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Pressemitteilungen - Archiv

Sachsen-Anhalt und Armenien wollen ihre Partnerschaft weiter vertiefen
Kultusminister Stephan Dorgerloh berichtete von seiner Reise in den Kaukasus

30.09.2015, Magdeburg – 163

  • Bildungsministerium

Kultusminister Stephan Dorgerloh hat die Bedeutung der Partnerschaft mit der Republik Armenien hervorgehoben. Beim heutigen Antrittsbesuch des armenischen Botschafters Ashot Symbatyan bei Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff informierte der Kultusminister über die Ergebnisse seines Besuches in der vergangenen Woche in Armenien. Im Mittelpunkt der fünftägigen Reise in den Kaukasus stand die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung über die weitere Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Kultur. Darin verpflichten sich die Partner, die bereits geknüpften Beziehungen weiter auszubauen.

 

So sollen künftig vor allem die Schulpartnerschaften intensiviert werden. Das gegenseitige Kennenlernen der Bildungssysteme und der Erfahrungsaustausch unter den Lehrkräften beider Länder werden von beiden Seiten gewünscht und unterstützt. ?Wenn wir eine lebendige Partnerschaft wollen, braucht es gerade auch den Austausch und die Begegnung der jungen Generation?, betonte der Kultusminister. Die Palette der in Aussicht genommenen Vorhaben reicht dabei von gemeinsamen Schülerprojekten über Fortbildungen für Lehrkräfte bis hin zur Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung. Derzeit bestehen sieben Schulpartnerschaften, mehr als 400 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte besuchten die jeweiligen Partnerschulen.

 

Auch im kulturellen Bereich bekräftigten beide Seiten, künftig Kulturtage in Armenien und Sachsen-Anhalt anbieten zu wollen. Zuletzt wurde die Partnerschaft vom 8. Mai bis zum 1. Juli 2015 mit den Armenischen Kulturtagen in Sachsen-Anhalt in besonderer Weise gewürdigt. Während der Reise eröffnete Sachsen-Anhalts Kultusminister am 23. September gemeinsam mit der armenischen Kultusministerin Hasmik Poghosyan die Fotoausstellung ?Ansichten aus einem Land. Fotografie aus Ostdeutschland, 1945-1995?. Die Ausstellung des Kunstmuseums Moritzburg ist bis zum 3. November in der armenischen Hauptstadt Jerewan zu sehen.

 

Eine gute Zusammenarbeit gibt es zudem seit vielen Jahren bereits auf dem Gebiet der archäologischen Forschung. Hier will Sachsen-Anhalt die Republik Armenien bei der Bewerbung der Felszeichnungen von Ughtasar im armenischen Hochland als UNESCO-Welterbe unterstützen. Auch soll der museumsfachliche und erinnerungspädagogische Austausch stärker in den Fokus genommen werden.

Handreichung ?Genozid als Thema schulischen Unterrichts?

 

Um die Erinnerung ging es beim Besuch des Kultusministers im Genozidmuseum mit anschließender Kranzniederlegung in der zentralen Gedenkstätte zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren. ?Die Völkermorde des 20. Jahrhunderts nehmen wegen ihres Umfangs, ihrer brutalen Radikalität und ihrer menschenverachtenden Rationalität einen besonderen Platz in unserem Bewusstsein ein?, so Dorgerloh.

 

Darum habe Sachsen-Anhalt vor kurzem die Handreichung ?Genozid als Thema schulischen Unterrichts? herausgegeben, in der der Genozid an den Armenien eine besondere Rolle spiele. Das Material soll Lehrkräfte dazu anregen, das Thema verstärkt im Unterricht zu behandeln. Auf diese Weise könnten sich Schülerinnen und Schüler insbesondere mit den Ursachen auseinandersetzen, die in komplexen gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Zusammenhängen zu suchen sind und Folgen haben, die bis in die Gegenwart reichen. ?Auch die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel in der Geschichte des 20. Jahrhunderts gilt es wachzuhalten.?

 

Bei seinem Besuch in Armenien war der Kultusminister unter anderem mit der Kulturministerin der Republik Armenien, Hasmik Poghosyan, dem armenischen Bildungsminister Armen Ashotyan sowie dem Staatspräsidenten Sersch Sargsjan zu Gesprächen zusammengetroffen. Die Partnerschaft zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und der Republik Armenien besteht bereits seit 16 Jahren.

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