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Pressemitteilungen - Archiv

Nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch einordnen
Kultusminister Stephan Dorgerloh will Beschäftigung mit der jüngeren deutschen Geschichte befördern

28.06.2012, Magdeburg – 101

  • Bildungsministerium

?Ohne Geschichtskenntnisse lässt sich keine Zukunft gestalten.? Mit diesen Worten hat Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh die Ergebnisse einer Studie der Freien Universität Berlin über das Wissen zur jüngeren deutschen Geschichte kommentiert, die am 27. Juni vorgestellt worden ist. Die Schulen müssten deshalb verstärkt nicht nur Wert auf die Vermittlung historischen Wissens legen, sondern auch auf eine Einordnung und die Bewertung. So dürfe es im zeitgeschichtlichen Unterricht nicht nur darum gehen, Fakten aneinanderzureihen, vielmehr müsse auch eine Orientierung erfolgen.

Zugleich kündigte der Kultusminister an, die Arbeit der Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt und gemeinsame Bildungsprojekte weiter zu unterstützen. ?Wenn hier die erforderlichen Bedingungen geschaffen sind, werden die Kinder und Jugendlichen auch etwas mitnehmen können.? Als einen wichtigen Ansatz nannte Dorgerloh dabei Zeitzeugengespräche und den gemeinsamen Besuch von Gedenkstätten. ?Wenn jedoch eine Schulklasse nur zu einem Besuch ?einfliegt? und danach das Thema abgehakt ist, lernen die Kinder und Jugendlichen zu wenig. Wichtig ist die umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema und eine entsprechende Vorbereitung.?

Bei dem von der Bundesregierung und mit Unterstützung von fünf Bundesländern, darunter auch Sachsen-Anhalt, finanzierten Projekt hatten Forscher der Freien Universität knapp 7500 Neunt- und Zehntklässler aller Schularten zur jüngeren deutschen Geschichte befragt. Dabei ging es um das Geschichtsbild und das zeitgeschichtliche Bewusstsein von Schülern im Blick auf den Nationalsozialismus, zur DDR sowie zur Bundesrepublik vor und nach der Wiedervereinigung. Nach den Ergebnissen ist das Geschichtswissen der Schüler vielfach mangelhaft. Nur gut ein Drittel der Wissensfragen konnten die Jugendlichen richtig beantworten (Nationalsozialismus: knapp 61 Prozent richtige Antworten). Die Kenntnisse über die DDR fielen mit knapp 45 Prozent ebenfalls unterdurchschnittlich aus. Zudem haben viele Jugendliche Probleme, die Trennlinien zwischen Demokratie und Diktatur zu erkennen. Knapp 40 Prozent der Jugendlichen konnten nicht durchgängig zwischen den charakteristischen Merkmalen und Dimensionen von demokratischen und diktatorischen System unterscheiden.

Bei der Untersuchung schnitten die Schüler aus Sachsen-Anhalt und Thüringen noch am besten ab, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. In Nordrhein-Westfalen fielen die Ergebnisse am schlechtesten aus.

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