Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 267/04

Kultusministerium -

Pressemitteilung Nr.: 267/04

Magdeburg, den 18. Oktober 2004

Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz

verleiht Denkmalpreis 2004

Am 18. 10. 2004 verleiht Kultusminister Jan-Hendrik

Olbertz den Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt. Preisträger sind der

ehrenamtliche Denkmalpfleger Erhard Jahn aus Wolmirstedt und der ehrenamtlichen

Bodendenkmalpfleger Dietmar Ludwig aus Stendal. Beiden Preisträger sind durch

ihre Arbeit überregional bekannt geworden.

Erhard Jahn ist

seit Jahrzehnten als ehrenamtlicher Denkmalpfleger im Ohrekreis tätig. Er genießt

durch seine Kompetenz und sein Engagement für die Belange der Denkmalpflege

hohes Ansehen bei Denkmaleigentümern, Bürgermeistern, Handwerksbetrieben sowie

bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Behörden. Als Bauingenieur und Leiter

eines Planungsbüros wird er für seine wertvollen Ideen und Ratschläge

geschätzt, die vielen Baudenkmalen zu einem neuen Nutzungszweck und damit zum

Erhalt verholfen haben. An vielen Orten im Landkreis Ohrekreis sind die Spuren

seines erfolgreichen Einsatzes anzutreffen. Darüber hinaus hat sich Erhard Jahn

bereits seit den 80er Jahren historischen Mühlen zugewandt. Heute ist er

Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und ein ausgewiesener

Experte für die Geschichte und Pflege dieser technischen Denkmale. In dieser

Funktion hat Jahn wesentlichen Anteil an der Verbreitung des öffentlichen

Interesses an Wasser- und Windmühlen, das u.a. bei den jährlich zu Pfingsten

veranstalteten ¿Mühlentagen¿ zum Ausdruck kommt.

Dietmar Ludwig ist

seit 1960 offiziell als ehrenamtlicher Beauftragter in der Bodendenkmalpflege

tätig und zählt zu den aktivsten ehrenamtlichen Mitarbeitern in Sachsen-Anhalt.

Er nahm unzählige Gelegenheiten wahr, um Hinweisen von Landwirten,

Landarbeitern und anderen interessierten Bürgerinnen und Bürgern nachzugehen.

Auf diese Weise entdeckte er zahlreiche Funde auf Baustellen sowie

Erdaufschlüssen. Seit 1997 widmet sich Dietmar Ludwig besonders intensiv den

Belangen der archäologischen Denkmalpflege. Sein Interesse gilt insbesondere

der ländlichen Besiedlungsgeschichte mit ihren Bodendenkmalen in der östlichen

Altmark. Eine große Anzahl an archäologischen Fundstellen wird noch heute von

ihm und seinen Wegbegleitern betreut. Dietmar Ludwig hat mehrere Publikationen

über die archäologische Denkmalpflege veröffentlicht.

In seinem Grußwort zog der Kultusminister ein Resümee über

die Veränderungen in der Denkmalpflege und in der Archäologie, die durch die

Verwaltungs- und Funktionalreform modernisiert worden sind. Die Befürchtung,

dass die Denkmalpflege durch das stärkere Einbringen wirtschaftlicher Aspekte

an Stellenwert verlieren würde, habe sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Die

Verlagerung der Verantwortung zahlreicher Aufgaben auf die unteren

Denkmalschutzbehörden habe sich als richtig erwiesen, da vor Ort in den

Landkreisen und kreisfreien Städten eine bessere und unmittelbarere Betreuung

gewährleistet sei. Und vor Ort käme zunehmend der Erkenntnis zur Geltung, dass

die heute weitgehend sanierten historischen Innenstadtkerne bevorzugten Wohnquartiere

sind, von deren Wiederbelebung das städtische Leben und nicht zuletzt die Geschäftsleute

profitierten.

¿Ich freue mich besonders¿, erklärte Kultusminister

Olbertz in seinem Grußwort, ¿dass die Preisverleihung im Landesmuseum für

Vorgeschichte stattfindet, in dessen Mauern derzeit die Landesausstellung ¿Der

geschmiedete Himmel¿ gezeigt wird¿. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit

dem Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen entstand, wurde vor wenigen Tagen in

Halle eröffnet. Gezeigt werden u.a. die berühmte ¿Himmelsscheibe von Nebra¿ und

der ¿Sonnenwagen von Trundholm¿.

Überdies sei es für ihn ein gutes Zeichen, ¿dass es im

Vorfeld der Ausstellung gelungen ist, den Ausbau des Museums und den Aufbau der

Dauerausstellung erfolgreich voranzubringen¿. Olbertz sagte zu, sich auch weiterhin

energisch dafür einzusetzen, dass die noch anstehenden Baumaßnahmen im

Landesmuseum für Vorgeschichte, das zu den bedeutendsten vorgeschichtlichen

Museen Deutschlands gehört, zügig zum Abschluss gebracht werden.

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