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Olbertz hält an Reformkurs für die
Hochschulen fest
28.05.2003, Magdeburg – 118
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 118/03
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 118/03
Magdeburg, den 26. Mai 2003
Olbertz hält an Reformkurs für die
Hochschulen fest
Kultusminister
Jan-Hendrik Olbertz nahm heute zu der angekündigten Bildungsoffensive der SPD
in Sachsen-Anhalt Stellung. Dem Vorwurf, es fehle für die Hochschulentwicklung
im Land eine Vision, müsse er widersprechen. Schon sein Planungsanstoß gehe von
Hochschulen aus, die über erkennbare Schwerpunkte und Profile in der Region gut
verankert sind, wissenschaftliche Exzellenz mit Wirtschaftlichkeit verbinden,
miteinander kooperieren und sich in moderner Weise selbst verwalten. Diese
Vorstellungen seien keineswegs bereits verwirklicht.
¿Leider
ist die öffentliche Diskussion des Planungsanstoßes durch gezielte Gerüchte und
maßlos überzogene Szenarien angeheizt worden, die jeder Grundlage entbehren¿,
erklärte der Minister. Er bedaure es, dass einzelne Rektoren bisher kaum ein
mäßigendes Wort in dieser Auseinandersetzung gefunden hätten.
Eine
Hochschulstrukturreform sei der einzige Weg, an den Hochschulen des Landes
Qualitätsanspruch und Wirtschaftlichkeit miteinander in Einklang zu bringen.
¿Das Land zahlt gegenwärtig täglich allein 2,5 Millionen Euro für Zinsen aus
seiner enormen Verschuldung. Innerhalb von nur einer Woche ist damit das Budget
der Hochschule Magdeburg-Stendal verbraucht, innerhalb von knapp sechs Wochen
der Gesamthaushalt der Otto-von-Guericke-Universität¿, so Olbertz. Kein Bereich
des öffentlichen Sektors könne vor diesem Hintergrund von Beiträgen zur
Konsolidierung des Landeshaushaltes ausgenommen werden. Gerade im Hochschulbereich
sei mit einer umfassenden Strukturdiskussion und nicht mit reinen
Kürzungsvorschlägen begonnen worden, widersprach der Minister der Darstellung
von SPD-Fraktionschef Manfred Püchel. Mit der Forderung nach mehr Geld finde
man natürlich überall Zuspruch.
¿Ich
würde es sehr bedauern¿, erklärte Olbertz, ¿wenn die SPD dazu überginge, das
Thema der Hochschulentwicklung nur noch politisch auszubeuten, anstatt sich
mit konstruktiven Vorschlägen an der Diskussion zu beteiligen¿. Hierzu könnte
die Opposition wie er als zuständiger Minister an vernünftige Überlegungen
anknüpfen, die bereits von der vorigen Regierung entwickelt worden sein. ¿Meine
Anstöße jedenfalls sind nicht vom Himmel gefallen, sondern stehen zum
überwiegenden Teil in dieser Kontinuität¿, fügte der Minister hinzu.
Im
übrigen werde in der Arbeitsgruppe Hochschulstrukturen unter der Leitung des
ehemaligen Generalsekretärs des Wissenschaftsrates, Dr. Winfried Benz, derzeit
genau die Aufgabenkritik vollzogen, die von der Opposition gefordert werde. Die
kritische Analyse habe gezeigt, dass es erhebliche Effizienzreserven an den
einzelnen Hochschulstandorten gibt, u.a. in Gestalt zu vieler Mehrfachangebote
bei gleichzeitiger Unterauslastung, wenig hochschulübergreifender Kooperation
und einer beträchtlichen Anzahl von Studiengängen mit sehr niedrigen Studentenzahlen,
während die Ausstattung stark nachgefragter Studiengänge oft zu wünschen übrig
lasse.
¿Es muss jedenfalls mehr geschehen, als nur zu fordern, dass alles so
bleiben möge, wie es ist¿, erklärte der Minister. Proteste mit einem solchen
Ziel seien in der deutschen Hochschulreformdebatte bisher einmalig. Die bloße
Verteidigung des status quo würde bedeuten, erhebliche Reserven nicht
aufzuschließen und die Hochschulen weiterhin beliebigen Zugriffen auf ihre
Budgets auszusetzen. ¿Der beste Schutz vor regelmäßigen Einsparbegehren
gegenüber den Hochschulen ist ein plausibles Strukturkonzept, mit dem die
Hochschulen die von ihnen beanspruchten öffentlichen Mittel auch dauerhaft
legitimieren können¿, so Olbertz.
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