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Wilhelm-Müller-Preise des Landes
Sachsen-Anhalt gehen an Wolfgang Büscher und Thomas Rosenlöcher
19.11.2003, Magdeburg – 213
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 213/03
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 213/03
Magdeburg, den 19. November 2003
Wilhelm-Müller-Preise des Landes
Sachsen-Anhalt gehen an Wolfgang Büscher und Thomas Rosenlöcher
Erstmalig wird Kultusminister Prof.
Dr. Jan-Hendrik Olbertz den Wilhelm-Müller-Preis des Landes
Sachsen-Anhalt in zwei Kategorien vergeben. Prämiert werden ein
deutschsprachiges Werk auf dem Gebiet der literarischen Orts- oder
Reisebeschreibung und ein bedeutendes poetisches Gesamtwerk. Der mit 15.000 ¿
dotierte Literaturpreis wird vom Kultusminister auf der Grundlage von
Vorschlägen einer Jury vergeben.
In der Kategorie "deutschsprachiges Werk
auf dem Gebiet der literarischen Orts- oder Reisebeschreibung¿ erhält in diesem
Jahr der Journalist und Schriftsteller Wolfgang Büscher den Preis für sein Werk ¿ Berlin - Moskau.
Eine Reise zu Fuß¿ . Die
Preisverleihung durch Kultusminister Olbertz findet am 29.11.2003 um 15.00 in der Anhaltischen
Gemäldegalerie, Schloss Georgium, in Dessau , statt.
Wolfgang Büscher wurde 1951 in Volkmarsen bei Kassel geboren. Er
studierte Politikwissenschaft und arbeitete mehrere Jahre lang als freier Autor
für verschiedene Tageszeitungen und Magazine. Seit 1998 ist er Redakteur der
¿Welt¿. Von Büscher erschienen bereits
mehrere Bücher. Im Jahr 2002 erhielt er den Theodor-Wolff-Journalistenpreis.
Das Werk ¿Moskau - Berlin. Eine Reise zu Fuß¿
geht nach Einschätzung der Jury weit über eine Reportage hinaus. Büscher, der
sich zu Fuß auf den Weg macht, um dreizehn
Jahre nach dem Mauerfall von Berlin aus nach Moskau zu wandern, bewegt sich auf
den alten Kriegsstraßen der Napoleonischen Heere und der Wehrmacht und
durchdringt so eine geschichtsbeladene Landschaft. In der Begründung der Jury
wird darauf hingewiesen, dass sich das Buch durch Aktualität, Komplexität sowie sprachliche und
gedankliche Genauigkeit auszeichnet. Überdies wurden von der Jury auch
bemerkenswerte Berührungspunkte mit Wilhelm Müllers Italienbuch von 1818 gesehen:
¿Büscher, der
Wandernde von 2002, wirft, je weiter er nach Osten kommt, mit seinen Utensilien
immer mehr auch die Zeichen seiner westlichen Herkunft ab und versucht auf
diese Weise unsichtbar, unidentifizierbar, also
auch frei zu werden. Es ist die Perspektive einer >Poesie des Alltags<,
die auch Wilhelm Müller suchte, indem er vor allem Sprache, Bräuche, Kleidung,
Sitte des einfachen Volkes seinem imaginären Leser vor
Augen führte. Beide Autoren geben Nachricht von der
Fremde im scheinbar Bekannten¿ . (Auszug aus der Jurybegründung)
Im Frühjahr 2004 wird der sächsische
Schriftsteller Thomas Rosenlöcher
den Wilhelm-Müller-Preis für sein poetisches Gesamtwerk erhalten. Der 1947 in
Dresden geborene Poet brachte mit seinen Gedichtbänden einen ganz eigenständigen
Ton in die deutschsprachige Literatur ein. Mit seinem augenzwinkernd-selbstironischen
Wendezeit-Tagebuch ¿Die verkauften Pflastersteine¿ reflektierte er die Folgen
der Wende und eröffnete damit ¿ wie die Jury begründete ¿ ¿einen erfreulichen,
nicht-nostalgischen Ost-West-Dialog¿. Über die Preisverleihung an Thomas Rosenlöcher
wird noch gesondert informiert.
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