Zum Jahresende erhalten alle Schulen in Sachsen-Anhalt erstmals eine umfangreiche Handreichung für den Umgang mit schulischen Krisen ? den so genannten ?Krisenordner?. ?Der Ordner ist eine wichtiges Hilfsmittel für die Schulen im Land, um schnell und angemessen auf Krisensituationen und Notfälle reagieren zu können?, sagte Kultusstaatssekretär Dr. Jan Hofmann am 30. November bei der Präsentation in Magdeburg. Solche Fälle seien zwar Ausnahmen im schulischen Alltag. ?Dennoch muss der Umgang damit und die Prävention notwendiger Bestandteil der Arbeit in den Schulen sein, gerade weil derartige Ereignisse nicht alltäglich sind?, unterstrich der Staatssekretär.

Zugleich hob er die langfristige Vorbereitung und Erstellung des Materials durch das Landesschulamt und die Einbindung verschiedener Gremien sowie den fachlichen Austausch mit Polizei und Notfallseelsorge in Sachsen-Anhalt hervor. Mit dem Ordner seien die Schulen im Land gut vorbereitet, um den Umgang mit besonderen Schadensfällen und Bedrohungssituationen meistern zu können, so Hofmann.

Auch der Direktor des Landesschulamtes, Torsten Klieme, betonte bei der Vorstellung des Ordners den praktischen Nutzen für die Schulen. Die Handreichung werde die Handlungsfähigkeit und Handlungssicherheit bei schulischen Krisen und Großschadensereignissen deutlich stärken. Zudem ziele der Ordner darüber hinaus auf eine möglichst breite präventive Arbeit an den Schulen, unter anderem durch ein gut arbeitendes schulinternes Krisenteam.

Der Krisenordner ergänzt dabei die bereits bestehenden rechtlichen Grundlagen zum Umgang mit Schadensfällen und Bedrohungslagen und bietet hier praktische Handlungsleitfäden in konkreten Krisenfällen an. Dazu zählen Naturkatstrophen, Unfälle und der Ausbruch eines Feuers ebenso wie Drohungen gegen die Schule, Fälle von Gewalt, Mobbing, medizinische Notfälle bis hin zum Umgang mit dem Tod.

Das Material ist vom Referat Schulpsychologie im Landesschulamt in enger Zusammenarbeit mit der Unfallkasse Sachsen-Anhalt und mit Unterstützung des Kultusministeriums erstellt worden. Er gliedert sich in fünf Abschnitte und enthält auf insgesamt 287 Seiten u.a. Notfallpläne für Großschadensereignisse, Informationen zu verschiedenen Notfällen und Bedrohungssituationen, detaillierte Pläne für den Umgang mit den konkreten Fällen, Informationen zur Vorbeugung von Krisen, zahlreiches Zusatzmaterial sowie Kontaktdaten. Der Ordner ist so konzipiert, dass ihm im Ernstfall einzelne Teile schnell entnommen und vervielfältigt werden können.