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Medien contra Schulen
30.03.2006, Magdeburg – 105
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 105/06
Kultusministerium
- Pressemitteilung Nr.: 105/06
Magdeburg, den 30. März 2006
Medien contra Schulen
Kultusminister Prof. Dr. Olbertz nahm heute
zu einem Artikel in der ¿Mitteldeutschen Zeitung¿ Stellung. Das Blatt hatte im
Zusammenhang mit den bevorstehenden PISA-Erhebungen Schulen ausgemacht, die zur
Vorbereitung auf den internationalen Leistungstest angeblich Unterricht
ausfallen ließen, um mit den 15-jährigen Schülerinnen und Schülern PISA-Aufgaben
zu ¿pauken¿.
¿Üben ist wie
Wiederholen und Festigen Bestandteil eines jeden guten Unterrichts¿, sagte
Olbertz dazu. Unterrichtsausfall zum Üben und Festigen sei eine paradoxe
Vorstellung. ¿Es steht für das gestörte
öffentliche Lernklima in unserem Land, wenn Schulen diffamiert werden, die sich
auf wichtige Leistungsvergleiche vorbereiten und mit den Schülerinnen und Schülern
üben. Dies wäre in einem Land wie Finnland undenkbar¿.
Anlass war offenbar eine Orientierungsarbeit
für die 9. Klassen, die im Zusammenhang mit den bevorstehenden PISA-Erhebungen
geschrieben wird. Olbertz erklärte dazu: ¿In
zahlreichen Fächern gibt es inzwischen Bildungsstandards und Pools
niveaubestimmender Aufgaben, die regelmäßigen Vergleichsarbeiten in allen
Jahrgängen zu Grunde liegen. Sie dienen dazu, Kernkompetenzen tatsächlich
systematisch und auch nachhaltig zu erwerben¿. Hier stelle PISA gar
keine Ausnahmesituation dar, sondern den angestrebten Regelfall. ¿Schulen, die nicht üben, können keine guten Schulen
sein¿, so der Kultusminister.
In diesem Zusammenhang von ¿politischem
Missbrauch¿ zu sprechen, sei verantwortungslos. Damit werde jegliches Bemühen
auf Seiten der Bildungspolitik, die Arbeit der Schulen zu verbessern,
verächtlich gemacht ¿ ganz zu schweigen vom Engagement der Lehrerinnen und
Lehrer. Es könne fatale Folgen haben, wenn die Medien, die einerseits
regelmäßig das schlechte Abgangsniveau
der Schülerinnen und Schüler beklagen, nun gerade diejenigen Schulen ins
Zwielicht stellten, die intensiv mit ihren Schülerinnen und Schülern arbeiten
und sich dabei auch auf die Aufgabentypen internationaler
Schulleistungsvergleiche vorbereiten.
Natürlich lasse sich nie ausschließen, dass
an einzelnen Schulen ¿über das Ziel hinausgeschossen¿ werde, aber das
rechtfertige keineswegs eine derartige Berichterstattung. Die erwähnten
¿Lernplateaus¿ seien eine reine Erfindung. Er habe immer wieder öffentlich vor
einer PISA-Panik gewarnt und bereits Anfang Februar das Landesverwaltungsamt
angewiesen, die Orientierungsarbeiten an den PISA-Schulen nicht nur von den
zufällig gezogenen Schülern, sondern von allen neunten Klassen schreiben zu
lassen. Ansonsten sollten sich die Schulen weiterhin ¿gelassen und mit
Augenmaß, aber ernsthaft und konzentriert¿ auf die bevorstehende Anforderungssituation
vorbereiten.
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