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Pressemitteilungen - Archiv

?Gemeinschaftsschule soll hier Abhilfe schaffen?
Kultusminister Stephan Dorgerloh zu den Ergebnissen der Bertelsmann-Studie zum Schulformwechsel

30.10.2012, Magdeburg – 178

  • Bildungsministerium

?Die jüngsten Ergebnisse der Bertelsmann-Untersuchung zum Schulformwechsel zeigen einmal mehr, wie notwendig das längere gemeinsame Lernen tatsächlich ist.? Das hat Kultusminister Stephan Dorgerloh am 30. Oktober nach Bekanntwerden der Ergebnisse der Studie unterstrichen. Zentral seien hier nicht hohe Wechselzahlen, sondern vor allem Konzepte, die eine zu frühe Festlegung des Bildungsganges verhinderten.

 

?Die Regierungskoalition ist deshalb gerade dabei, die gesetzlichen Voraussetzungen für die Gemeinschaftsschule zu schaffen, in der Kinder länger gemeinsam lernen.? Auf diese Weise werde eine Schulform eingerichtet, die den Schulformwechsel unnötig macht und auf individuelle Förderung setzend das Erreichen aller schulischen Abschlüsse offen hält. ?Damit erfolgt die Festlegung des weiteren Bildungsweges nicht mehr grundlegend nur nach der 4. Klasse, sondern es bleiben auch für Spätentwickler alle Wege offen.?

 

Wir werden alles dafür tun, die Durchlässigkeit im Schulsystem des Landes Sachsen-Anhalt weiter zu verbessern?, so der Minister.

 

Nach der am Dienstag vorgelegten Studie der Bertelsmann-Stiftung wechseln in Sachsen-Anhalt vergleichsweise wenige Schüler zwischen den Schulformen. Im Schuljahr 2010/11 waren es 1111 oder 1,4 Prozent der Fünft- bis Zehntklässler. Im Bundesdurchschnitt lag die Zahl bei 2,2 Prozent der Schüler. Allerdings wechseln bei uns deutlich mehr Schüler vom Gymnasium zur Sekundarschule als umgekehrt. Dieser Wechsel erfolgt im Verhältnis 1 : 3,6. Hier gebe es zwischen den Ländern eine breite Streuung (Baden-Württemberg 1 : 1,5 ? Nordrhein-Westfalen 1 : 5,6). ?Wir werden schauen und analysieren, wie anderen bessere Verhältniswerte gelungen sind?, erklärte der Kultusminister weiter.

 

Der geringe Anteil von Gesamtschulen im Land ist eine erste Erklärung für diese Zahlen. Aber auch hier könne die Gemeinschaftsschule Abhilfe schaffen, weil durch die neue Schulform bei den Eltern der Druck wegfalle, die Kinder unbedingt aufs Gymnasium geben zu müssen.

 

Zugleich wies Dorgerloh die Schlussfolgerung der Untersuchung zurück, in Sachsen-Anhalt ginge der Fahrstuhl nur von oben nach unten. Es sei bedauerlich, dass die Bertelsmann-Stiftung den Schulformenwechsel mit Auf- und Abstieg etikettiert. Das werde weder der Sekundarschule noch dem Engagement der Schüler- und Lehrerschaft dort gerecht. Auch Sekundarschulen werden bewusst angewählt, manche erhalten für ihr Engagement sogar Schulpreise ? wie etwa die Sekundarschule Wolmirstedt! ?Die ordentliche Vorbereitung auf eine Berufsausbildung ist nicht niedriger einzuschätzen als die Vorbereitung auf ein Studium.?

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