Kultusminister Stephan Dorgerloh eröffnet am kommenden Mittwoch, 18. Januar, in der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg eine neue Dauerausstellung. Sie setzt sich mit der Nutzungsgeschichte des ehemaligen Gefängnisses auseinander und steht unter dem Titel ?Grundsätzlich kann von jedem Beschuldigten ein Geständnis erlangt werden ? die Untersuchungshaftanstalt Magdeburg-Neustadt 1945-1989?. Die Eröffnungsveranstaltung beginnt um 16.30 Uhr in der Neuapostolischen Kirche am Moritzplatz.

?Hier wird die Leidensgeschichte tausender Menschen eindrucksvoll dargestellt?, sagt Kultusminister Stephan Dorgerloh. ?Damit wird den Opfern dieser Diktatur ein Denkmal gesetzt und an einen Abschnitt unserer jüngeren Geschichte erinnert, den wir nicht vergessen dürfen.? Vor allem jungen Menschen biete die Ausstellung gute Möglichkeiten, sich intensiv mit dem Unrecht in der DDR auseinanderzusetzen, so der Minister.

Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt hat die Dauerausstellung in enger Kooperation mit dem Bürgerkomitee Sachsen-Anhalt e.V. erarbeitet. Die Dokumentation zeigt in zwölf Ausstellungsräumen, unter welch menschenunwürdigen Haftbedingungen die  Inhaftierten den Repressionen des DDR-Geheimdienstes über lange Zeit hinweg ausgesetzt waren. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Interviews mit Zeitzeugen.

In der Haftanstalt waren bis 1989 rund 4.000 Männer und Frauen vor allem aus politischen Gründen eingesperrt, viele von ihnen wegen versuchter Republikflucht. Der Gebäudekomplex am Moritzplatz wurde seit 1945 von Justiz, Volkspolizei und Staatssicherheit genutzt.

Für die neue Ausstellung, die interessierten Besuchern ab 23. Januar jeweils montags bis freitags ab 9 Uhr offen steht, wurden Teile des Hauses saniert und umgebaut. Bund und Land investierten dafür rund 400.000 Euro.