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Pressemitteilungen - Archiv

Ministerin Wolff: ?Die Stärkung
der Sekundarschule sowie die Verbesserung der Lehreraus- und Lehrerfortbildung
sind im neuen Schuljahr die Schwerpunkte?

05.08.2010, Magdeburg – 73

  • Bildungsministerium

 

 

 

 

 

Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 073/10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kultusministerium -

Pressemitteilung Nr.: 073/10

 

 

 

Magdeburg, den 4. August 2010

 

 

 

Ministerin Wolff: ¿Die Stärkung

der Sekundarschule sowie die Verbesserung der Lehreraus- und Lehrerfortbildung

sind im neuen Schuljahr die Schwerpunkte¿

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

¿Ziel unserer

Bildungspolitik ist, dass jeder junge Mensch seinen individuellen, für ihn

bestmöglichen Bildungsweg gehen kann¿, sagte Kultusministerin Prof. Dr.

Birgitta Wolff auf der heutigen Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn. ¿Die

Ressource Wissen wird für unsere Gesellschaft immer wichtiger, darum ist von

besonderer Bedeutung, dass allen die gleiche, gute Chance auf Bildung geboten

wird. Dafür müssen die Rahmenbedingungen fortwährend verbessert werden - bei

der frühkindlichen Bildung, bei den allgemeinbildenden und berufsbildenden

Schulen, bei den Hochschulen und Einrichtungen der Weiterbildung. Lebenslanges

Lernen muss in einer innovationsfähigen Gesellschaft fester Bestandteil

persönlicher und beruflicher Lebensläufe sein.¿

 

 

 

¿Wissen ist der

Schatz im Kopf jedes Einzelnen¿, so Kultusministerin Wolff. Um den zu mehren, sind

für das kommende Schuljahr weiterhin die Stärkung der Sekundarschule ,

die Kooperation Schule-Wirtschaft und die Lehreraus und -fortbildung

als Schwerpunkte gesetzt. Wie in den Jahren zuvor wird der weiteren Umsetzung

der flexiblen Schuleingangsphase und dem Ausbau des integrativen Unterrichts

besondere Beachtung geschenkt.

 

 

 

Die Stärkung der

Eigenverantwortung der Schulen ist bei der Entwicklung und Sicherung der

Qualität ihrer Arbeit von großer Bedeutung. Ein geeignetes Instrument ist die Schulprogrammarbeit .

Sie ermöglicht es den Akteuren in den Schulen, vor Ort den Entwicklungsstand

der jeweils eigenen Schule kritisch einzuschätzen und Schritte für die künftige

Entwicklung transparent, systematisch und überprüfbar zu planen und zu

realisieren. Seit 1. März 2009 ist laut Schulgesetz die Arbeit mit dem

Schulprogramm für alle Schulen verpflichtend und soll im kommenden Schuljahr

wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit sein - auch auf der Basis der schulgenauen

Analyse der Schulabbrecherquoten.

 

 

 

Um den Schulen mehr

finanziellen Gestaltungsspielraum zu geben, hat die Landesregierung deren Budget

erweitert und stellt ihnen für das Jahr 2010/11 zusätzliche Mittel von

insgesamt 2,3 Millionen Euro bereit, die z.B. für Lehr- und Lernmittel

oder Klassenfahrten genutzt werden können.

 

Erstmals erhalten

öffentliche Schulen im kommenden Schuljahr ein Budget für

außerunterrichtliche schulische Projekte . Damit haben die Schulen die

Möglichkeit, Verträge mit Kooperationspartnern aus ihrem kulturellen und

wirtschaftlichen Umfeld zu schließen. Die insgesamt 616.700 Euro werden

auf der Basis der Schülerzahlen verteilt.

