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Pressemitteilungen - Archiv

Vergleiche von Klassenarbeiten zeigen
deutliche Unterschiede bei Leistung und Bewertung

04.02.2005, Magdeburg – 15

  • Bildungsministerium

 

 

 

 

 

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 015/05

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kultusministerium -

Pressemitteilung Nr.: 015/05

 

 

 

Magdeburg, den 4. Februar 2005

 

 

 

 

 

Vergleiche von Klassenarbeiten zeigen

deutliche Unterschiede bei Leistung und Bewertung

 

 

 

¿Eine gewissenhafte Bestandsaufnahme und

kritische Analyse der Schulleistungen in unserem Land ist unverzichtbare

Grundlage für Verbesserungen. Dazu müssen sich alle Beteiligten den Befunden

aus solchen Analysen stellen und ihre Verantwortung wahrnehmen. Das geht ohne

öffentlichkeit und Vermittlung der Medien nicht, deshalb möchte ich die

Ergebnisse der in Sachsen-Anhalt geschriebenen Vergleichsarbeiten öffentlich

diskutieren und gleichzeitig unsere Zukunftsstrategien vorstellen.¿ Das sagte

Kultusminister Olbertz heute bei einem Pressegespräch anlässlich der ersten

Auswertung landesweiter zentraler Klassenarbeiten.

 

 

 

Die Ergebnisse der zentralen Klassenarbeiten

im Schuljahrgang 4 der Grundschule in den Fächern Mathematik und Deutsch

zeigen, dass von den Grundschülerinnen und Grundschülern einfache, formale

Anforderungen recht erfolgreich bewältigt wurden. Hierzu zählen in Mathematik

Aufgaben zu den Grundrechenarten, zum Vergleichen von Zahlen und in Deutsch das

Entnehmen von einfachen Informationen aus Texten. Bei anspruchsvolleren

Aufgaben wie z.B dem Lösen von Sachaufgaben, beim Erkennen und Zeichnen von

geometrischen Figuren und beim Erfassen von Kernaussagen eines Textabschnittes

gibt es Nachholebedarf. Der Vergleich der Ergebnisse über die erzielten

Mittelwerte in den landeszentralen Klassenarbeiten und den erteilten

Halbjahresnoten ergab zum Teil erhebliche Unterschiede, die darauf hindeuten,

dass die an einigen Schulen vorgenommenen Bewertungen von den Maßstäben der

zentralen Klassenarbeiten abweichen. Im Durchschnitt sind die Ergebnisse der

Klassenarbeiten in Mathematik um 0,7 Noten schlechter als die erteilten Halbjahresnoten,

in Deutsch beträgt die Differenz eine ganze Note. Zwischen den Klassen und Schulen

ist eine große Streuung der Ergebnisse festzustellen. Das heißt: Die entsprechende

Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler im Unterricht ist sehr unterschiedlich,

und die Bewertungsmaßstäbe differieren. Künftige Bemühungen müssen darauf

gerichtet sein, dass in den regulären Klassenarbeiten die Lösung komplexerer

Aufgabenstellung geübt wird und Lehrer ihre Bewertungsmaßstäbe vergleichen und

kritisch reflektieren. Diese Verantwortung liegt bei den Lehrkräften selbst.

 

 

 

Neben den landesweiten Klassenarbeiten, die

aufgrund vorgegebener Bewer­tungsmaßstäbe benotet werden, gibt es in

Sachsen-Anhalt gegenwärtig noch weitere zentrale Messpunkte in der

Schullaufbahn von Schülerinnen und Schülern. So werden zu Beginn der

Schuljahrgänge 3 (Deutsch, Mathematik), 7 (Naturwissenschaften) und 8 (Deutsch,

Mathematik oder Englisch) Vergleichsarbeiten geschrieben. Hierfür gibt es

keinen vorgegebenen Bewertungsmaßstab. Sie dienen grundsätzlich nicht der

Zensierung, sondern der Analyse der Schülerleistungen.

 

 

 

Auch die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten

des Schuljahres 2004/05 in Naturwissenschaften (Jahrgangsstufe 7) sowie in

Deutsch und Mathematik (Jahrgangsstufe 8) machen deutlich, dass zwischen den

Ergebnissen von Schulen, aber auch Klassen ein und derselben Schule, zum Teil

erhebliche Unterschiede bestehen. Insbesondere bei Aufgaben, die

Transferleistungen, Begründungen oder Problemlösekompetenz erfordern, sind bei

den Schülerinnen und Schülern der Sekundarschulen und Gymnasien Rückstände zu

verzeichnen.

 

 

 

Die vom Landesinstitut für Lehrerfortbildung,

Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung (LISA) durchgeführten

Stichprobenanalysen von Klassenarbeiten in der Sekundarstufe I in den Fächern

Biologie, Physik und Chemie erbrachten zusammengefasst folgende Ergebnisse:

 

 

 

Häufig wurden in Klassenarbeiten Aufgaben zur

einfachen Wiedergabe von Kenntnissen gestellt. Zu selten wurden vorhandene

Kenntnisse in einen Sachzusammenhang gebracht und zur Erklärung und Begründung

herangezogen. Diese Herangehensweise hätte eine höhere Komplexität und höhere

sprachliche Anforderungen zur Lösung der Aufgabe erfordert. Auch hier

differieren die Anforderungen in den Klassenarbeiten sowohl aus

fachlich-inhaltlicher Sicht als auch hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades

mitunter erheblich.

 

 

 

Aus dem Vergleich der Auswertungsergebnisse

wird deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler auf das Bewältigen höherer

Anforderungen insgesamt noch besser vorbereitet werden müssen. Im Rahmen von

Maßnahmen zur Qualifizierung der Lehrkräfte muss die Qualität der

Unterrichtsarbeit einschließlich des Umgangs mit Klassenarbeiten sowohl in der

Grundschule als auch in den anschließenden Schulformen dringend erhöht werden.

Diese Aufgabe wird Gegenstand der regionalen und schulinternen

Lehrerfortbildungen sein. Insgesamt ist auch die Fachschaftsarbeit an Schulen

zu verstärken. ¿Pools niveaubestimmender Aufgaben, ergänzende Materialien mit

konkreten Vorschlägen für Klassenarbeiten und der Einsatz von

Vergleichsarbeiten können nicht die individuelle Förderung der Schülerinnen und

Schüler mit Leistungsdefiziten ersetzen, sondern sollen sie unterstützen¿,

erklärte Minister Olbertz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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