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Pressemitteilungen - Archiv

Einen Platz in der Mitte der Gesellschaft ermöglichen: Auf Einladung des Kultusministers konstituierte sich das Islam-Forum Sachsen-Anhalt

15.12.2015, Magdeburg – 223

  • Bildungsministerium

Das Islam-Forum Sachsen-Anhalt ist zu seinem ersten Treffen zusammengekommen. Auf Einladung von Kultusminister Stephan Dorgerloh nahmen Vertreter der fünf muslimischen Gemeinden im Land sowie die Integrationsbeauftrage des Landes an der Zusammenkunft am Montagabend in Magdeburg teil. ?Wir wollen miteinander Themen besprechen, die die Landesregierung und  die muslimischen Gemeinden betreffen, und  dabei einiges erreichen?, erklärte der Minister nach der Kabinettssitzung am 15. Dezember, bei der er über das Forum berichtet hatte.

 

Eine wesentliche Aufgabe des Forums sei es, Vorurteile und Ängste abzubauen, um Vertrauen zu werben sowie einen interreligiösen Dialog anzustoßen. Außerdem müsse überlegt werden, wie gezielt Begegnungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen organisiert werden könnten. Das sei eine Aufgabe, die sich nicht in wenigen Monaten erledigen lasse, sondern eine dauerhafte Herausforderung. ?Das Islam-Forum kann dafür ein guter Ort sein?, so der Minister.

 

So solle mit dem Forum ein deutliches Signal gesetzt werden, um Misstrauen gegenüber Muslimen abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Teilnehmer des Forums waren Djamel Amelal, Vorsitzender des Islamischen Kulturcenter Halle e.V., Dr. Moawia Al Hamid, 1. Vorsitzender der islamischen Gemeinde Magdeburg, Mazin Ali, Vorsitzender des Islamisches Kulturzentrums e.V. Dessau-Roßlau, Asmir Kosuta und Daniel Ben Stahnke von der muslimischen Gemeinde Merseburg und Majed Kour Ahmad von der Islamischen Gemeinde Stendal sowie die Integrationsbeauftrage der Landesregierung, Susi Möbbeck. Das Gremium dient dem Austausch zwischen Landesregierung und den muslimischen Gemeinden im Land.

 

Ein erster Schwerpunkt war das Thema der seelsorglichen und praktischen Begleitung von Flüchtlingen. Hier hob das Forum insbesondere das Engagement der islamischen Gemeinden bei der Integration hervor. Es sei eine große Chance, wenn die hier lebenden Muslime einen Beitrag dazu leisteten, andere Muslime willkommen zu heißen und zu integrieren, hieß es übereinstimmend.

 

Künftig werde es bei dem Islam-Forum auch darum gehen, wie die Flüchtlinge in den muslimischen Gemeinden im Land eine religiöse Heimat finden könnten. ?Wir müssen Muslimen einen Platz in der Mitte der Gesellschaft anbieten und muslimisches Leben in der Mitte der Gesellschaft ermöglichen?, erklärte der Minister. Das Islam-Forum sollte dabei ein Ort des Austauschs sein, um die Möglichkeit der Religionsausübung von Muslimen und der Integration von muslimischen Flüchtlingen zu besprechen.

 

Bei den regelmäßigen Treffen, die mindestens zwei Mal im Jahr bzw. regelmäßig bei Bedarf stattfinden sollen, könnten neben Informationen zu Beratungsangeboten und zur Integration auch rechtlichen Fragen im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus ist auch vorgesehen, ganz praktische Fragen wie etwa der Sozialarbeit zu erörtern.

 Als weitere Ziele des Islam-Forums im Land nannte der Kultusminister die außergemeindliche Seelsorge, beispielsweise im Krankenhaus. Reden werde man in dem Islam-Forum perspektivisch zudem über einen islamischen Religionsunterricht oder den Umgang mit muslimischen Feiertagen. Aber auch das Thema Islamfeindlichkeit dürfe nicht ausgeklammert werden, regten die Gemeindevertreter an.

Impressum:Ministerium für Bildung des LandesSachsen-AnhaltPressestelleTurmschanzenstr. 3239114 MagdeburgTel: (0391) 567-7777mb-presse@sachsen-anhalt.dewww.mb.sachsen-anhalt.de