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Olbertz fährt zur
Bologna-Folgekonferenz nach Leuven
27.04.2009, Magdeburg – 61
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 061/09
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 061/09
Magdeburg, den 27. April 2009
Olbertz fährt zur
Bologna-Folgekonferenz nach Leuven
Vertreter aus 46
europäischen Ländern beraten am 28. und 29. April im belgischen Leuven über die
Fortsetzung des Bologna-Prozesses. Als Vertreter der deutschen Länder nimmt
Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz an der Konferenz teil, er leitet die
deutsche Delegation. Auf der Konferenz werden die Leitlinien des Reformprozesses
zur Entwicklung eines europäischen Hochschulraumes bis 2020 festgelegt.
1999
unterzeichneten die Hochschulminister aus 29 europäischen Ländern die
sogenannte Bologna-Erklärung zur Schaffung eines einheitlichen europäischen
Hochschulraumes bis 2010. Mittlerweile haben sich 46 europäische Länder darauf
verständigt, im Rahmen des Bologna-Prozesses einen europäische Hochschulraum
von hoher Qualität, Internationalität und Transparenz zu schaffen. Im
Mittelpunkt dabei stehen die Vereinheitlichung der Studiengangsstrukturen
(Bachelor und Master), die wechselseitige Anerkennung der Abschlüsse sowie ein
europaweites Qualitätssicherungssystem über Akkreditierungen. Mit diesen
Initiativen sollen Studienzeiten verkürzt und die Mobilität der Studierenden
erhöht werden.
Seitdem hat auch
an den deutschen Hochschulen ein umfassender Reformprozess eingesetzt. 76
Prozent der Studienangebote wurden deutschlandweit bereits auf Bachelor- und
Masterstudiengänge umgestellt. In Sachsen-Anhalt sind nach einer Erhebung im
Oktober 2008 etwa 78 Prozent der Studienangebote auf die Bachelor- und Masterstrukturen
umgestellt. Das heißt, von insgesamt 321 Studiengängen werden 190 Bachelor- und
131 Masterstudiengänge angeboten. Für die Studiengänge im Lehramt, in der
Medizin und Zahnmedizin sowie Jura werden modularisierte Modelle entwickelt,
die an die neuen Strukturen angelehnt sind.
Olbertz
bezeichnete den bisher verlaufenen Reformprozess im europäischen
Hochschulbereich als insgesamt erfolgreich, auch wenn noch nicht alle Ziele
erreicht worden seien. Zu den vor allem in Deutschland kontrovers diskutierten
Problemen des Umbauprozesses gehörten u.a. die inhaltliche Verdichtung im
(kürzeren) Bachelorstudium, damit im Zusammenhang die ¿Studierbarkeit¿ und die
nach wie vor verhältnismäßig langen Studienzeiten sowie Fragen der Anerkennung
von Studienmodulen. Deshalb sollten Olbertz zufolge künftig auch Ansprüche an
die Qualität der Lehre im Bologna-Prozess stärker berücksichtigt werden.
Zu den
erfolgreichen Effekten der Reform gehöre u.a., dass sich die Zahl der
ausländischen Studierenden in Deutschland und der deutschen Studierenden im
Ausland seit 1999 etwa verdoppelt habe.
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