Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh hat die Schulen zur Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte ermuntert. ?In diesem Jahr feiern wir den 25. Jahrestag der Deutschen Einheit. Was heute nach weit entfernter Geschichte klingt und völlig normal erscheint, war für die Menschen in der DDR 1989 noch völlig undenkbar. Für die Menschen in der damaligen Bundesrepublik übrigens auch?, sagte der Minister zum Auftakt des heutigen Schülerprojekttages in der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn. Gemeinsam mit seiner niedersächsischen Kollegin Frauke Heiligenstadt hatte er die Schülerinnen und Schüler in der Gedenkstätte begrüßt und den Projekttag eröffnet.

Die Beschäftigung mit dem Leben in den zwei deutschen Staaten sei auch kein ostdeutsches Spezialthema. ?Das geht uns alle an?, so Dorgerloh. Deshalb bleibe es wichtig, dass sich die Schülerinnen und Schüler jetzt und in Zukunft damit befassen und wissen, was in dieser Zeit vor sich ging. Das Besondere an dem Schüler-Projekttag sei die länderübergreifende Kooperation mit den Nachbarn. ?Ich freue mich sehr, dass wir über die Jahre hinweg so gut und vertrauensvoll miteinander arbeiten. Und zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit kann ich sagen, greifbarer als an diesem Ort kann man nicht zusammenwachsen!?, lobte der Minister das gemeinsame Projekt.

Zugleich hob er die Bedeutung der Gedenkstätten für die Erinnerungskultur hervor. Eine Gedenkstätte wie in Marienborn helfe dabei, die Erinnerung an das Vergangene wach zu halten. Dazu müsse Geschichte lebendig sein, so lebendig wie möglich. ?Geschichte ist etwas, was unsere Kultur und unsere Leben heute ausmacht. Damit sollten wir aus ihr lernen.?

Im Mittelpunkt des diesjährigen Schüler-Projekttages von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen steht der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit. Unter dem Motto ?Gelebte Geschichten und Geschichte erleben ? Zeitzeugengespräche in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn? treffen sich rund 240 Schülerinnen und Schüler aus Salzwedel und Gommern in Sachsen-Anhalt sowie aus Braunschweig und Helmstedt in Niedersachsen, um an diesem geschichtsträchtigen Ort über die Deutsche Einheit zu diskutieren.