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Pressemitteilungen - Archiv

Dessau-Roßlau soll ein Bauhaus-Museum bekommen
Kultusminister stellte das Vorhaben vor /Entscheidung ist Grundlage für Verhandlungen mit Bund und Stadt

02.07.2013, Magdeburg – 103

  • Bildungsministerium

Die Bauhaus-Stadt Dessau-Roßlau soll nach dem Willen der Landesregierung ein Bauhaus-Museum bekommen. Das hat das Kabinett auf seiner heutigen Sitzung in Magdeburg beschlossen. ?Für Sachsen-Anhalt und für Dessau-Roßlau ist die Entscheidung über das neue Ausstellungsgebäude im Stadtpark ein Signal des Aufbruchs auf dem Weg zum Bauhaus-Jubiläum 2019?, sagte Kultusminister Stephan Dorgerloh nach dem Kabinettsbeschluss. Damit seien nicht nur die Weichen für den Museumsbau gestellt. ?Es ist auch klares Bekenntnis zur Bauhaustradition Dessau-Roßlaus und die Voraussetzung, um die herausragende Sammlung im Jubiläumsjahr ?100 Jahre Bauhaus? und darüber hinaus zeigen zu können?, so der Minister.

 

In den zurückliegenden 16 Monaten sind sowohl in der Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Bauhausjubiläums 2019 als auch im Stiftungsrat der Stiftung Bauhaus auf der Grundlage einer Machbarkeitsstudie (Architekturbüro phase eins, David Chipperfield Architects und Bogner Museumsplanung) eine Vielzahl möglicher Standorte für das Ausstellungsgebäude des Bauhauses auf ihre Vor- und Nachteile und ihr Umsetzbarkeit hin untersucht und diskutiert worden.

 

Zuletzt befanden sich drei Standorte in der engeren Wahl. Nach Abwägung aller Faktoren hat der Standort ?Stadtpark? aus Sicht des Kabinetts und der Stadt Dessau-Roßlau die besten Realisierungsaussichten. An der Sitzung nahm in Vertretung des Oberbürgermeisters die Bürgermeisterin der Stadt Dessau-Roßlau, Sabrina Nußbeck, teil. So handelt es sich beim Standort ?Stadtpark? um ein städtisches Grundstück, bei dem weder bestehende Bausubstanz abgerissen noch das Grundstück erst erworben werden müsste. Inhaltlich spricht zudem die engere Verzahnung mit der Stadt eine Rolle. Durch den Neubau des Ausstellungsgebäudes im Stadtpark könnten die Besucher stärker in die Stadt eingebunden werden. ?Wir schaffen hier einen neuen Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt.?

 

Die Gesamtkosten für das Projekt sollen sich auf 25 Millionen Euro belaufen. Die Landesregierung will sich daran mit Finanzmitteln in Höhe von 12,5 Millionen Euro beteiligen. Die Finanzzusage erfolgt unter der Bedingung, dass sich der Bund und ggf. Dritte an den Errichtungskosten in gleicher Höhe wie das Land beteiligen.Nach Fertigstellung des Gebäudes hat das Land eine Beteiligung an den Betriebskosten für den Neubau in Höhe von bis zu 300.000 Euro pro Jahr unter angemessener Beteiligung der Stadt Dessau-Roßlau in Aussicht gestellt. Das Land wird nunmehr mit dem Bund und der Stadt bezüglich der anteiligen Mitfinanzierungen verhandeln.

 

Hintergrund: Das Bauhaus in Dessau

 

Das 1926 eingeweihte Dessauer Bauhaus zählt zu den Inkunabeln der Moderne. Von hier aus trat die Idee der Moderne in Architektur und Design ihren Siegeszug an. Die "Meisterhäuser" verkörpern den Bauhaus-Stil mit ihrer kubische Gestaltung, der Raumaufteilung und Fensterbändern, außen weiß, innen nach den individuellen Vorgaben der "Meister" farbig gestaltet. Die Einrichtung stammte aus den Werkstätten des Bauhauses. Sie waren zugleich Künstlerhäuser und Musterbauten. Seit 1996 gehören die Bauhausstätten zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Die Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau vereint 25.000 Objekte und Dokumente zur Geschichte des Bauhauses von 1919 bis 1933, vor allem zum Bauhaus Dessau von 1925 bis 1932, sowie zur Rezeptionsgeschichte des Bauhauses, besonders in Ostdeutschland. Ergänzend werden auch exemplarische Objekte und Dokumente zur Vorgeschichte des Bauhauses und zu parallelen Strömungen der Moderne gesammelt. Darüber hinaus verfügt die Stiftung Bauhaus Dessau über ein einmaliges Bauforschungsarchiv mit Unterlagen, Baustoffen und anderen Materialien aus der Erforschung und Sanierung von Bauhausbauten und Bauten der Moderne.

 

Der Sammlungsbestand besteht zu einem beträchtlichen Teil aus Zeichnungen, Übungsunterlagen, Studien, Kompositionen und Mitschriften, die in der Vorlehre beziehungsweise innerhalb des Unterrichts der einzelnen Bauhausmeister entstanden. In Verbindung mit den Grafiken, Handzeichnungen, Fotografien, Collagen, Assemblagen und Montagen bilden diese Arbeiten den Hauptteil. Zu den Stärken der Sammlung gehören der dichte Bestand zu Arbeiten der Studierenden des Bauhauses Dessau sowie bedeutende Nachlässe und Teilnachlässe, unter anderem von Hannes Meyer, Carl Fieger, Franz Ehrlich, Reinhold Rossig, Eduard Ludwig und Kurt Kranz. Von Rang ist darüber hinaus die Dessauer Möbelsammlung mit allen wichtigen Stahlrohrmöbeln von Marcel Breuer und Ludwig Mies van der Rohe, aber auch eine größere Gruppe von Designobjekten, die geeignet sind, wichtige Aspekte der Vor- und Wirkungsgeschichte des Bauhauses sowie parallele Entwicklungen darzustellen. Ankäufe und Schenkungen bedeutender Fotografien und Gemälde stehen in Aussicht.

 

Raumprogramm: Das neue Ausstellungsgebäude soll neben der neuen Dauerausstellung auch Flächen für Wechselausstellungen umfassen.

Zeitplan: Das Kuratorium der Stiftung Bauhaus wird einen internationalen Architekturwettbewerb ausloben mit dem Ziel, das Gebäude 2018 fertigzustellen.

Kosten: Die Kosten werden mit 25 Millionen Euro veranschlagt, von denen das Land bis zu 12,5 Millionen Euro trägt.

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