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Pressemitteilungen - Archiv

Bundesagentur für Arbeit und Land machen junge Migranten und Flüchtlinge fit für die Ausbildung
Einstiegsqualifizierung jetzt mit zusätzlicher Sprachförderung ? Projekt startet im Dezember in Magdeburg, Halle und Dessau

25.11.2015, Magdeburg – 207

  • Bildungsministerium

Seit Jahren machen die Bundesagentur für Arbeit (BA) Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen und das Land Sachsen-Anhalt Jugendliche mit Defiziten im Rahmen des Projekts Einstiegsqualifizierung Plus (EQ+) erfolgreich fit für eine Ausbildung. Zugleich werden damit Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften unterstützt. Jetzt erweitern BA und Land das Projekt für jugendliche Migranten und Flüchtlinge um die Komponente Sprachförderung.

 

Weniger Bewerber und über 700 unbesetzte Lehrstellen, das war die Oktober-Bilanz des Ausbildungsmarktes in Sachsen-Anhalt. Während ?Lehrlinge in Spe? einen Ausbildungsplatz so gut wie garantiert bekommen können, wird die Situation für Unternehmen immer angespannter: ?Da die Schulabgängerzahlen in den kommenden Jahren nicht signifikant steigen werden, haben immer mehr Unternehmen Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Für den einen oder anderen wird der Fachkräftemangel damit Realität?, erklärte der Chef der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Kay Senius.

 

Eines der erfolgreichen Rezepte dagegen: Die Einstiegsqualifizierung Plus (EQ+). Ziel: Jugendlichen mit Leistungsdefiziten wird durch ein sechs- bis zwölfmonatiges Langzeitpraktikum in einem Ausbildungsbetrieb die Möglichkeit gegeben, den Ausbildungsberuf zu erproben und sich dabei zu bewähren. Parallel zur betrieblichen Arbeit nimmt der Praktikant an einem Tag in der Woche am Unterricht in der Berufsschule teil, in dem Grundkenntnisse in bestimmten Lernbereichen vermittelt werden. Mehr als drei Viertel der Teilnehmer von EQ sind sechs Monate nach Beendigung der Maßnahme sozialversicherungspflichtig beschäftigt; ein Großteil davon in Ausbildung.

 

Kultusminister Dorgerloh: ?Ein echtes Plus und ein Beitrag zur Integration?

 

Die BA und das Land Sachsen-Anhalt haben dieses erfolgreiche Instrument nun für jugendliche Migranten und Flüchtlinge angepasst. ?Wir erweitern dieses erfolgreiche Angebot um die Komponente Sprachförderung und schaffen damit eine wesentliche Grundlage, um auch Flüchtlingen und Asylbewerbern den Einstieg in die Berufsausbildung zu ermöglichen. Das ist ein echtes Plus und ein wichtiger Beitrag zur Integration. Zugleich öffnen wir damit Türen zur Fachkräftesicherung?, erklärte Kultusminister Stephan Dorgerloh.

 

Neben dem Unterricht in EQ+ bekommen die Teilnehmer an einem zweiten Tag pro Woche zusätzlich ein Angebot zur Sprachförderung in Deutsch in der Berufsschule. EQ++ nennt sich die Maßnahme. Ziel ist die Vorbereitung der Jugendlichen auf eine Ausbildung und die Unterstützung von Unternehmen, deren Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Teilnehmen dürfen Bewerber mit Migrationshintergrund sowie jugendliche Ausländer mit Aufenthaltserlaubnis, jugendliche Asylbewerber mit Aufenthaltsgestattung und geduldete jugendliche Ausländer ab dem vierten Monat  Aufenthalt in Deutschland, die sich in EQ+ in einer berufsbildenden Schule des Landes Sachsen-Anhalt befinden. Dafür stellt das Land extra Lehrkräfte zur Verfügung. Auch für Arbeitgeber lohnt sich das Ganze: Sie erhalten von der BA einen Zuschuss zur monatlichen Vergütung und zum Sozialversicherungsbeitrag der Praktikanten.

 

Senius: ?Win-Win-Situation für alle Beteiligten?

 

?Wir erweitern unsere Strategie zur Integration von Jugendlichen mit Defiziten um diejenigen, denen noch nicht ausreichende Sprachkenntnisse im Wege stehen. Für alle Beteiligten schaffen wir damit eine WIN-WIN-Situation. Für die Arbeitgeber besteht die Chance, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, für junge Flüchtlinge und Migranten verbessert ein Ausbildungsplatz die Aussicht auf eine schnelle gesellschaftliche Integration? erklärte Kay Senius.

 

Das Projekt startet Anfang Dezember zunächst in Halle, Dessau und Magdeburg. Die Kosten belaufen sich hochgerechnet voraussichtlich auf insgesamt rund 110.000 Euro.

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