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Pressemitteilungen - Archiv

Entdeckungsreise durch die Moderne in Sachsen-Anhalt
Kultusminister und die Direktorin des Bauhauses stellten das Ausstellungsprojekt ?Große Pläne!? vor

14.09.2015, Magdeburg – 149

  • Bildungsministerium

Sachsen-Anhalt will sich im kommenden Jahr mit einem breit angelegten Ausstellungsprojekt unter dem Motto ?Große Pläne!? als Land der Moderne präsentieren. ?Wir wollen zeigen, dass Sachsen-Anhalt neben Mittelalter, Reformation und Aufklärung vor allem auch ein Kernland der Moderne ist. Gerade in der Zeit zwischen 1919 und 1933 war unser Land die Region der Aufbrüche und kreativen Ideen, die Spuren hinterlassen haben und bis heute fortwirken?, erklärte Kultusminister Stephan Dorgerloh bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Ausstellungsprojektes am 14. September im Bauhaus Dessau.

 

So soll im Blick auf das Bauhausjubiläum 2019 das außerordentliche Zusammenwirken künstlerisch-kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Kräfte und die Entwicklung bahnbrechender technologischer und gesellschaftlicher Innovationen herausgearbeitet und vorgestellt werden. Neben der Stiftung Bauhaus Dessau als federführender Institution sind insgesamt zwölf Einrichtungen im ganzen Land an dem Projekt beteiligt. Dazu gehören der Anhaltische Kunstverein in Dessau-Roßlau, das Kunstmuseum Moritzburg, die Burg Giebichenstein und der Kunstverein Talstraße in Halle, die Stadt Leuna, das Forum Gestaltung, das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, das Kulturhistorische Museum und das Technikmuseum in Magdeburg, die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg und das Kulturhistorische Museum in Merseburg sowie das Diakonissen-Mutterhaus Neuvandsburg in Elbingerode.

 

Diese Form der Ausstellungsgestaltung mit verschiedenen Korrespondenzstandorten eröffne die Chance, übergreifend einen spannenden Blick in die Geschichte des Landes zu werfen. Gerade dieser Ansatz könne identitätsstiftend wirken und zugleich eine überregionale  Aufmerksamkeit auf sich ziehen. ?In der Zeit der Weimarer Republik ist im heutigen Sachsen-Anhalt eine Industrieregion entstanden, in der neben dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt gerade auch die künstlerische Entwicklung eine große Rolle gespielt hat. Diesen Zusammenhang wollen wir zum Klingen bringen und zu einer Entdeckungsreise durch das Land einladen?, betonte der Minister.

 

Die Ausstellung ist ein Projekt der Stiftung Bauhaus Dessau. ?Im Hinblick auf das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2019 ist es uns wichtig aufzuzeigen, dass die Idee des Bauhauses, radikal modern zu denken, nicht allein in Dessau gelebt wurde?, sagte Claudia Perren, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau. Mit der Ausstellung ?Große Pläne!? werde nun erstmals sichtbar, wie vielfältig und ideenreich die Moderne in Sachsen-Anhalt verankert war. ?Von bemannter Raumfahrt über neue Siedlungsformen bis zu innovativem Denken in der Pädagogik und Reklame waren es eine Fülle an Visionen, die heute für uns Realität sind. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Land Sachsen-Anhalt für diese Ausstellung einen Förderer an unserer Seite haben, der das Projekt engagiert begleitet. Die Zusammenarbeit mit den Korrespondenzschauplätzen ist wesentlich, um die Geschichte der Moderne in Sachsen-Anhalt zu erzählen?, so die Bauhausdirektorin.

 

Seit gut einem Jahr laufen die Vorbereitungen für das Ausstellungsprojekt. Für den Kurator Torsten Blume von der Stiftung Bauhaus Dessau ist die Vielfalt an Utopien, an individuellem Vorstellungsvermögen und Einbildungskraft der Architekten, Künstler, Ingenieure, Literaten und Pädagogen unglaublich faszinierend. ?Es ist wirklich eine Entdeckungstour durch Sachsen-Anhalt. Ob Leuna, Elbingerode, Wolfen oder auch Magdeburg und Halle, Merseburg und Dessau. In einer Zeit, die nach der Katastrophe des Ersten Weltkrieges von wirtschaftlichen und politischen Unruhen geprägt war, finden sich hier überall radikale Ansätze, neu zu denken und zu handeln?, so der Kurator. Es werde deshalb auch eine sehr erzählerische Ausstellung werden. ?Unser Ziel ist es, die Besucher hineinzuziehen in diese Zeit der Moderne mit all ihrer Wunschenergie.?

 

In den Jahren von 1919 bis 1933 herrschte in Mitteldeutschland eine besondere Aufbruchsstimmung. Künstler, Techniker, Industrielle und Politiker wollten nach dem Ersten Weltkrieg eine neue Welt schaffen. Zwischen Magdeburg, Dessau, Halle und Merseburg wuchs in dieser Zeit eine Industrieregion heran, die eng verbunden war mit ganz visionären Plänen. Das Ausstellungsprojekt ?Große Pläne! Moderne Typen, Fantasten und Erfinder? will diese Vorstellungen aufgreifen und ab Mai 2016 zeigen, wie sich diese Ideale in der gesamten Region entwickelt haben. Das landesweite Projekt bildet zugleich den Auftakt für eine ganze Reihe von Veranstaltungen, mit denen sich Sachsen-Anhalt auf das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses im Jahr 2019 vorbereitet.

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