Die UNESCO hat am 18. Juni bei einer Konferenz in der südkoreanischen Stadt Kwangju die Himmelsscheibe von Nebra in das Weltregister des Dokumentenerbes aufgenommen. Die 3.600 Jahre Himmelsscheibe gilt als früheste bekannte Abbildung des Sternenhimmels.

?Die Aufnahme in das UNESCO-Weltdokumentenerbe ist eine große internationale Anerkennung für das Land Sachsen-Anhalt und zugleich der Ritterschlag für das Landesmuseum für Vorgeschichte?, erklärte Kultusminister Stephan Dorgerloh. ?Wir freuen uns über die Würdigung, die uns noch einmal vor Augen führt, über welches reiches Erbe Sachsen-Anhalt verfügt.? Die Himmelsscheibe habe sich in den vergangenen Jahren immer als großer Publikumsmagnet gezeigt, so Dorgerloh.

Die rund 3.600 Jahre alte goldverzierte Himmelsscheibe wurde 1999 bei einer Raubgrabung bei Nebra in Sachsen-Anhalt entdeckt. Sie ist stummer Zeuge einer noch schriftlosen Epoche und belegt das außergewöhnlich exakte Wissen unserer Vorfahren über astronomische Zusammenhänge und ihre religiöse Deutung. Seit 2008 ist die 32 Zentimeter große Himmelsscheibe im Landesmuseum Halle in einer Dauerausstellung zu sehen.

Zur Information:

Mit dem Weltdokumentenerbe sollen der weltweite Zugang zu kulturell bedeutsamen und historisch wichtigen Dokumenten gesichert und das dokumentarische Erbe vieler Generationen vor Gedächtnisverlust und Zerstörung bewahrt werden.

Insgesamt 54 Dokumente aus 40 Ländern wurden am 18. Juni 2013 neu in das UNESCO-Weltregister aufgenommen. Alle zwei Jahre können pro Land zwei Vorschläge zur Aufnahme in das UNESCO-Register des Dokumentenerbes eingereicht werden. Zusätzlich sind Gemeinschaftsnominierungen mehrerer Länder möglich.

Die UNESCO sichert den Erhalt historisch bedeutsamer Dokumente seit 1992 mit einem globalen digitalen Netzwerk vor dem Vergessen. Es umfasst nahezu 300 Dokumente aus allen Weltregionen. Deutschland ist mit 17 Einträgen vertreten.