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Kultusminister Olbertz: ?Handeln ist gefragt,
nicht ausweichen und vertagen?
23.02.2004, Magdeburg – 25
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 025/04
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 025/04
Magdeburg, den 18. Februar 2004
Kultusminister Olbertz: ¿Handeln ist gefragt,
nicht ausweichen und vertagen¿
Seit der Inkraftsetzung der
Zielvereinbarungen gibt es im Land eine intensive, vor allem inhaltliche
Debatte um die Zukunft der Hochschulen. ¿ Leider ist dieser erfreuliche Prozess manchen politischen
Kräften im Land ein Dorn im Auge¿ , erklärte Kultusminister Olbertz.
¿In
einer Situation, die von allen Beteiligten Augenmaß und konstruktive Vorschläge
verlangt, setzen insbesondere PDS und Grüne auf verbale Ausfälle und stellen
sich dabei ¿ ohne selbst bisher auch nur einen einzigen eigenen Vorschlag
gemacht zu haben ¿ an den Rand des Geschehens¿ . PDS-Fraktionschefin Sitte und
Grünen-Vorsitzender Weber diffamierten mit ihren Äußerungen nicht nur ihn und
seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern alle Verantwortlichen der
Hochschulen, die gemeinsam mit ihren Gremien in den letzten Wochen intensiv an
neuen Konzepten für die Hochschulen gearbeitet hätten. Vieles daraus werde in
die endgültige Hochschulstrukturplanung des Landes übernommen, zahlreiche Detailplanungen
folgten im Kern seinem Planungsanstoß, erklärte Olbertz. Er sei mit allen
Hochschulen in engem Kontakt, allein im Verlaufe der beiden letzten Wochen habe
er mit allen Hochschulen jeweils vor Ort intensive Gespräche geführt.
¿Unter
den Beteiligten der Hochschulreformdiskussion herrscht ein guter, vor allem offener
und ergebnisorientierter Kooperationsstil. In der großen Mehrzahl liegen akzeptable
Konzepte vor und es wird bereits an Umsetzungsstrategien gearbeitet¿, so der Minister. Auch in bezug
auf die Hochschule Magdeburg-Stendal gehe er davon aus, dass noch ein gutes
Konzept vorgelegt werde. Jedenfalls habe er entsprechende Signale, erklärte Olbertz.
Die gestern veröffentlichten Leitsätze der
SPD-Fraktion zur Wissenschaftspolitik bezeichnete der Minister als ¿immerhin ein Papier zur Sache, mit
dem man etwas anfangen kann, auch wenn es die Bedingungen ignoriert, an denen
kein Reformprozess im Land vorbeikann¿.
Insbesondere die Forderung der SPD, den
Reformprozess zeitlich weiter zu strecken, sei schlicht unrealistisch und nicht
zu verantworten: ¿Das
Land ist in den beiden vergangenen Legislaturperioden lange genug wichtigen
Entscheidungen immer wieder ausgewichen und nicht zuletzt dadurch in die
jetzige Lage geraten. Auch Frau Dr. Kuppe trägt dafür eine persönliche
Mitverantwortung. Gerade an den Hochschulen wirkt sich die eingetretene
Situation um so schärfer aus, je länger dort notwendige Strukturreformen
ausbleiben. Die Hochschulen selbst haben dies längst erkannt und sich in einen
intensiven und vor allem ergebnisorientierten Diskussionsprozess begeben¿.
Mit der Anrechung der Tarifvertragsergebnisse
erstrecke sich der Umbauprozess auf insgesamt vier Jahre; gehe man vom Beginn
der jetzigen Zielvereinbarungsphase aus, seien es sogar fünf, nämlich von
2003-2007. Dabei sei allen Beteiligten klar, dass die praktische Umsetzung
schon aus Gründen des Vertrauensschutzes für die Studierenden einen längeren
Zeitraum (mindestens eine Regelstudienzeit) beanspruchen werde. ¿Gerade deshalb ist es so wichtig,
die Weichenstellungen jetzt vorzunehmen und notwendigen Entscheidungen nicht
weiter auszuweichen¿.
Die geforderte Einsparsumme werde unter
Anrechnung der Tarifvertragsergebnisse ohne Qualitätseinbußen, aber durch
Strukturveränderungen und effizientere Angebotsstrukturen, erreicht. Angesichts
des dramatischen Haushaltsdefizits gebe es dazu keine Alternative. Im übrigen
hätten sich die Hochschulen und das Kultusministerium bereits in den
Zielvereinbarungen von 2003 auf die Ziele und Verfahren des Umbaus verständigt
und hielten sich an die damals getroffenen Vereinbarungen. ¿Deshalb sind auch die sogenannten
x-Mittel (10 % des Budgets von 2003) bisher in vollem Umfang an die Hochschulen
ausgezahlt worden. Die Hochschulen sind neben den theatervertragsgebundenen
Einrichtungen die einzigen öffentlich finanzierten Bereiche, die - im Gegensatz auch zum Geschäftsbetrieb
aller Ministerien - bis heute unter keine Haushaltssperre und keinen
Einstellungsstop fallen. Dies ist unter den äußerst angespannten
Haushaltsbedingungen unserer Tage ein einmaliges Privileg, das sich nur durch
eine konzentrierte Mitwirkung am Umbau der Hochschullandschaft rechtfertigen
lässt¿.
¿Für
die Einhaltung der Zielvereinbarungen auf beiden Seiten, im Kabinett wie den
Hochschulen gegenüber, trete ich in der Tat mit Sturheit ein¿, fügte der Minister hinzu.
In Bezug auf die Entscheidung, den Baubeginn
in Stendal um ein Jahr zu verschieben, erklärte der Minister: ¿Den Hauptgrund verschweigt die
Opposition, nämlich dass die SPD-geführte Bundesregierung die
Hochschulbaufördermittel im 33. Rahmenplan für Sachsen-Anhalt um mehr als 14
Millionen Euro gekürzt hat¿. Die jetzigen Anmeldungen zum Hochschulbau
würden vom Bund und vom Wissenschaftsrat sehr genau geprüft. Da mache es wenig
Sinn, ohne ein tragfähiges Standortkonzept Bundesmittel einzufordern. Sobald
dieses Konzept für Stendal vorliege, werde das Kultusministerium, wie schon
jetzt gegenüber dem Bund angekündigt, einen Fortschreibungs- bzw.
Präzisierungsantrag zum Hochschulbau stellen. ¿Dass die SPD diese Zusammenhänge, die ihr bis ins
Detail bekannt sind, verschweigt, zeigt überdeutlich, worum es ihr eigentlich
geht: den Reformprozess zu verhindern oder wenigstens zu erschweren¿.
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