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Forschungspreise des Landes
Sachsen-Anhalt gehen an: Katharina Schramm, Gábor Janiga und Sören Hirsch
04.11.2009, Magdeburg – 146
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 146/09
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 146/09
Magdeburg, den 4. November 2009
Forschungspreise des Landes
Sachsen-Anhalt gehen an: Katharina Schramm, Gábor Janiga und Sören Hirsch
Kultusminister
Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz verlieh heute die Forschungspreise des Landes
Sachsen-Anhalt 2009. Der Festakt fand in der Aula des Löwengebäudes der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg statt.
Den Preis für
Grundlagenforschung erhalten in diesem Jahr zwei Wissenschaftler: Dr. des. Katharina
Schramm von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Ethnologie
und Philosophie und Dr.-Ing. Gábor Janiga von der Otto-von-Guericke-Universität
Halle-Wittenberg, Institut für Strömungstechnik und Thermodynamik. Preisträger
für angewandte Forschung ist Dr.-Ing. Sören Hirsch, ebenfalls von der
Universität Magdeburg, Institut für Mikro- und Sensorensysteme.
¿Die Verleihung
der Landesforschungspreise für Grundlagenforschung und für angewandte Forschung
ist für mich jedes Jahr ein besonderes Ereignis¿, betonte Kultusminister
Olbertz. ¿Hier bietet sich eine hervorragende Gelegenheit, nicht nur
ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu ehren, sondern auch
Bilanz zu ziehen, wie sich unsere Hochschul- und Wissenschaftsstrategie in der
Praxis bewährt hat und welche Erwartungen künftig an sie gerichtet werden.¿ Es
könne mit Gewissheit gesagt werden, dass sich die Konzentration der vorhandenen
Mittel auf den Ausbau leistungsstarker Forschungsschwerpunkte und
Standortprofile ausgezahlt hat. ¿Die drei Preisträger sind¿, so der Minister,
¿ein Beispiel für die Spitzenforschung in unserem Land und für den sich
erfolgreich entwickelnden Forschungsstandort Sachsen-Anhalt.¿
Hintergrund zu
den Preisträgern
Dr. des.
Katharina Schramm
Katharina Schramm
erhält den Preis für Grundlagenforschung für ihre herausragenden
geisteswissenschaftlichen Forschungen zur ¿Transformation sozialer Identitäten
im Zuge der Neuen Genetik: ¿Rasse¿, Ethnizität und Staatsbürgerschaft¿.
Zahlreiche Auslandsstationen und Forschungsaufenthalte prägen die
wissenschaftliche Arbeit von Katharina Schramm. Ihr wissenschaftliches Profil
ist von empirischen Zugängen zu Fragen des kulturellen Gedächtnisses, der
Identitätspolitik und des Rassismus geprägt. Als Ethnologin mit einer Spezialisierung
auf Afrika ist Katharina Schramm vor allem an historischen und gegenwärtigen
Beziehungsgeflechten zwischen verschiedenen Gesellschaften sowie deren
kulturellen und politischen Ausdrucksformen interessiert. Im Zeitalter
zunehmender Globalisierung versteht sie die Ethnologie als Schlüsseldisziplin,
die ein multiperspektivisches Verständnis aktueller Transformationsprozesse ermöglicht.
Die
Wissenschaftlerin ist Mitglied verschiedener akademischer Gesell-schaften, ist
international als Gutachterin tätig und wurde als Referentin zu mehr als 30
Konferenzen im In- und Ausland eingeladen.
Herr Dr.-Ing.
Gábor Janiga
Gábor Janiga
erhält den Preis für Grundlagenforschung für seine hervorragenden Leistungen
auf dem Gebiet der ingenieurwissenschaftlichen Forschung zum Thema ¿Optimierung
von Gefäßprothesen zur Behandlung von Gehirnaneurysmen¿. Er befasst sich mit
zerebralen Aneurysmen, d.h. mit ballonförmigen Aussackungen an geschwächten
oder überlasteten arteriellen Gefäßen im Gehirn. Aneurysmen führen häufig zu
Hirnblutungen, die für die Betroffenen tödlich sein können. Dr. Janiga
beschäftigt sich mit der Optimierung der Geometrie von Gefäßprothesen mittels numerischer
Simulationen. Mit einem zu entwickelnden Stent (Implantat)-Editor können in die
Aneurysmengeometrien unterschiedliche Stentformen eingebracht werden, um deren
Einfluss auf das Strömungsverhalten des Blutes zu bestimmen. Mit Hilfe eines
mathematischen Optimierungsprozesses kann dann die therapeutisch sinnvollste
Stentgeometrie ermittelt werden.
Dr. Janiga strebt
eine Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut in Magdeburg an, um die
Strömungsparameter in den komplexen Gehirnaneurysmen dreidimensional zu
visualisieren. Ihm ist es als einem der ganz wenigen Forscher weltweit
gelungen, für einen aus Japan organisierten Wettbewerb zur Identifizierung von
best practice Methoden für die Behandlungen der Gefäßausbeulungen ausgewählt zu
werden.
Herr Dr. Sören
Hirsch
Sören Hirsch wird
für seine ausgezeichneten Leistungen auf dem Gebiet
¿TEPROSA-Technologieplattform für die Produktminiaturisierung in Sachsen-Anhalt¿
mit dem Forschungspreis für angewandte Forschung geehrt. Er arbeitet auf dem
Gebiet der Mikrosystemtechnik. Besonders verfolgt er den Wissenschafts- und
Forschungstransfer in die konkrete wirtschaftliche Anwendung.
TEPROSA ist die Kurzform für
Technologieplattform für Produktminiaturisierung in Sachsen-Anhalt. Sie ist
Dienstleister- und Kooperationspartner für kleine und mittlere Unternehmen und
unterstützt diese bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Miniaturisierung
von Produkten, bei der Fertigung von Demonstratoren und Kleinserien in der
Mikrosystemtechnik sowie bei Fragen der Personalentwicklung und
-qualifizierung. Von der Innovationskraft der Mikrosystemtechnik profitieren
vor allem die Branchen Automotive, Analysetechnik, Biotechnologie, Prozessmess-
und Medizintechnik.
Die Schwerpunkte von Dr. Sören
Hirsch liegen insbesondere in folgenden Gebieten:
-
Einsatz von
neuen Verfahren der Aufbau- und Verbindungstechnik in der Mikrosystemtechnik,
-
Einsatz von
Spritzgießtechnologien zur Erstellung räumlich spritzgegossener
Schaltungsträger und keramischer Funktionselemente,
-
Technologietransfer
durch verstärkte Kooperationen zwischen der Universität und Unternehmen,
-
Schaffung
nachhaltiger Nutzungsstrukturen durch Gründung eines An-Institutes.
Der Preisträger
ist Initiator des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
geförderten Innoprofile Projekts ¿TEPROSA¿. Das Projekt ist eines der besten
Innoprofileprojekte, die das BMBF innerhalb der Förderkulisse Unternehmen/Region
in den neuen Ländern fördert. Sören Hirsch ist nach einem strengen
Auswahlverfahren des BMBF zum Leiter der Inno-Profile Nachwuchsforschergruppe
¿TEPROSA¿ ernannt worden.
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