Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 178/11

Kultusministerium -

Pressemitteilung Nr.: 178/11

Magdeburg, den 24. Oktober 2011

Ein Kodex für Museen weltweit: Koordinierungsstelle

Magdeburg erstellt ¿Checkliste Museumsethik¿

Museen in aller Welt bewahren,

zeigen und fördern das kulturelle Erbe der Menschheit ¿ und tragen somit eine

immense Verantwortung. Um ihr gerecht werden zu können, bedarf es einer internationalen

Museumsethik, das zeigen nicht zuletzt die Auseinandersetzungen über

NS-Raubkunst, Beutekunst und den illegalen Kulturgüterhandel. Knappe,

gebündelte Informationen zum Thema bietet nun erstmals eine ¿Checkliste

Museumsethik¿, die die Koordinierungsstelle Magdeburg gemeinsam mit dem

Internationalen Museumsrat (International Council of Museums, ICOM) in Paris

erarbeitet hat.

Die Liste soll die

hohe Bedeutung ethisch verantwortungsvollen Handelns im Museumsbereich

hervorheben. Dazu fasst sie die Kernaussagen des 1986 verabschiedeten

Ethik-Code des ICOM zusammen. Zu den Grundsätzen gehören die Verpflichtung,

professionell zu arbeiten und sich an Recht und Gesetz zu halten, genauso wie das

Bekenntnis, zur Gewinnung und Erweiterung von Wissen beizutragen. Zugleich

führt die Liste Ansprechpartner auf, an die sich Museen wenden können.

¿Die Checkliste hat

Servicecharakter¿, sagt Dr. Michael Franz, Leiter der beim Kultusministerium

angesiedelten Koordinierungsstelle Magdeburg. ¿Sie konzentriert sich auf

wenige, aber sehr konkrete Aspekte und bietet so einen guten Einstieg in die

Thematik der Museumsethik.¿

Auch der

Museumsverband Sachsen-Anhalt begrüßt die Grundsätze zum ethisch

verantwortungsvollen Handeln der Museen im Umgang mit den ihnen

anvertrauten Kulturgütern. ¿Angesichts der wechselvollen Geschichte des 20.

Jahrhunderts ist es absolut notwendig, die Herkunft der Bestände einwandfrei zu

klären¿, sagt der Vorsitzende des Verbandes, Prof. Dr. Matthias Puhle.

Die

Koordinierungsstelle Magdeburg ist die zentrale Serviceeinrichtung des Bundes

und der Länder für Kulturgutverluste und Kulturgutdokumentation. Sie unterstützt

und dokumentiert unter anderem die Suche nach Kulturgütern, die während der

NS-Zeit beziehungsweise dem Zweiten Weltkrieg geraubt oder erbeutet wurden (www.lostart.de), und verzeichnet das gesamte

national wertvolle Kulturgut (www.kulturgutschutz-deutschland.de).

Fragen zur

Museumsethik und zur Checkliste beantwortet Ihnen Dr. Michael Franz unter Tel.

(0391) 567 38 91 oder E-Mail michael.franz@mk.sachsen-anhalt.de,

Auskunft zur Museumssicht gibt Prof. Dr. Matthias Puhle unter Tel. (0391) 540 35

01 oder E-Mail museumsverbandsachsen-anhalt@t-online.de.

Zu Ihrer

Information:

Die Checkliste

Museumsethik fasst die Kernaussagen der acht Prinzipien des ¿ICOM Code of

Ethics¿ zusammen. Die Prinzipien lauten:

1. Museen bewahren, zeigen,

vermitteln und fördern das Verständnis für das Natur- und Kulturerbe der

Menschheit.

2. Museen, die Sammlungen

unterhalten, bewahren diese treuhänderisch zum Nutzen und zum Fortschritt der

Gesellschaft.

3. Museen bewahren elementare

Zeugnisse zur Gewinnung und Erweiterung von Wissen.

4. Museen schaffen Voraussetzungen

für die Wertschätzung, das Verständnis und die Förderung von Natur- und

Kulturerbe.

5. Museen verfügen über Mittel, die

weitere Dienstleistungen und Vorteile ermöglichen.

6. Museen arbeiten sowohl mit den

Gemeinschaften, aus denen ihre Sammlungen stammen, als auch mit denen, welchen

sie dienen, eng zusammen.

7. Museen halten sich an Recht und

Gesetz.

8. Museen arbeiten professionell.

Die Checkliste ist im

englischen Original unter www.lostart.de zu

finden.

Impressum:

Kultusministerium des Landes

Sachsen-Anhalt

Pressestelle

Turmschanzenstr. 32

39114 Magdeburg

Tel: (0391) 567-7777

Fax: (0391) 567-3775

Mail: presse@mk.sachsen-anhalt.de

Internet Kultusministerium: http://www.mk.sachsen-anhalt.de

Pressestelle Kultusministerium: http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=presse_mk