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Pressemitteilungen - Archiv

Denkmalpreis 2013 geht an Udo Münnich, Dirk Herrmann und den Verein Simonetti Haus Coswig
Kultusminister würdigte bei Preisverleihung den Einsatz der ehrenamtlichen Denkmalpfleger

02.12.2013, Magdeburg – 208

  • Bildungsministerium

Kultusminister Stephan Dorgerloh hat heute im anhaltischen Coswig den Denkmalpreis Sachsen-Anhalt 2013 verliehen. Die Preisträger sind Udo Münnich aus Pansfelde (Falkenstein/Harz) als ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger, Dirk Herrmann vom Förderverein Schloss Zerbst e.V. und der Verein Simonetti Haus Coswig e.V. ?Mit der heutigen Auszeichnung möchten wir die Preisträger für ihre nimmermüde Arbeit und das große Engagement ehren, die sie ehrenamtlich und unentgeltlich leisten?, sagte der Kultusminister in Coswig. ?Sie haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, überlieferte Zeugnisse vergangener Zeiten vor dem Verfall bzw. Verlust zu retten.? Dieser Einsatz verdiene große Hochachtung.

 

Die Verleihung des Preises sei darüber hinaus auch eine gute Gelegenheit, den Denkmalschutz und die Denkmalpflege als wichtige öffentliche Aufgabe in den Fokus zu rücken, erklärte der Kultusminister weiter. So gehöre Sachsen-Anhalt zu den denkmalreichsten Bundesländern. Mehr als 60 Prozent des Baubestandes sei vor 1945 errichtet worden. Damit stehe Sachsen-Anhalt mit anderen ostdeutschen Ländern auf einem der oberen Plätze beim Altbaubestand. ?Wir sollten mit diesem Erbe vorsichtig und rücksichtsvoll umgehen.?

 

Investitionen im Denkmalbereich seien aber auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, fügte Dorgerloh hinzu. Jede Investition in ein Objekt führe zu weiteren, zu Beschäftigung, zu einem erhöhten Auftragsvolumen der örtlichen Handwerksbetriebe und Industriefirmen. Jeder Fördermaßnahme und Steuererleichterung folgten weitere Investitionen. Auch der Landesdenkmalrat habe sich in seiner Herbsttagung mit dieser wichtigen Problematik befasst.

 

Zudem ging der Minister auch auf den Ort der Preisverleihung ein. Ganz bewusst sei der Festsaal des Simonetti-Hauses als Veranstaltungsort ausgewählt worden, um deutlich zu machen, dass es nicht nur in Wittenberg und Eisleben, in Wörlitz und Dessau oder in Halle und Naumburg sehenswerte Kulturzeugnisse gibt, so der Minister ?Viele Schmuckstücke liegen im Verborgenen und nicht immer an den Hauptverkehrswegen. Es lohnt sich, nach ihnen zu suchen.?

 

 

 

Die Preisträger im Überblick:

 

Ausgezeichnet wird Udo Münnich, der sich für den Erhalt der Kulturlandschaft insbesondere des Ostharzes eingesetzt hat und ein engagierter ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger ist. Er erhält den Denkmalpreis im Bereich Archäologie.

 

Dirk Herrmann ist Vorsitzender des Fördervereins Schloss Zerbst e.V., der die Bewahrung der historischen Bausubstanz und deren äußere originalgetreue Wiederherstellung des Schlosses Zerbst zum Ziel hat. Er wird dafür gewürdigt, dass er als Initiator der Vereinsgründung und durch seine private Forschungstätigkeit sowie durch Sensibilisierung der städtischen Einwohnerschaft sich aktiv für den Erhalt des Schlosses einsetzt.

 

Der Verein Simonetti-Haus Coswig wird für seinen Einsatz beim Erhalt des vom Verfall bedrohten Gebäudes geehrt. Das Simonetti-Haus wurde 1699 als adliger Wohnsitz vor den Toren der Residenzstadt Coswig in unmittelbarer Nachbarschaft des Schlosses errichtet. Erhalten von diesem Anwesen ist das zweigeschossige Fachwerkhaus. Die Stuckdecken darin gehören zum wertvollsten und künstlerisch qualitätsvollsten Bestand an Werken hochbarocker Stuckdekoration in Sachsen-Anhalt. Sie stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Giovanni Simonetti, dem bedeutendsten Stuckateur, der im späten 17. Jahrhundert in Anhalt, Kurbrandenburg, Kursachsen und Schlesien tätig war.

 

Der Verein hat sich dafür eingesetzt, dass das Baudenkmal 2007 nicht aufgrund seines schlechten Zustandes abgebrochen und das Gelände verkauft wurde, sondern erhalten blieb und nun schrittweise restauriert werden kann. Ziel ist es, hier eine Stätte der Kultur und Begegnung mit Ausstellungen, Geschichtsforschung, handwerklicher Traditionspflege, museumspädagogischen Angeboten, Café und Museumsshop einzurichten.

 

 

Der Denkmalpreis:

 

Mit dem Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt werden vorbildliche und besondere Leistungen zur Rettung und zur Erhaltung von Bau- und Kunstdenkmalen sowie von archäologischen Denkmalen gewürdigt. Der Preis ist mit 2.500 Euro für Einzelpersonen und 7.500 Euro für Gruppen dotiert. Vorschläge für den Denkmalpreis können vom Landesdenkmalrat, dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Verbänden und Körperschaften, die mit der Denkmalpflege verbunden sind, sowie von den bisherigen Trägern des Denkmalpreises eingereicht werden.

Impressum:Ministerium für Bildung des LandesSachsen-AnhaltPressestelleTurmschanzenstr. 3239114 MagdeburgTel: (0391) 567-7777mb-presse@sachsen-anhalt.dewww.mb.sachsen-anhalt.de