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Olbertz: Bildungskongress soll zu
bildungspolitischer und pädagogischer Diskussion anregen
30.09.2005, Magdeburg – 231
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 231/05
Kultusministerium
- Pressemitteilung Nr.: 231/05
Magdeburg, den 30. September 2005
Olbertz: Bildungskongress soll zu
bildungspolitischer und pädagogischer Diskussion anregen
¿Ich wünsche mir, dass von diesem Bildungskongress Impulse
ausgehen, die nicht nur in der Fachwelt zu einer umfassenden pädagogischer Debatte
anregen, sondern das gesellschaftspolitische und kulturelle Thema Bildung
wieder verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.¿ Das sagte
Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz heute zur Eröffnung des
Bildungskongresses des Kultusministeriums in der Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg, zu dem
sich 500 Bildungsfachleute aus Sachsen-Anhalt treffen, um über aktuelle
schulpolitische Schwerpunkte zu informieren und sie in sechs thematischen Foren
zu erörtern.
Angesichts der erneut
aufgeflammten Diskussion um ein längeres gemeinsames Lernen sprach sich der
Minister strikt gegen eine Neuauflage der Strukturdebatte aus. ¿Diese
neuerliche Diskussion ist für mich ein Symptom für die pädagogische
Einfallslosigkeit, mindestens aber Ratlosigkeit in Deutschland. Es ist ein
grundlegender Unterschied, ob man den dringend notwendigen inneren
Veränderungen der Schulen, vor allem in der Lehrplanentwicklung und
Unterrichtspraxis, eine Strukturreform voranstellt oder sie erst aus solchen
veränderten Ansprüchen herleitet¿, so der Minister. Er plädiere für den
letztgenannten Weg, damit überhaupt sichere Anhaltspunkte für eine Beurteilung
der Chancen und Grenzen des gegliederten Systems gefunden werden können.
¿Deshalb sollte man diese Frage durchaus offen halten, auf keinen Fall aber ein
weiteres Mal den deutschlandweit begonnenen Prozess einer tiefgreifenden
inneren Schulreform damit jetzt aufhalten oder gar zurückwerfen¿, so der
Minister.
In Sachsen-Anhalt habe es seit
der Regierungsübernahme durch die Koalition von CDU und FDP keine einzige
Strukturveränderung gegeben, die sich nicht durch inhaltliche Ansprüche, d.h.
durch praktische Qualitätsverbesserung der schulischen Arbeit, begründet und
legitimiert hätte. Deshalb setze die Landesregierung für die Schulen auch
künftig auf Kontinuität, auf Qualitätssicherung und begleitende Förder- und
Stützsysteme , nicht auf ständige strukturelle Kurskorrekturen.
Olbertz plädierte daneben für eine deutliche Stärkung der Sekundarschule.
¿Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, dass die Reputation der
Sekundarschulen in unserer Gesellschaft steigt. Eine Schulform, die von fast
zwei Dritteln aller Schülerinnen und Schüler besucht wird, dürfe nicht als
¿Restschule¿ wahrgenommen werden. Entgegen vieler Vorurteile sei die Ausbildung
an einer Sekundarschule gegenüber der gymnasialen Ausbildung gleichwertig. Sie
orientiere sich jedoch an anderen, praxisnäheren, anwendungsorientierten und
damit auch stärker berufsbezogenen Schwerpunkten. ¿Gerade im Hinblick auf die
Fortschreibung moderner Bildungsziele und neuer Unterrichtsformen für die
Sekundarschule hoffe ich auf Denkanstösse aus dem Kongress¿, so Minister
Olbertz.
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