Kultusminister Stephan Dorgerloh wird zum Gedenken an die Schlacht von Großgörschen vor 200 Jahren am 4. Mai einen Kranz am Scharnhorstdenkmal in dem kleinen Ort bei Lützen niederlegen. Die Schlacht, bei der sich am 2. Mai 1813 das Heer Napoleons und die verbündeten preußischen und russischen Truppen gegenüberstanden, gilt als Auftakt der Befreiungskriege. ?Es ist wichtig, an einem solchen Tag und an einem Ort wie Großgörschen an diesen Teil der Geschichte zu erinnern. Dass wir uns heute nicht als Gegner gegenüberstehen, sondern freundschaftlich verbunden wissen, ist und bleibt eine der bedeutenden Lehren, die wir daraus gezogen haben?, so der Kultusminister, der Schirmherr der Gedenktage vom 1. bis 5. Mai ist.

Der weitere Verlauf der Geschichte habe immer wieder gezeigt, dass sich moderne, demokratische Ideale nicht kriegerisch durchsetzen ließen. ?Es sind aber die demokratischen Ideen, die in Europa aus einstigen Gegnern befreundete Partner gemacht haben. Dies sollten wir uns bei allen Debatten über Finanzkrisen in der Europäischen Union immer wieder vor Augen halten.? Denn Europa sei mehr als eine gemeinsame Währung. ?Uns verbindet eben nicht nur eine lange Geschichte, sondern auch ein gemeinsamer Wertekanon. Darauf können wir bauen?, betont der Minister.

Seit 1991 veranstaltet das Scharnhorstkomitee das Gedenken an die Schlacht von Großgörschen In diesem Jahr gibt es noch bis zum 5. Mai ein umfangreiches Programm. Ein Höhepunkt nach der Kranzniederlegung am 4. Mai ist das Nachstellen der Schlacht, an der sich mehr als 1.700 Darsteller in originalgetreuen Uniformen beteiligen werden. Darüber hinaus laufen auch drei Begleitausstellungen in der Region unter dem Titel: ?1813 ? 2013. Die Schlacht von Großgörschen. Zwischen Borodino und Waterloo? in Lützen, Großgörschen und Weißenfels. Benannt ist das Scharnhorstfest nach dem preußischen General Gerhard Johann David von Scharnhorst (1755-1813), der in der Schlacht von Großgörschen eine Schussverletzung erlitt, deren Folgen er wenige Wochen später erlag.

Das Programm in Großgörschen am 4. Mai im Überblick:

9.30 Uhr: Eröffnungsappell der Traditionsgruppen am Denkmal Hessen-Homburg

10 bis 11 Uhr: Kranzniederlegung am Scharnhorstdenkmal

ab 13 Uhr: Gefechtsexerzieren der historischen Darstellergruppen

10 bis 15 Uhr: "Tag der offenen Tür" in der Scharnhorstschule

11.30 bis 14 Uhr: Musikalische Unterhaltung im Festzelt

ab 15 Uhr: Historische Gefechtsdarstellung auf dem Schlachtfeld