Pressemitteilungen - Archiv
Kultusminister Olbertz zu Pressemeldungen
über Ergebnisse des PISA-Ländervergleichs
01.11.2005, Magdeburg – 268
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 268/05
Kultusministerium
- Pressemitteilung Nr.: 268/05
Magdeburg, den 1. November 2005
Kultusminister Olbertz zu Pressemeldungen
über Ergebnisse des PISA-Ländervergleichs
Morgen werden in
Berlin die Gesamtergebnisse des Ländervergleichs aus der jüngsten PISA-Studie
zu den Leistungen 15-jähriger Schülerinnen und Schüler vorgestellt, die bereits
im Juli in einem Vorbericht veröffentlicht wurden. Danach führt Bayern erneut
die Siegerliste an, gefolgt von Sachsen, Baden-Württemberg und Thüringen.
Sachsen-Anhalt ist vom drittletzten Platz in der vorigen Erhebung in das
vordere Mittelfeld der Länder aufgerückt. Im Bereich Mathematik liegt das Land
auf Platz 5, in der Gesamtwertung der drei einbezogenen Leistungsbereiche auf
dem sechsten Platz aller Bundesländer.
Kultusminister
Prof. Dr. Olbertz dazu: ¿Die Ergebnisse bestätigen mich darin, dass wir ein
gutes Stück vorangekommen sind, unter allen Ländern sogar die höchsten Zuwächse
an Leistungsvermögen unserer Schülerinnen und Schüler zu verzeichnen haben,
aber noch lange nicht am Ziel sind. Insbesondere der Zusammenhang zwischen sozialer
Herkunft und Schulkarriere in Deutschland, darunter vor allem Bayern und
Sachsen-Anhalt, muss uns ernsthaft beschäftigen.¿
Allerdings
verlange dieser Befund auch eine sorgfältige Auswertung. So sei es keineswegs
von vornherein beunruhigend, wenn Kinder mit einem guten Realschulabschluss in
die Fußstapfen ihrer Eltern träten und z.B. eine Facharbeiter- oder
Handwerkslehre absolvierten, um in einen elterlichen Betrieb oder verwandte
Berufe einzusteigen. ¿Dies lässt jedenfalls nicht automatisch auf mangelnde
elterliche oder schulische Förderung schießen.¿ Außerdem könne das Gymnasium
nicht die allgemeingültige Norm für eine wünschenswerte Schullaufbahn sein, die
alle Schülerinnen und Schüler unbedingt erreichen oder anstreben müssten. ¿Wo
dies aus unterschiedlichsten Gründen (genau diese müssten analysiert werden)
oder weil andere Ziele verfolgt werden, nicht der Fall ist, kann das keineswegs
generell als Misserfolg gewertet werden, wie es die Medienberichterstattung
derzeit suggeriert¿, so der Kultusminister.
Die derzeitige
Übergangsquote von 43% der Grundschüler an die Gymnasien, im Extremfall sogar
bis 75%, mache im Übrigen deutlich, dass in Sachsen-Anhalt eine große Zahl von
Schülerinnen und Schülern ¿ nicht nur aus dem sogenannten Bildungsbürgertum ¿
den Weg zum Abitur einschlägt. ¿Dennoch bleibt die Aufgabe bestehen, den Anteil
von Kindern aus Arbeiterfamilien an den Gymnasien und später an den Hochschulen
deutlich zu erhöhen¿, sagte Kultusminister Olbertz. Die Ergebnisse zeigten
auch, dass sich Schulleistungsvergleiche nicht von realen wirtschaftlichen und
sozialen Disparitäten in der Gesellschaft abkoppeln ließen. Insofern könne die
Schule allein diese Aufgabe nicht lösen.
¿Bestärkt sehe ich mich in dem Ansatz, an den Schulen vor allem
Maßnahmen gegen das Zurückbleiben zu ergreifen und die individuelle Förderung
der Schülerinnen und Schüler wesentlich auszubauen¿, erklärte Olbertz. Auch
hier habe das Land erste gute Ergebnisse vorzuweisen, indem z.B. die Quote von
Schülerinnen und Schülern, die das Schulsystem unterhalb des
Hauptschulabschlusses verließen, nach der neuesten amtlichen Schulstatistik von
rund 14 auf 11 v.H. gesunken sei. ¿Dies ist ein guter Trend, aber noch lange
kein befriedigendes Ergebnis¿, so der Kultusminister.
Impressum:
Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Turmschanzenstr. 32
39114 Magdeburg
Tel: (0391) 567-3710
Fax: (0391) 567-3775
Mail: presse@mk.sachsen-anhalt.de
Web-Adresse Kultusministerium: http://www.mk.sachsen-anhalt.de
Web-Adresse Pressestelle Kultusministerium:
http://www.sachsen-anhalt.de/rcs/LSA/pub/Ch1/fld8311011390180834/mainfldvnb71elznj/fldg8s6ujfdyi/fldjagm4uronl/
Impressum:Ministerium für Bildung des LandesSachsen-AnhaltPressestelleTurmschanzenstr. 3239114 MagdeburgTel: (0391) 567-7777mb-presse@sachsen-anhalt.dewww.mb.sachsen-anhalt.de