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Populär, aber nicht substanziell
27.09.2004, Magdeburg – 247
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 247/04
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 247/04
Magdeburg, den 27. September 2004
Populär, aber nicht substanziell
Kultusminister Prof. Dr. Olbertz
nahm am Montag zum Vorschlag des niedersächsischen Ministerpräsidenten Wulff
Stellung, die Kultusministerkonferenz (KMK) aufzulösen. Der Vorschlag sei
populär, aber nicht substanziell. ¿Turbulenzen dieser Art mögen der KMK ja gut
tun, weil sie die Probleme damit nicht aus den Augen verliert, vor denen sie
steht¿, sagte Olbertz der Presse. ¿Eine Auflösung des Gremiums aber würde die
Situation nur verschärfen, denn ohne eine Instanz der Abstimmung zu den
Bildungssystemen der einzelnen Länder würde das deutsche Bildungswesen noch
stärker auseinander driften¿, so der Minister.
Die KMK habe in den letzten beiden
Jahren zahlreiche Initiativen zur Modernisierung des Bildungssystems ergriffen.
So werde mit Hochdruck an länderübergreifenden Bildungsstandards gearbeitet,
und über die Gründung eines gemeinsamen Forschungsinstituts würden künftig
regelmäßige Vergleichsstudien angestellt und Vorschläge zur Verbesserung der Bildungsangebote
unterbreitet.
¿Ich halte
wesentlich mehr davon, diese Bemühungen zügig fortzusetzen und zu forcieren,
um im Bildungswesen der Bundesrepublik Deutschland endlich die Maßstäbe zu
vereinheitlichen, aber die Wege vielfältig zu lassen¿. Das sei für den Wettbewerb ebenso wichtig
wie für die Vergleichbarkeit und wechselseitige Anerkennung erworbener Abschlüsse.
¿Es wundert mich,¿
fügte Olbertz hinzu, ¿dass z.B. angesichts der rapide anwachsenden
Staatsverschuldung in Deutschland und sinkender Bildungsausgaben nicht auch
eine Auflösung der Finanzministerkonferenz gefordert wird¿. Dass niemand auf
eine solche Idee kommt, zeige, wie wenig überlegt der jetzt öffentlich erörtere
Vorschlag sei.
Das Abkommen über das Sekretariat der
Kultusministerkonferenz von 1959 werde automatisch ungültig, sobald ein Land den
Staatsvertrag kündigt. ¿Das heißt, dass man gut beraten ist, einen solchen
Vorschlag erst zu machen, wenn man eine adäquate Alternative für die
Länderkoordination im Bildungswesen hat¿, so Kultusminister Olbertz. Selbstverständlich
bestünde Anlass dazu, die Organisationsstrukturen und Arbeitsweisen der
Kultusministerkonferenz kritisch zu durchdenken. Das resultiere schon aus ihren
veränderten Aufgaben im Zusammenhang mit der Initiierung und Koordinierung des
Bildungsreformgeschehens in den Ländern, das überall in Gang gekommen sei. Die
KMK habe eigens eine Arbeitsgruppe zur Modernisierung des Gremiums und seiner
Strukturen eingesetzt, die dabei sei, entsprechende Vorschläge zu erarbeiten.
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