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Kabinett schafft Grundlage für freiwillige Mehrarbeit der Lehrkräfte, höhere Stundensätze und Zusatzstundenkonten
29.10.2019, Magdeburg – 54
- Bildungsministerium
Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat heute die
Grundlage für wesentliche Flexibilisierungen bei den Arbeitszeitregelungen von
Lehrkräften geschaffen. Eine gemeinsame Kabinettsvorlage des Finanz- und des Bildungsministeriums
wurde in erster Lesung beschlossen.
Durch die Anpassungen verschiedener Verordnungen und
Erlasse wird den Lehrkräften ermöglicht, künftig freiwillig bis zu vier Stunden
pro Woche zusätzlich zu unterrichten. Im Gegenzug erfolgt die versprochene
Anhebung der Vergütungssätze für Zusatz- und Mehrarbeitsstunden auf den
Bruttostundensatz der jeweiligen Lehrkräfte.
Gleichzeitig erhalten Lehrkräfte die Möglichkeit, zwischen
einem finanziellen Ausgleich und einen Freizeitausgleich über ein
Zusatzstundenkonto zu wählen. Die Einführung und Abrechnung dieses zusätzlichen
Instrumentes soll für Lehrkräfte und Schulleitungen einfach und unbürokratisch erfolgen.
Mit diesen Zusatzstundenkonten geht es nun einen großen Schritt in Richtung
Arbeitszeitkonten für Lehrkräfte.
Noch in diesem Jahr soll es zudem die Möglichkeit geben,
bereits aufgelaufene Stunden aus der Mehrarbeit zu den erhöhten Sätzen ausgleichen.
Dafür stehen bis zu 15,6 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen alle bereits
aufgelaufenen Stunden abgegolten werden könnten. Die Kosten werdeIm Rahmen der geplanten Änderungen werden auch die
Regelungen zur Altersermäßigung angepasst. Im Nachgang zur Anhebung der
Regelaltersgrenze bis zur Vollendung des 67. Lebensjahres wird die
Altersermäßigung von 2 Stunden weiterhin für fünf Jahre vor dem Erreichen der
gesetzlichen Altersgrenze gewährt. Aus Vertrauensschutzgründen erhalten
Lehrkräfte, die bereits eine Altersermäßigung erhalten, aber noch nicht das 62.
Lebensjahr vollendet haben, Bestandsschutz.
Bildungsminister Marco Tullner: ?Wir schaffen endlich attraktive
Regelungen, um Mehrarbeit, die bereits heute aufgrund von angespannten
Personalsituationen nötig ist, finanziell angemessen auszugleichen. Darüber
hinaus gehen wir mit dem Zusatzstundenkonto einen großen Schritt in Richtung
Arbeitszeitkonten für Lehrkräfte. Wichtig ist mir, dass Lehrkräfte dabei die
freie Wahl haben.?
Finanzminister Michael Richter: ?Das Ziel heißt `mehr
Unterricht` ermöglichen! Jüngere können nun mehr unterrichten und mehr
verdienen; ältere Lehrkräfte bekommen weiter für die letzten fünf Arbeitsjahre
zwei Abminderungsstunden je Woche. Im Zuge der für alle geltenden längeren
Lebensarbeitszeit bis 67 beginnen diese Abminderungsstunden mit Erreichen des
62. Lebensjahres. Ich halte diesen Kompromiss für zumutbar und vernünftig.?
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