen beispielsweise die Erweiterungen der Stundenzahlen,
erhöhte Zuweisungen für Förderangebote sowie die Stärkung des Praxisbezuges.
Die Resultate bleiben jedoch noch hinter den Erwartungen zurück und erfordern
weiteres gezieltes Vorgehen. Dazu gehört das 59,01-Millionen-Programm gegen
Schulversagen.
Pauschalierte Bewertungen sind
wenig hilfreich. So sind die Werte innerhalb einer Schulform zwischen einzelnen
Schulen und auch innerhalb einzelner Schulen zwischen einzelnen Klassen
durchaus sehr unterschiedlich. Hier gilt es, die Gründe für erfolgreiche und
weniger erfolgreiche Arbeit landesweit, aber insbesondere schulkonkret
festzustellen und gezielte Maßnahmen an den einzelnen Schulen zu ergreifen.
Jede Schule muss sich mit ¿ihren¿
Ergebnissen auseinandersetzen und die Ressourcen zur Förderung von
abschlussgefährdeten Schülern zielgerichtet nutzen.
Generell sind
insbesondere aber auch die Verbindungen zu Angeboten der Familienberatung sowie
zu Jugendämtern und freien und öffentlichen Trägern der Jugendhilfe zu
intensivieren und, wo immer dies möglich ist, eine regionale Partnerschaft mit
der Wirtschaft zu pflegen, die durch die Bereitstellung von Praktikumsplätzen
einen hohen erlebbaren Praxisbezug ermöglicht.
Fortzuführen sind in diesem
Kontext auch die besonderen Lernangebote, insbesondere das Produktive Lernen,
für Schülerinnen und Schüler, die für Regelschulangebote nur schwer motivierbar
sind, im Übrigen eine Erfolgsgeschichte.
Staatssekretär Willems: ¿All dies
bedeutet intensive Arbeit und langen Atem. Die Datenlage aber, wie im Beitrag
der GEW, erneut allein als Anlass für eine Schulsystemdiskussion zu verwenden,
statt sinnvolle Anregungen anzubieten, wird weder der Problemlage noch den
bisherigen Maßnahmen und dem bisherigen Engagement der Lehrerinnen und Lehrer gerecht.¿
Hintergrund:
Zu den Zahlen weist das
Kultusministerium auf Folgendes hin:
Im Schuljahr 2007/2008 verließen
nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes 11,1 % der Schülerinnen
und Schüler die Schulen unterhalb des Hauptschulabschlusses (einschließlich der
Absolventen der Förderschulen). Die Schülerzahl an den Sekundarschulen ohne
Hauptschulabschluss betrug 5,1% - deutlich weniger als in den Vorjahren. Der
Anteil der Abgängerinnen und Abgänger unterhalb des Hauptschulabschlusses
(einschließlich Förderschulen) an der jeweiligen gleichaltrigen Bevölkerung
betrug 2007/2008 12,3 % - also nicht 17 %, wie von der GEW behauptet.
Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr
(10,4 %) begründet - wie oben angemerkt - weitere Anstrengungen, und zwar aller
Beteiligten. Überdies hat dieser leichte Anstieg keineswegs allein schulische
Ursachen.
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