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Olbertz widerspricht: Uni Halle wird durch
neue Struktur keineswegs halbiert
28.05.2004, Magdeburg – 123
- Bildungsministerium
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 123/04
Kultusministerium -
Pressemitteilung Nr.: 123/04
Magdeburg, den 27. Mai 2004
Olbertz widerspricht: Uni Halle wird durch
neue Struktur keineswegs halbiert
Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz hat sich heute gegen die öffentlich
verbreiteten Behauptungen gewandt, die Uni Halle werde de facto halbiert.
Olbertz: "Es ist verständlich, wenn Meinungsverschiedenheiten in
der Sache hart ausgetragen werden. Unverständlich ist aber, wenn - ich hoffe, nicht
aus der Hochschule selbst - Behauptungen aufgestellt werden, die unredlich sind
und nicht der Wahrheit entsprechen.
Von einer Halbierung der Universität zu reden, ist absurd. Vielmehr hat
die Martin-Luther-Universität schon im Dezember 2003 beschlossen, sich künftig
in 9 größere Einheiten statt wie bisher in 18 relativ kleine Fachbereiche zu
untergliedern. Dies bedeutet bessere Kooperationsmöglichkeiten und weniger Verwaltungsaufwand
bzw. -kosten.
Die Absurdität der "Halbierung" der Universität Halle lässt
sich auch rechnerisch belegen. Die Universität hat derzeit einen Etat von rd.
120 Mio. Euro. Ab 2006 ist rechnerisch eine Kürzung von 14,7 Mio. Euro
vorgesehen. Davon sind aber jährlich schon 3,9 Mio. Euro durch Einsparungen aus
dem bestehenden Tarifvertrag erbracht. In den Jahren 2006 und 2007 werden
nochmals zusätzlich 3,9 Mio. Euro Einsparungen aus den beiden Vorjahren
anerkannt. Damit muss die Universität 2006 in Wirklichkeit nur 6,9 Mio. Euro
einsparen. Man muss kein Mathematiker sein, um zu sehen, dass dieser Betrag
(und ab 2008 10,8 Mio. Euro) weit weniger als die Hälfte von 120 Mio. Euro
sind.
Noch hat die Universität Zeit, sich auf diese Situation konzeptionell einzustellen.
Damit hätte - wie in den Zielvereinbarungen fixiert - bereits unmittelbar nach ihrem Abschluss im März 2003 begonnen
werden müssen. Möglicherweise wären dann die jetzt getroffenen Maßnahmen der
Universität weniger einschneidend ausgefallen. Zum Beispiel sind seitdem noch
in beträchtlichem Umfang Neueinstellungen vorgenommen worden. Andere Hochschulen
haben sich wesentlich früher und nachhaltiger auf die schwierige Haushaltssituation
eingestellt.
Woher die angebliche Streichung von 56 Professorenstellen stammt, muss
die Universität selbst erklären, zumal rund die Hälfte dieser
Professuren derzeit gar nicht besetzt ist. Ebenso widersprochen werden muss der
Behauptung, die Neustrukturierung würde in Größenordnungen zu geringeren Studierendenzahlen
führen. Allein der Zugewinn an Lehramtsstudierenden wird die Reduzierung in den
Ingenieurwissenschaften kompensieren.
Im Übrigen ist die Martin-Luther-Universität auch schon vor dem Aufbau
der Psychologie und vor der Übernahme der Ingenieurwissenschaften eine
"Volluniversität" gewesen. Insofern ist es auch nicht richtig, jetzt das
Ende der "Volluniversität" zu prophezeien.
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