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Pressemitteilungen - Archiv

Harms: Mit einer guten Berufsausbildung hat heute niemand mehr "ausgelernt"

25.10.2001, Magdeburg – 150

  • Bildungsministerium

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 150/01

 

Magdeburg, den 25. Oktober 2001

 

 

Harms: Mit einer guten Berufsausbildung hat heute niemand mehr "ausgelernt"

 

Am 25. und 26. Oktober 2001 trifft sich in Dessau das Kuratorium der deutschen Wirtschaft für Berufsbildung für gewerblich-technische Ausbildungsleiter zu ihrer Jahrestagung. Die Veranstaltung steht unter dem Leitmotiv "Bahn frei für berufliche Bildung - Qualifizierungsziele und -strategien für morgen."

In seiner Eingangsrede ging Kultusminister Dr. Gerd Harms zunächst auf die Lehrstellensituation in Sachsen-Anhalt ein. Das Land Sachsen-Anhalt habe unter dem wirtschaftlichen Strukturwandel noch immer besonders zu leiden. Trotz dieser wirtschaftlichen Strukturschwäche und der damit verbundenen hohen Arbeitslosigkeit sei es auf dem Ausbildungsmarkt durch partnerschaftliche Zusammenarbeit aller an Ausbildung Beteiligten im "Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit Sachsen-Anhalt" gelungen, in den zurückliegenden Jahren allen ausbildungswilligen Jugendlichen ein Ausbildungsangebot zu unterbreiten. Bei der Zahl der jeweils am 30. September noch nicht vermittelten Jugendlichen nehme Sachsen-Anhalt seit einigen Jahren mit der jeweils niedrigsten Zahl einen Spitzenplatz ein. "Auch in diesem Jahr konnten von den ca. 35.300 Bewerberinnen und Bewerbern nur etwa 450, das sind 1,3% noch nicht vermittelt werden.", sagte Harms. Leider sei dieses Ergebnis nur mit Hilfe einer hohen Zahl außerbetrieblicher Ausbildungsplätze aus staatlichen Sonderprogrammen des Bundes und des Landes, unterstützt mit EU-Mitteln, erreicht worden. Die Sondersituation, dass das Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen der Nachfrage aus weiterhin starken Schulentlassjahrgängen nicht genügen werde, werde in den neuen Ländern noch mittel- und langfristig bestehen. Eine demographische Entlastung werde erst ab 2006 beginnen. "Die Rückgänge der Nachfrage werden sich dann jedoch so stark verschärfen, dass etwa ab 2010 Ausbildungsbewerber ausgesprochen knapp werden.", betonte der Minister. Im Zusammenwirken mit der ebenfalls anomalen Alterstruktur der Beschäftigten in den Unternehmen und dem Ausscheiden starker Alterskohorten sei zu diesem Zeitpunkt ein Fachkräftemangel zu erwarten. "Die Unternehmen der neuen Länder sind gut beraten, bereits jetzt bei noch hohem Bewerberangebot auszubilden."

 

Wie Harms weiter ausführte, werden auch in der beruflichen Bildung die Anforderungen immer höher. Neue und andere Qualifikationen seien gefragt. Lebenslanges Lernen, Medienkompetenz gepaart mit Fremdsprachenkenntnissen, Auslandsaufenthalte und die damit verbundene interkulturelle Kompetenz bezeichnete Harms als Rüstzeug für das Leben und Arbeiten im Informationszeitalter und als den Schlüssel zur Zukunft. Hierzu, so der Minister, müsse das Bildungssystem insgesamt leistungsfähiger gemacht werden, indem es noch effektiver organisiert werde. Zum anderen müsse den Bildungseinrichtungen mehr Eigenverantwortung und Selbstständigkeit eingeräumt werden.

"Allerdings", so betonte er, "müssen wir auch bei höheren Qualifikationsanforderungen möglichst alle Menschen auf dem Bildungsweg mitnehmen und niemanden zurücklassen. Auch diejenigen, die unter ungünstigen materiellen, sozialen oder kulturellen Bedingungen an den Start gehen, müssen ans Ziel kommen."

Man müsse sich bewusst machen, so Harms, dass die Zeiten, in denen man glaubte, mit einer guten Berufsausbildung "ausgelernt" zu haben, endgültig vorbei seien. "Wir alle müssen bereit sein, ständig dazuzulernen - privat und beruflich, selbstorganisiert und unter Nutzung bestehender Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Qualifikationsanforderungen haben immer kürzere Halbwertszeiten und wer sich nicht darauf einstellen kann oder will, wird das Nachsehen haben.

 

 

 

 

 

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