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Pressemitteilungen - Archiv

Systemwechsel an den Sekundarschulen
Kompetenzorientierter Lehrplan der Sekundarschulen tritt in Kraft
Für rund 234.800 Schülerinnen und Schüler beginnt wieder die Schule

05.09.2012, Magdeburg – 134

  • Bildungsministerium

Nach dreijähriger Probezeit tritt zum neuen Schuljahr der kompetenzorientierte Lehrplan an den Sekundarschulen des Landes Sachsen-Anhalt in Kraft. ?Das kompetenzorientierte Lernen kombiniert Wissenserwerb mit praktischer Wissensanwendung?, erklärte Kultusminister Stephan Dorgerloh anlässlich der Schuljahrespressekonferenz am 5. September in Magdeburg. Künftig komme es verstärkt darauf an, über Kompetenzen bei der Problemlösung zu verfügen.

 

?Damit greifen wir auch eine Forderung der Wirtschaft auf, das anwendungsbereite Wissen deutlich zu stärken?, so der Minister. Für die knapp 47.000 Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer an den Sekundarschulen bedeute das einen Systemwechsel. So spielen künftig bestimmte Fähigkeiten, Fertigkeiten und wertorientierte Haltungen im neuen Lehrplan die Hauptrolle. Gefördert werden sollen dadurch insbesondere die Sprachkompetenz, Problemlösekompetenz, Medienkompetenz und Sozialkompetenz. Für die Schulen und Lehrer bringt dies zugleich deutlich mehr Gestaltungsspielraum mit sich. Danach gibt das Kultusministerium künftig einen Rahmen vor, den die Schulen selbstständiger ausgestalten können.

 

Insgesamt beginnt für 234.800 Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt morgen (6. September) das neue Schuljahr. Damit bleibt die Schülerzahl weitgehend unverändert (im Schuljahr 2011/12 waren es 234.600 Schülerinnen und Schüler). Während die Zahl der Schüler an den berufsbildenden Schulen von knapp 57.000 (2011/2012) auf jetzt 54.500 zurückgeht, verzeichnen die Sekundarschulen und Gymnasien einen leichten Zuwachs. Auch bei den Erstklässlern, die am Sonnabend eingeschult werden, steigt die Zahl leicht an. Insgesamt 17.011 Schülerinnen und Schüler werden am kommenden Montag ihren ersten Schultag erleben. Das sind rund 200 ABC-Schützen mehr als im Schuljahr 2011/2012.

 

Die Unterrichtsversorgung wird nach jetzigem Stand im Schuljahr 2012/13 in allen Schulformen über dem angestrebten Wert von 102,5% liegen. Am höchsten ist sie in der Grundschule, am niedrigsten in der Förderschule. Auch wenn die Unterrichtsversorgung in allen Schulformen bei 102,5% und darüber liegt, gibt es dennoch einzelne Schulen, denen derzeit noch Lehrerwochenstunden zur Absicherung der Unterrichtsversorgung fehlen. Um den künftigen Lehrkräftebedarf zu ermitteln, hat das Kabinett eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die im November einen ersten Bericht vorlegen wird.

 

Ein zentrales Anliegen im neuen Schuljahr bleibt es nach Aussagen des Kultusministers, die Zahl der Schulabbrecher zu senken. Dabei müsse auch der Aspekt der Bildungsgerechtigkeit stärker in den Blick gerückt werden. ?Das bedeutet, dass Schullaufbahnen nicht mehr durch getrennte Bildungsgänge und die soziale Herkunft vorherbestimmt werden, sondern allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnet wird, den bestmöglichen Bildungsabschluss zu erreichen.?

 

Die Vorbereitung zur Einführung der Gemeinschaftsschule ist deshalb ein wichtiges Vorhaben für das nächste Jahr. Im September werden dazu die Beratungen in den Ausschüssen des Landtages fortgesetzt. Verabschiedet werden soll das neue Schulgesetz im Herbst, so dass alle weiteren organisatorischen und pädagogischen Vorbereitungen rechtzeitig für das Schuljahr 2013/2014 in Angriff genommen werden können. Die ersten Gemeinschaftsschulen, die durch freiwillige Umwandlung bestehender Schulen entstehen, könnten dann zum kommenden Schuljahr 2013/2014 ihren Betrieb aufnehmen, so der Minister.

 

Auch der Ausbau der Ganztagsschulen soll im neuen Schuljahr weitergehen. ?Es ist das erklärte Ziel der Landesregierung, die Ganztagsschulangebote auszubauen und qualitativ zu verbessern?, betonte Stephan Dorgerloh. So erhielten weitere sechs Sekundarschulen und ein Gymnasium die Genehmigung als Ganztagsschulen. Ingesamt werden im neuen Schuljahr 94 öffentliche Schulen als Ganztagsschulen arbeiten.

 

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