 

 

 

Die Stärkung

der Sekundarschule wird auch im Schuljahr 2010/2011 im Mittelpunkt stehen. Nach

zwei Jahren der Vorbereitung beginnt mit dem Schuljahr 2010/11 die verbindliche

Erprobung des neuen kompetenzorientierten Lehrplans für die

Sekundarschule in den Jahrgängen 5, 7 und 9. Endgültig tritt der neue Lehrplan

2012/13 in Kraft. Er beschreibt neue Qualitätsansprüche an die moderne

Allgemeinbildung und soll den Schülern ein gutes Rüstzeug auf dem Weg in ihr

Berufsleben bieten. Es geht darum, den jungen Menschen praxisorientiertes

Wissen und Können  zu vermitteln in Einheit mit den grundlegenden Sprach-,

Lern-, Problemlöse- und Medienkompetenzen. Am Ende soll jeder Schüler seinen

Möglichkeiten entsprechend mit einem anschlussfähigen Abschluss die Schule

verlassen. Er soll befähigt werden, Verantwortung zu übernehmen und seinen

Platz in der Gesellschaft zu finden.

 

 

 

In diesem

Zusammenhang ist nach wie vor die Senkung der Zahl von Schulabgängerinnen und

Schulabgängern ohne Abschluss oberstes Ziel. Das besondere Lernangebot ¿ Produktives

Lernen in Schule und Betrieb¿ hat sehr erfolgreich dazu beigetragen. Über

80 Prozent der teilnehmenden Schüler aus den Jahrgängen 8 und 9 konnten einen

Hauptschulabschluss erwerben, den sie ohne diese Maßnahme nicht geschafft

hätten. Elemente dieses Lernangebotes wurden im vergangenen Jahr in den Schulversuch

¿Schulerfolg durch praxisorientiertes Lernen in der Sekundarschule¿

übernommen. Der Versuch wird in diesem Jahr fortgesetzt. Insgesamt beteiligen

sich sechs Schulen. Wenn mit solchen

Maßnahmen jedes Jahr zwischen 200 und 500 junge Menschen zusätzlich einen

Schulabschluss erreichen, der sonst unerreichbar gewesen wäre, ist das

angesichts der geringer werdenden Gesamtabsolventenzahlen ein ganz besonderer

Erfolg. Denn es geht darum, die nach wie vor zu hohe Quote (6% 2009) der

Schulabgänger ohne Abschluss nachhaltig zu senken ¿ ein Problem, mit dem auch

andere Bundesländer sehr kämpfen.

 

 

 

Berufsorientierung

und Berufswahlvorbereitung gehören zu den zentralen Aufgaben der

Sekundarschule. Die Jugendlichen sollen befähigt werden, eine eigenständige und

bewusste Entscheidung bei der Wahl ihres Berufes zu treffen. In diesem

Zusammenhang muss auch in der Öffentlichkeit stärker ins Bewusstsein gerückt werden,

dass die Sekundarschule gegenüber dem wissenschaftlich geprägten Profil des

Gymnasiums ein modernes Konzept praktischer Allgemeinbildung bietet. Sie

eröffnet ihren Abgängerinnen und Abgängern den Erwerb höherwertiger Abschlüsse über

verschiedene Wege der Berufsbildung. Ausbildungsgänge über Sekundarschulen,

ggf. in Kombination mit einem Abschluss einer berufsbildenden Schule sind nicht

¿besser¿ oder ¿schlechter¿ als gymnasiale Ausbildungswege, sondern einfach

anders, und vor allem für manch einen jungen Menschen einfach besser geeignet.

Das Finden der individuell besten Ausbildungspfade im Gesamtsystem des Landes

ist das Ziel.

