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Pressemitteilungen - Archiv

Kultusminister Stephan Dorgerloh würdigt Rolle der Bausoldaten

02.07.2014, Magdeburg – 111

  • Bildungsministerium

Kultusminister Stephan Dorgerloh hat den Einsatz der Bausoldaten und ihre Rolle bei der friedlichen Revolution gewürdigt. ?Es waren gerade die Spatensoldaten, die ein wichtiges Zeichen gesetzt haben gegen die Militarisierung der DDR-Gesellschaft. Dafür haben sie persönliche Nachteile und Einschränkungen in der Berufswahl in Kauf genommen und sich selbst von Schikanen und schwerster körperlicher Arbeit nicht schrecken lassen?, betonte er am 2. Juli bei der Einweihung einer Informationstafel für den Platz der Bausoldaten in Merseburg.

 

?Der Dienst ohne Waffe in den Baueinheiten war für die SED-Führung ein bleibender Stachel, der letztlich auch zum Ende der DDR beigetragen hat?, so Dorgerloh weiter. Vielfach seien Bausoldaten nicht nur zentrale Akteure der Friedensbewegung gewesen, die sich für einen sozialen Friedensdienst einsetzten. Sie hätten vor allem in Kirchenkreisen und als Bürgerrechtler einen entscheidenden Beitrag während der friedlichen Revolution geleistet. ?Deshalb ist es gut und wichtig, dass ihr Einsatz sowie ihr ganz persönliches Friedenszeugnis nicht in Vergessenheit gerät und ein Platz an ihre Entbehrungen und ihre Rolle für den Umbruch in der DDR erinnert?, unterstrich der Kultusminister.

 

Hintergrund:

 

Eingeführt wurde der Dienst in den Baueinheiten im September 1964 durch den Nationalen Verteidigungsrat der DDR. Zu DDR-Zeiten war es die einzige Möglichkeit, den Dienst mit der Waffe zu verweigern, ohne im Gefängnis zu landen. Als Erkennungszeichen trugen die Bausoldaten ein Spatensymbol auf den Schulterklappen. Vielfach wurden sie zu schweren körperlichen Arbeiten unter Extrembedingungen eingesetzt, in den letzten Jahren der DDR auch in der Chemieindustrie oder im Braunkohlentagebau. Rund 15 000 junge Männer verweigerten zwischen 1964 und 1989 aus religiösen oder politischen Gründen den Dienst an der Waffe. Bekanntester und größter NVA-Standort für Bausoldaten war Prora auf der Insel Rügen. Aber auch in Mitteldeutschland gab es Einsatzorte, etwa im Chemiedreieck.

Die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt will vom 5. bis 7. September 2014 mit einem Kongress in Wittenberg an die Einberufung der ersten DDR-Bausoldaten vor 50 Jahren erinnern.

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