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Olbertz: Abwerbung von Lehrern
verweist auf gravierendes Zukunftsproblem - länderübergreifende Eckdaten zur
Lehrerbesoldung gefordert
23.02.2009, Magdeburg – 17
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 017/09
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 017/09
Magdeburg, den 23. Februar 2009
Olbertz: Abwerbung von Lehrern
verweist auf gravierendes Zukunftsproblem - länderübergreifende Eckdaten zur
Lehrerbesoldung gefordert
Kultusminister
Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz nahm heute Stellung zu den Plakataktionen des
Landes Baden-Württemberg im Rahmen einer bundesweiten Werbekampagne, die sich
an junge Lehrerinnen und Lehrer richtet.
Einige
bevölkerungsstarke Bundesländer haben im Zusammenhang mit dem Doppelabitur in
den nächsten drei Jahren einen deutlich erhöhten Bedarf an Lehrkräften, den sie
mit eigenen Absolventen nicht abdecken können.
Dem gegenüber
gibt es in den neuen Ländern nach wie vor einen demografiebedingten Lehrerüberhang,
allerdings verschieben sich darin die Fächer. Das heißt für immer mehr Fächer
steigt der Bedarf an Neueinstellungen stetig an. ¿Spätestens ab Mitte des
nächsten Jahrzehnts wird sich die Situation auch bei uns dramatisch zuspitzen¿,
sagte Minister Olbertz. Deshalb habe er das Angebot aus Baden-Württemberg begrüßt,
jungen Lehrerinnen und Lehrern aus den neuen Ländern nach drei Jahren
problemlos eine Rückkehr in ihre Herkunftsländer zu ermöglichen, wenn sie dies
wünschten. Dies habe Baden-Württemberg inzwischen auch schriftlich zugesichert.
In der gegebenen
Situation sei es um so wichtiger, erklärte der Minister, die Absolventinnen und
Absolventen in den neuen Ländern zu verbeamten, wie es in Sachsen-Anhalt
geschieht. ¿Gegenwärtig werden im Land jährlich 100 neue Lehrkräfte eingestellt
und verbeamtet, ab 2011 werden es jährlich 150 sein. Bei derzeit rund 170
Absolventinnen und Absolventen könnten ab diesem Zeitpunkt über 80% der
Absolventen eines Lehramtsstudiums mit einer Festanstellung in ihrem Heimatland
rechnen.¿
Auch die
Besoldung werde in den nächsten beiden Jahren auf 100% steigen, sobald der
Lehrertarifvertrag zur Arbeitsplatzsicherung ausgelaufen ist und damit
Vollbeschäftigung in allen Schulformen eintrete. Zudem erfolge ab 1. Januar
2010 die vollständige Ost-West-Angleichung der Vergütungen für die
Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes, so auch der Lehrerinnen und Lehrer.
Olbertz betonte: ¿All
dies wird aber nicht ausreichen, den Bedarf an hochqualifizierten und
-motivierten jungen Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen-Anhalt abzudecken.
Deshalb habe ich vor, die Kapazitäten und die qualitativen Ansprüche an die
Lehramtsausbildung in den künftigen Zielvereinbarungen, vor allem mit der
Martin-Luther-Universität in Halle, verbindlich und mit definiertem Budget zu
verankern. Auch die Kapazitäten der Referendarsausbildung sollen in Sachsen-Anhalt
in den nächsten Jahren deutlich angehoben werden. Nicht zuletzt werde ich im
Rahmen der regelmäßigen Fortschreibung des Personalentwicklungskonzept der
Landesregierung die Entwicklung des Lehrkräftebedarfs sorgfältig im Auge
behalten.¿
Die Deckung des
Lehrerbedarfs in Deutschland sei auch von hohem gesamtstaatlichen Interesse, so
Olbertz. ¿Dringend notwendig sind daher länderübergreifende Eckdaten zur
Lehrervergütung, damit nicht durch die unterschiedliche wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit der Länder eine Verzerrung des Wettbewerbs im Bereich der
schulischen Allgemeinbildung eintritt.¿ Länderabstimmungen dieser Art stünden
für ihn nicht im Widerspruch zur föderalen Eigenständigkeit der Länder, sondern
seien ¿geradezu Gebot eines modernen Föderalismus¿, so Kultusminister Olbertz.
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