 

 

 

Auch für die

berufsbildenden Schulen gilt es, die Qualität der schulischen Arbeit weiter zu

verbessern und verstärkt mit Partnern aus der Region zu kooperieren. Elf

Schulen erproben im kommenden Schuljahr das neue Qualitätsentwicklungssystem

Q2E (Qualität durch Evaluation und Entwicklung). Es versteht sich als

Hilfestellung für den Aufbau eines ganzheitlichen Qualitätsmanagements an den

berufsbildenden Schulen und beinhaltet die Eckpunkte ¿feedbackgestütztes Lernen¿,

¿datengestützte Schulevaluation¿, ¿Steuerung der Qualitätsprozesse durch die

Schulleitung¿ und ¿externe Schulevaluation¿. Des weiteren wird im neuen

Schuljahr die begleitende ¿Einstiegsqualifikation plus¿ angeboten. Die

Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammern Halle/Dessau und Magdeburg

begleiten diese Maßnahme, die benachteiligte bzw. noch nicht ausbildungsreife Jugendliche

bei der Berufsausbildung unterstützt.

 

 

 

Zu Beginn des

Schuljahres 2009/10 gründete sich eine Arbeitsgruppe zur ¿Neugestaltung der

Lehrerfort- und Lehrerweiterbildung¿, da sich im Prozess der Schul- und

Qualitätsentwicklung die Aufgaben der Lehrer und schulischen Führungskräfte

verändern. Basis für das neue Konzept wird die derzeitige Evaluierung der

Lehrerfortbildung sein. Das Gutachten und die Schlussfolgerungen daraus werden

Endes des Jahres vorliegen. Auf die Fortbildung innerhalb der Schule wird besonders

Wert gelegt. Dazu gehören die Optimierung der gegenseitigen Unterrichtsbesuche

und deren kollegiale Nachbereitung sowie die Qualifizierung der Fachgruppenarbeit

an den einzelnen Schulen. Mit ESF-Mitteln aus dem EU-Programm 2007-2013 können

zusätzliche Fortbildungen wie Fremdsprachenkurse oder Weiterbildungen im

berufsbildenden Bereich realisiert werden.

 

 

 

¿Erste

Voraussetzungen für eine Innovationsorientierung an der Schule müssen schon bei

der Lehrerausbildung an den Hochschulen geschaffen werden¿, betonte die Kultusministerin.

Sie fordert neben einer bedarfsorientierten Ausbildung von Sekundarschul- und

Gymnasiallehrern auch Standards, die beschreiben, welche Kompetenzen in

Vorbereitung auf den Beruf erworben werden müssen. In diesen Standards sollen

neben fachlichen und pädagogischen Kompetenzen auch die Managementfähigkeiten

angesprochen werden, die Lehrkräfte und Schulleiter im Zuge einer zunehmenden

Eigenverantwortung von Schulen, vermehrt brauchen. Bevor weitreichende Budget-,

Personal- und Programmverantwortung in die Schulen verlagert werden kann, muss

sichergestellt sein, dass dort damit niemand überfordert wird. In der

Lehrerausbildung sind die Universitäten gefordert: für die Ausbildung der

Lehrkräfte allgemein bildender Schulen die Uni Halle, für die Berufsschullehrer

die Magdeburger Uni, wie es die Hochschulstrukturreform von 2004 vorsieht. ¿Die

Lehrerausbildung ist u.a. Gegenstand der Zielvereinbarungsverhandlungen

zwischen Landesregierung und Hochschulen, die bis zum Jahresende abgeschlossen

sein müssen¿, so Wolff.

 

 

 

Aber nicht nur in

den Hochschulen, auch in den Unternehmen vor Ort ließen sich Kompetenzen

aneignen, sagte die Ministerin und verwies auf stabile Kooperationen zwischen

Schule und Wirtschaft, auf sinnvolle Praktika für Schüler und Lehrer. ¿Es muss

zwischen Unternehmen, Hochschulen und Schulen eine nachhaltige Verknüpfung

erfolgen, um deren Potenziale für die Regionalentwicklung zu nutzen¿, sagte

Kultusministerin Birgitta Wolff. Dabei sind das Engagement und die guten Ideen

der Akteure vor Ort der Schlüssel zum Erfolg.

 

 

 

 

 

 

 

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